Der Pass von Philipp Stennert und Cyrill Boss für Sky Deutschland
Produktionsland Deutschland, Österreich
Originalsprache Deutsch
Jahr(e) seit 2019
Produktionsunternehmen: Wiedemann & Berg Filmproduktion,
Epo-Film
Episoden 8 in 1+ Staffeln
Genre Krimi
Regie Philipp Stennert, Cyrill Boss
Drehbuch Cyrill Boss, Philipp Stennert, Mike Majzen
Produktion Quirin Berg, Max Wiedemann, Dieter Pochlatko, Jakob Pochlatko
Musik Jacob Shea, Hans Zimmer
Kamera Philip Peschlow
Erstausstrahlung 25. Januar 2019 auf Sky 1
Besetzung: Julia Jentsch: Ellie Stocker, Nicholas Ofczarek: Gedeon Winter, Franz Hartwig: Gregor Ansbach, Hanno Koffler: Claas Wallinger
Als genau auf der Grenzlinie zwischen Deutschland und Österreich der leblose Körper eines Mannes gefunden wird, ahnen Ellie Stocker und Gedeon Winter noch nicht, was auf sie zukommen wird. Der nackte Mann liegt zugerichtet wie in einem Ritualmord exakt mittig auf dem Grenzstein, sie Zuständigkeit fällt damit gleichermaßen nach Deutschland wie Österreich, doch Ermittler Winter aus Salzburg winkt ab und überlässt Berchtesgaden den Fall.
Aber so einfach wird das nicht von statten gehen, denn der Mörder schlägt erneut zu und zwingt Winter, mit Stocker und der deutschen Polizei zusammenzuarbeiten.
Kein Leichtes für den stets alkoholisierten, gern unter Drogen stehenden, ziemlich abgehalfterten Österreicher und die aufgeräumt freundliche deutsche Ermittlerin.
Ja, man mag es kaum glauben: mein Kurzzeit-Sky-Abo habe ich tatsächlich dazu genutzt als Erstes „Der Pass“ anzusehen. Die pure Neugier und die Tatsache, dass hier nicht nur Deutsche am Werk sind, trieben mich in die Arme der Ermittler Winter und Stocker, gespielt von Nicholas Ofczarek und Julia Jentsch.
Die Story an sich ist gar nicht mal so spektakulär. Ich meine, es fängt unheimlich und spannend an, aber schnell lernen wir den Killer kennen und das entmystifiziert alles, nicht zuletzt, weil ich dessen Darsteller Franz Hartwig langweilig fand und die Intentionen des Mannes immer mehr verschwammen. Leben bekommt die Serie einzig durch ihre Protagonisten Stocker und Winter und die unwirtliche Umgebung, in der sie spielt, ach ja und durch den Score aus der Hans Zimmer-Werkstatt.
Ofczarek legt eine überragende Performance hin und ist mir bislang nie aufgefallen, einfach, weil ich kaum Deutschsprachiges sehe. Er ist der leicht abgerissene und gefallene Typ aus wohlhabenden Haus; macht mit der Unterwelt Geschäfte und hat einen denkbar schlechten Ruf. Um allem zu entkommen lässt er sich nach Salzburg versetzen und rutscht in diesen Psychoserienkillerfall, der ihn zunächst nicht die Bohne interessiert, denn der Mann hat genug eigene Probleme. Dabei trifft er auf die superfreundliche und aufgeräumte Ellie Stocker, die Julia Jentsch wirklich toll spielt. Ellie ist ne ganz Positive, lebensbejahende und sehr gründliche Ermittlerin. Doch beide Kommissare verändern sich im Laufe der Zeit. Während Winter zu sich kommt und zugänglicher wird, verliert Ellie „ihre Unschuld“. Ihre rote Jacke wird schwarz, das Leben zeichnet sie und sie ist kurz davor zu resignieren.
So rauschen die Charakter diametral aneinander vorbei und haben irgendwann einen Schnittpunkt. Ganz kurz, leider.
Gedreht wurde in wirklich schönen alpinen Ecken und Wäldern, immer im Winter, auch wenn sich die Handlung über weit mehr als ein Jahr zieht.
Eines noch: wer auf temporeiche Action aus ist, ist mit „Der Pass“ schlecht beraten. Hier hat man Zeit, also eigentlich nicht, aber Ermittlungen dauern, da beißt die Maus keinen Faden ab, und führen auch mal ins Nichts wie Genosse Zufall den entscheidenen Kick gibt.
Insgesamt für mich eine Überraschungsserie, die meine höchste Sympathie erntet.
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Klingt gut, manchmal muss man einfach mal was wagen. Deutsche Serien lassen mich grundsätzlich erst mal kalt.
Mich auch, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber gut, der österreichische Part war hier auch positiv fördernd :))