Midsommar von Ari Aster
Directed by Ari Aster
Produced by Lars Knudsen, Patrik Andersson
Written by Ari Aster
Starring: Florence Pugh, Jack Reynor, William Jackson Harper, Vilhelm Blomgren, Will Poulter
Music by Bobby Krlic
Cinematography Pawel Pogorzelski
Edited by Lucian Johnston, Jennifer Lame
Production companies: Square Peg, B-Reel Films
Distributed by A24 (United States), Nordisk Film (Sweden)
Release date July 3, 2019 (United States), July 10, 2019 (Sweden)
Running time 147 minutes
Country United States, Sweden
Language English, Swedish
Budget $8–10 million
Box office $36 million
Für Christian ist die Beziehung zu Dani im Grunde durch, doch das Mädel tut ihm auch irgendwie leid und als dann Danis Schwester sich und ihre Eltern tötet, ist die junge Doktorandin am Boden. Keine gute Zeit sich zu trennen und so gibt eins das andere und plötzlich fliegt Dani mit nach Schweden, wo sich Christian und ein paar Mit-Anthropologiestudenten, dank der Einladung von Kumpel Pelle eine schöne Zeit zum Midsommarfest machen wollten. Der fröhliche Empfang und die bunten Blumen können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Pelles „Familiengemeinde“ ein paar sehr eigene Bräuche zu pflegen scheint und schon bald gibt es die ersten Toten.
Ein Abend, zwei Filme und beide mit jeweils einem Regisseur mit Doppel A. In diesem Fall ist es Ari Aster mit „Midsommar“, dem ich nach dem für mich überbewerteten „Hereditary“ noch eine Chance geben wollte. Der Film lief in der Preview und da ich nicht für 88 Minuten Tierhorror zum Alex fahren wollte, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und diesen Film vorab gesehen.
Nun ja, Ari Aster und ich werden keine Freunde werden und ich werde nie verstehen, was mir dieser Mann sagen will. „Midsommar“ ist der viel zu lange Versuch eines Amis ein Gruselschockerdrama mittels Pseudoschwedischersektenbräuche zu erzeugen. Natürlich muss mal wieder das nordische Völkchen herhalten, in bunten Trachten um einen Maibaum tanzen, lustige Geräusche machen und ihre Alten von der Klippe schupsen.
In all das Lametta geraten ein paar naive amerikanische Studenten, die wahrscheinlich durch das hohe Bildungsraster der USA gerutscht sind, lassen sich von einer Tüte Mushrooms täuschen und denken die Welt ist eine Scheibe. Na ja, wirklich mystisch ist hier nichts, denn Ari erzählt mit aufwendig gekritzelten Kulissengemälden was passieren wird und so folgt nach dem ZehnKleineNegerleinSchema (man, das ist ja völlig politisch unkorrekt – wie heißt der Reim denn heutzutage?) der Tod eines nach dem anderen und übrig bleibt genau die Person, die man von Anfang an dachte, dass sie durchkommt, aus Gründen.
Ich weiß nicht, ob das Gezeigte schockieren sollte, bereits vor dem Vorspann(!), gingen die ersten aus dem Kino, ein paar verirrte Seelen verdrückten sich ab und zu aufs Klo, aber letztendlich ist dieser Streifen genauso abstrus wie die Kannibalenfilme aus den 70igern. Fremde Kulturen und oder Sekten mit gar unheimlichen okkulten oder was auch immer Bräuchen und Sexpraktiken… also ich weiß nicht, aber eine tiefe Botschaft hat der Streifen nicht, es sei denn hier soll eine junge Frau eine traumatische Episode ihres Lebens verarbeiten und hat dafür den für sich perfekten Ort gefunden.
Ich will nicht behaupten, dass er für die Tonne wäre, man kann ihn durchaus ansehen, auch wenn ein paar Effekte echt Plastik aussahen, der Film voller Klischees und Stereotype war, keine Sympathieträger und völlig unlogische Handlungen hat (wenn ich da an die Tischgepflogenheiten denke), aber Atmosphäre kann Aster und schöne Bilder auch. Sicherlich war sein Drogentrip nicht schlecht, aber neu und innovativ war hier nichts. Man weiß auch die ganze Zeit worauf es hinauslaufen wird, was den Film eigentlich auf das Visuelle reduziert.
Ich bin sicher, „Midsommar“ wird auch hier seine Fans finden und vielleicht fällt mir auch irgendwann ein, an welchen anderen Streifen er mich so sehr erinnerte, inklusive Dramapart.
Es soll ja sogar noch eine erweiterte 171 Minuten lange Version geben, vielleicht läuft sie mir mal über den Bildschirm und vielleicht gibt mir der Streifen dann mehr.
Aber sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt.
Entdecke mehr von DasDingAufDerSchwelle
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Oh, ich liebe den Film. Aus Zeitgründen habe ich ihn bisher nur zur Hälfte ein weiteres Mal sehen können, aber tatsächlich versuche ich, den Director´s Cut noch im Kino zu sehen.
„es sei denn hier soll eine junge Frau eine traumatische Episode ihres Lebens verarbeiten und hat dafür den für sich perfekten Ort gefunden“ Na genau und noch dazu ist es ein Film über eine Trennung.
Ich weiß, aber mal ehrlich, ich finde das etwas einfallslos sich hinter dem Verlust und der Trennung Danis zu verstecken. Das gibt es in jedem dritten Horrorfilm. Oft schlechter, selten besser.
Wie gesagt, doof fand ich ihn nicht, jedoch in weiten Teilen grenzwertig gerade wegen dieser folkloristischen Sektengeschichte. Ist immer einfach so eine Story ins „exotische“ Schweden zu verfrachten, um ihr eine gewisse Glaubwürdigkeit zu geben.
Egal, Hochachtung, weil Du das so gut findest und sogar die lange Fassung sehen willst. Nach der Bluray-Veröffentlichung werde ich die aber nachholen. Mann muss den Film ja auch noch sehen. Dem gefällt der bestimmt :))
Oha… da ich Hereditary sehr mochte, hoffe ich einfach mal, dass mir Midsommar doch ein bisschen besser gefallen wird als dir… 😅
Davon gehe ich aus und Du kannst Dich nach den 147 Minuten irgendwann auf den 171 Minuten Directors Cut freuen. Mit vielleicht noch mehr umpf-wuhah und irren Tanzeinlagen :))
Vielleicht auch einfach blutiger, wer weiß.
Hahahaha…. oh Gott. Na mal gucken. Warten wir erstmal die Kinofassung ab.
So… ich habe ihn gesehen… und leider muss ich sagen, dass ich dir Recht geben muss. Ich wollte ihn wirklich mögen, fand ihn aber extrem langweilig.
Und nun stelle Dir vor, er wäre noch fast 30 Minuten Länger gewesen wie im Directors Cut :))
Oh Gott.. lieber nicht… 😅