Hexen,Häckseln,Höllenfeuer

Hellboy: Call of Darkness von Neil Marshall

Directed by Neil Marshall
Produced by Lawrence Gordon, Lloyd Levin, Mike Richardson, Philip Westgren, Carl Hampe, Matt O’Toole, Les Weldon, Yariv Lerner
Screenplay by  Andrew Cosby
Based on Hellboy by Mike Mignola
Starring  David Harbour, Milla Jovovich, Ian McShane, Sasha Lane, Daniel Dae Kim, Thomas Haden Church
Music by Benjamin Wallfisch
Cinematography Lorenzo Senatore
Edited by Martin Bernfeld
Production companies Millennium Media, Lawrence Gordon Productions, Dark Horse Entertainment, Nu Boyana, Campbell Grobman Films
Distributed by Lionsgate
Release date April 9, 2019 (New York City), April 12, 2019 (United States)
Running time 121 minutes
Country United States
Language English
Budget $50 million
Box office $39.2 million

Tja, es kommt Faustdick für Hellboy und die Welt, denn Nimue, die unsterbliche Blutkönigin, die zwar von König Arthus zerhäckselt und verteilt wurde, nun aber durch den rachsüchtigen Gruagach wieder zusammengesetzt wird, will die Apokalypse über die Welt bringen. Damit meint sie nicht nur die Pest, sondern die völlige Vernichtung menschlichen Lebens durch die Dinge aus der Hölle.
Gerne hätte sie dabei Hellboy an ihrer Seite, der hat aber so gar keinen Bock auf die Hexe und außerdem das Problem, dass er eigentlich der König von England ist. Aber eins nach dem anderen oder auch nicht.

Tja und da war das Kind in den Brunnen gefallen, nicht ohne vorher erschossen, verbrannt und verflucht worden zu sein.
Eine satte Woche habe ich nun gebraucht mich von diesem filmischen Schock zu erholen, dabei mag ich Hellboy und ja, ich mag auch den ein oder anderen Neil Marshall Streifen. Es war auch klar, dass dieser filmische Beitrag keinesfalls mit Guillermo del Toros Filmen zu vergleichen sein wird, einfach weil total unterschiedliche Teams am Werke waren, aber dass dieser Schuss so dermaßen nach hinten losgehen würde, wollte ich nicht wahrhaben, aber es ist so.
Nun stellen sich bei diesem Film viele Fragen, denn ein Reboot ist es nicht, vielmehr ein Abgesang. Ich verstehe es nicht, denn es handelt sich um die ziemlich verquere Verfilmung ausgerechnet des Heftes, in dem Hellboy stirbt. Ich meine für einen Neuanfang doch ein ziemlich schlechter Start oder?
Natürlich wird die an sich schon schräge und verdrehte Story Mike Mignolas so zurechtgerückt, dass sie kein so dramatisches Ende nimmt wie im Original, es gibt keinen Drachen, keinen König für einen Tag, keine Schlacht der Untoten, selbst die im Buch doch recht unblutige Apokalypse wird uns vorenthalten und durch unappetitliche Verstümmelungsszenen von Menschen durch Höllenwesen ersetzt, wobei wir vielleicht gleich mal in die Rubrik „Special Effects“ eintauchen: oh man, ich meine – denken wir mal an den guten alten „Spawn“ zurück. Ich mochte den Streifen, der selbst für 1997 nicht mehr ganz State of the Art war; es war Comic und da war das erlaubt, aber solche ausgelutschten und unansehnlichen Effekte auch noch 2019 „aus dem Hut zu zaubern“ ist schon Körperverletzung. Davon abgesehen sah der gesamte Film nicht gut aus, es war alles so meh, alleine die toten Seelen, die durch Alice Monaghan heraufbeschworen wurden…Und da haben wir den nächsten Schwachpunkt: Alice Monaghan, eigentlich Irin, und Feenseherin, wird zur schwarzen Rastalocke mit der Eigenschaft mit den Toten zu sprechen und einer von vielen darstellerischen Tiefpunkten Marshalls Machwerks. Einer der ultimativen IchversenkemichlieberimMeeralsdieseFrauertragenzumüssen-Momente beschert uns nicht zum ersten Mal Milla Jovovic. Die Frau darf hier die Nimue spielen, die für mich immer die excaliburreichende Dame aus dem See bleiben wird, neben der Merlinverführerin, gut, aber niemals nicht eine böse Hexe, das hatte ich bereits Mignola übel genommen, aber nun ist sie nicht nur böse, sondern will auch noch mit Hellboy anbändeln. Hä? Egal, Milla spielt sie so grausam schlecht, ich weiß nicht, warum man sie noch vor die Kamera lässt oder dachte man: nun kommt es auch nicht mehr drauf an? Ach man.
Es ist alles ganz durcheinander hier, aber dieser Hellboy hat mich wirklich schwer mitgenommen. Vielleicht fange ich noch mal an:
Zu Beginn gibt es eine kleine Vorstory in der Augsburgerpuppenkisting ganz groß geschrieben wurde und wahrscheinlich neben Milla auch ein paar Kabelträger vor die Kamera geschoben wurden, weil sonst niemand Bock hatte mit ihr auf den Papphügel zu treten. Auf jeden Fall wurde Milla, nein Nimue von Arthus dafür zur Rechenschaft gezogen, weil sie die Pest übers Land brachte. Dafür hat er sich aus ihrem Hexenkreis Hilfe geholt.
Dann geht’s nach Mexiko wo Hellboy einen Kumpel vom B.P.R.D. holen soll, der aber während seines Einsatzes zu einer Art Vampirfledermaus wurde und das Ende proklamierte.
Ach Kinder, dann geht’s in den Osiris Club und es gibt etwas Geschichte, Hellboys auftauchen seine Bestimmung und dann ihre Aufgabe Riesen zu jagen. Drei sollen unterwegs sein und Hellboy soll helfen sie zu töten, doch der vornehme Club führt Böses im Schilde und das Chaos hat kein Ende. Irgendwann viel zu spät erfährt Hellboy auch endlich, dass er Arthus Erbe und damit Excaliburträger und rechtmäßiger König von England ist, alles Eigenschaften, die ihn für die Bluthexe attraktiv machen und ihn seiner gefürchteten Bestimmung näher bringen und ich mag gar nicht glauben, was ich da sehe. Es gibt so viele schlecht gestaltete Wesen, die vornehmlich brutal und blutig um sich hauen. Ich weiß nicht, klar ist Hellboy kein harmloser Comic, aber ich weiß nicht, so sehe ich die Geschichten nicht und mir erschließt sich auch nicht die Notwendigkeit dieser Splatterparade hier. Das hat keinen Spaß gemacht, echt nicht.
Hätte sich wenigstens irgendwer etwas Mühe gegeben einigermaßen ambitioniert zu spielen, tatsächlich kann ich zu meiner eigenen Überraschung nur David Harbour hervorheben, der seinen Hellboy sehr an Perlmans Darstellung anlehnt und versucht zu retten was zu retten ist, aber nicht ist, da halfen auch keine flotten Popsongs. Es gäbe noch so unendlich viel auszusetzen, aber ich will nicht mehr.
Insgesamt mehr als ein WTF-Moment und das Verlangen sich sofort in ein Schwert zu stürzen, ob heilig oder nicht, ganz schlimm. Wirklich.

4 Gedanken zu „Hexen,Häckseln,Höllenfeuer“

  1. Das ist ja auch selten, dass Du eine „0“ gibst. :)) Ich finde es eher schockierend, dass Du ihn Dir überhaupt angeschaut hast. War es nicht irgendwie erwartbar, dass der nichts taugt. Also optisch war das doch schon dem Trailer zu entnehmen? Dein Insider-Comic-Wissen macht die Sache für Dich natürlich nur noch schwerer.

    Gab es nicht mal eine Zeit, in der Milla cool war? Zu „The Fifth Element“-Zeiten meine ich.

    1. :)) ja schon, aber ich dachte Neil Marshall kann doch gar nicht so mies sein und dann wollte Freundin rein und ich dachte: geben wir ihm eine Chance :))
      Milla war für mich nie wirklich cool. Im fünften Element war sie doch austauschbar und ehrlich gesagt auch richtig schlecht :))
      Sie kann einfach nicht spielen.

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