DerMissingLinkOderDasStrebenNachAnerkennung

Mister Link von Chris Butler für Laika

Directed by Chris Butler
Produced by Travis Knight., Arianne Sutner
Screenplay by Chris Butler
Starring  Hugh Jackman, Zoe Saldana, Emma Thompson, Stephen Fry, David Walliams, Timothy Olyphant, Matt Lucas, Amrita Acharia, Zach Galifianakis
Music by Carter Burwell
Cinematography Chris Peterson
Edited by Stephen Perkins
Production company: Annapurna Pictures, Laika
Distributed by United Artists Releasing
Release date April 4, 2019 (Russia), April 12, 2019 (United States)
Running time 94 minutes
Country United States
Language English
Budget $100 million
Box office $24.5 million

Ja Sir Lionel Frost ist unbestritten ein Weltenbummler, immer auf der Suche nach dem Besonderen. Sei es das Ungeheuer von Loch Ness oder der fehlende Link zwischen Affe und Mensch der Sasquatch, der Playboy hat für das Abenteuer sein Vermögen auf den Kopf gehauen. Aber nicht nur das Entdecken ist sein Steckenpferd, vielmehr sehnt er sich nach Anerkennung und der Aufnahme in den exklusiven Club der „Großen Männer“. Doch die wollen ihn nicht unter sich haben, insbesondere Lord Piggot-Dunceby, der dort höchst anerkannte Forscher verwehrt sich gegen Sir Frost ungeheuerliche Theorien, der Mensch könne mit einem Affenwesen verwandt sein. Er will keine Veränderung, keinen Fortschritt, doch er lässt sich mit Frost auf eine Wette ein: gibt es den fehlenden Link tatsächlich wird er in den Club aufgenommen. 
Und wie es der Zufall will, erhält Frost einen Brief oder besser gesagt eine Einladung und wen der da trifft ist eine echte Überraschung, ein freundliche und fellige dazu.

Warum auch immer ist „Mister Link“ die zur Zeit am schlechtesten laufende Laika Produktion, dabei ist er auch der teuerste des Studios.
Ich weiß nicht, ob er den Fans zu familienfreundlich ist oder das Thema zu wenig interessiert, vielleicht hat er auch einfach die falsche Altersfreigabe. Ich finde es echt schade, denn „Mister Link“ hat viel zu bieten. 
Sicherlich handelt es sich um eine konventionelle Abenteuergeschichte, aber auch wieder nicht.
Erzählt wird hier von einem reichen Forscher, der immer auf der Suche nach Mythen und Monstren ist. Doch anno 1886 ist auch gesellschaftliche Anerkennung wichtig und Sir Frost kann sich davon nicht losmachen. So strebt er die Aufnahme in einem elitären Club an, der mehr als verstaubte Ansichten vertritt und so gar nicht zu unserem jungen Mann passt.
Sir Frost begibt sich auf die Suche nach dem sogenannten Sasquatch, dem womöglich fehlenden Link zwischen Affe und Mensch und er wird fündig.
Doch was er hier trifft ist ein freundliches und gesprächiges Wesen, das so einsam ist, dass es Lionel darum bittet mit ihm auf die Suche nach seinen letzten Verwandten, den Yetis, zu gehen. Auf der Reise schließt sich eine alte Flamme Lionels an, Adelina Fortnight, die gleichberechtigt ihre Frau steht und den Anstoß gibt, das Frost beginnt sein Weltbild zu überdenken.
Natürlich ist gleichzeitig auch der Sasquatch Susan daran beteiligt, der mit den beiden ein starkes Team bildet und allen Gefahren trotzt und mit viel Humor durch die Reise führt.
Es wird viel geredet und es gibt unglaublich viel Wortwitz, denn so belesen Susan auch ist, er versteht einfach nicht alles, beziehungsweise nimmt er manches zu wörtlich.
Wie immer ist dieser Laika Stop Motion Film mit unglaublich viel Liebe gemacht, die Szenenbilder sind ungeheuerlich gut. Gepaart mit schönen Animationen entstand wieder ein wahrer Augenschmaus und mir fiel das erste Mal auf, dass Laika sogar eine Kostümbildnerin hat. 
Insgesamt eine richtig schöne Abenteuergeschichte, die einige bekannte Komponenten beinhaltet, aber auch Ungewöhnliches und Überraschendes bereithält, auf jeden Fall aber einen Sasquatch zu bieten hat, der sich erfolgreich in guten Umgangsformen beweist und sein zu Hause findet.