GoldlöckchenOhneGewissen

The Angel von Luis Ortega

Directed by Luis Ortega
Produced by Agustín Almodóvar, Pedro Almodóvar
Written by Luis Ortega
Starring Cecilia Roth, Luis Gnecco, Mercedes Morán, Peter Lanzani, Chino Darín
Cinematography Julián Apezteguia
Edited by Guillermo Gatti
Production company: K&S Films [es], El Deseo, Underground Contenidos
Distributed by  20th Century Fox (Argentina), BTEAM Pictures (Spain)
Release date 11 May 2018 (Cannes), 9 August 2018 (Argentina)
Running time 118 minutes
Country  Argentina, Spain
Language Spanish
Box office $5.6 million

Carlos ist gerade Mal siebzehn und zum stehlen geboren. So sieht er sich selbst und wandert durch die Villen und Schubladen der Reichen, als wäre es das Normalste der Welt. Wir sind im Jahr 1971 in Argentinien und Carlos verzaubert mit seinen Goldlöckchen nicht nur Muttis und Mädchen.
Als er erneut die Schule wechseln muss, trifft er auf den hübschen Ramón und dessen zwielichtige Eltern. Carlos beginnt mit ihnen auf größere Fischzüge zu gehen und findet Geschmack an Waffen, die er nun auch ohne zögern einsetzt, sehr zum Entsetzen seiner Weggefährten.

Was und wen uns Luis Ortega hier vorstellt, nämlich Carlos Robledo Puch, war im wahren Leben noch viel gewalttätiger, als es hier bei flotter spanischer Beatmusik und stylischem 70iger-Look den Anschein hat.
Carlos Robledo Puch fühlte sich zum Verbrechen berufen und trotz seines guten Aussehens und seiner harmlosen Erscheinung verbarg sich unter den Engelslocken ein eiskalter Killer. So ging es Carlos nicht in erster Linie darum sich zu bereichern, sondern ihm machte das Verbrechen an sich Spaß und so tötete er auch völlig gewissenlos jeden, der ihm im Weg stand oder der einfach nur zur falschen Zeit am falsche Ort war.
„The Angel“ wirkt in dieser Hinsicht fast schon verharmlosend, wenn Carlos beschwingt durch die Tatorte tanzt und die Beute verteilt, als wäre nichts gewesen; daneben sehen wir ihn mit seiner Sexualität hadern, denn so wie es dargestellt wurde, war sein Verbrecherkumpel Ramón für ihn mehr als ein Freund. Beide „Männer“ liebäugelten miteinander, umkreisen sich, doch so wirklich konnte sich Ramón nie zu Carlos bekennen, was ihn letztendlich sein Leben kostete. Und bei allem Übel, das Carlos mit sich bringt, ist er auch eine zerbrechliche Figur, die dann jedoch wieder total unberechenbar reagiert.
Ich muss schon sagen, dass mich dieser Film total eingenommen hat. Der Look, die gute Musik und auch die Darsteller machen aus dieser eigentlich finsteren Geschichte eines wahren Verbrechers eine beschwingte Crimestory, aber auch eine echte Romanze. Hervorheben muss man hier Lorenzo Ferro als Carlos Robledo Puch und Chino Darín als Ramón Peralta, zwei wirklich gutaussehende Bengel, die ihre Rollen absolut überzeugend spielten.
Absolut sehenswert.

 


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