Rabid von Jen und Sylvia Soska
Jahr 2019
Land Kanada
107 Min
englische OV
Original Titel: Rabid
Darsteller: Laura Vandervoort, Benjamin Hollingsworth, Hanneke Talbot, Mackenzie Gray, Phillip Jack Brooks
Regie: Jen Soska, Sylvia Soska
Produktion: Charlie Dorfman, Jaye Gazeley, David Gilbery, Larry Howard, Owen Kelly, Paul Lalonde, Martin Andrew Lyon, Paul McGowan, Jen Soska, Sylvia Soska, Laura Vandervoort, John Vidette, Michael Walker
Drehbuch: John Serge, Jen Soska, Sylvia Soska
Kamera: Kim Derko
Musik: Claude Foisy
Schnitt: Erin Deck
Rose arbeitet als Direktrice bei einem renommierten Modelabel, wird jedoch als Person kaum beachtet, auch wenn sie wunderbare Ideen einbringt. Ein früherer Unfall hat ihr Gesicht vernarbt und so gilt sie als hässliches Entlein. Als sie durch einen erneuten schweren Unfall vollends entstellt wird, greift sie nach einem folgenschweren Strohhalm und unterzieht sich einer experimentellen Gentherapie, die ihre Gesichtshaut wieder vollständig genesen lässt. Aus der hässlichen Schneiderin ist nun ein Vamp geworden, im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Behandlung hat so ihre Nebenwirkungen.
Was in Kanada geboren wurde, soll auch in Kanada bleiben, dachten sich vielleicht die beiden Soska Schwestern, vielleicht sahen sie in Cronenbergs Geschichte auch nur ein ideales Opfer sich und ihre Liebe zum Bodyhorror zu zelebrieren. Wer weiß.
Während sich Cronenbergs „Rabid“ in seine Vorliebe zu Wissenschaft meets Irrsinn und erschafft irgendwas mit Sex und Bodyhorror einreihte, preiswert hergestellt wurde, womöglich weniger Botschaft hatte, als man hineininterpretierte und damals tatsächlich von einem Ivan Reitman produziert wurde, ist das Soska-Schwestern Remake ein ziemlich oberflächliches Hochglanzsplatterprodukt.
Ohne Zweifel, man kann den Film hervorragend wegkonsumieren, die Geschichte über die ach so arme, wenig beachtete Schneiderin mit Hochbegabung, die wegen ein paar Narben im Gesicht verlacht wird und ein Randdasein fristet und dann, auch noch ein zweites schweres Unglück ereilt und so entstellt wird, dass sie sich nicht mehr im Spiegel ansehen mag und nur ein Schelm versteht, warum die Frau in dieser Version doppelt leiden muss.
Doch ein Licht am Horizont gibt unserer Rose, die so eine schöne und reiche Schwester hat und selbst wenigstens sehr dünn ist, etwas Hoffnung. Statt dem innovativen Hauttransplantat gibt es eine experimentelle Gentherapie, jedoch mit gleichen Folgen: dem berühmten Phallus unter der Achsel, der unstillbaren Blutlust und der Tollwut ihrer Opfer. Die Figuren bleiben sehr blass und Cronenbergs Schreckensszenarien mit Massen an durchgedrehten Infizierten bleiben aus und ich revidiere mich, vielleicht hatte der Meister damals doch eine Vision, die Soskas wahrscheinlich nicht.
In der Hauptrolle unterhält „Bitten“-Serienstar Laura Vandervoort, als Dr. Keloid Stephen MacHattie.
Leichte Kritik an der Modebranche und ihrer Selbstinszenierung verpufft angesichts der Auftritte Jen und Sylvias selbst, aber an Effekten und Schauwert des Ganzen ist nichts auszusetzen. Am Schluss gibt es sowas wie ich das bei Alien 4 schon albern fand, aber gut, dafür sind Horrorfestivals einfach auch mal da und wehgetan hat er nicht.
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