Extremely Wicked, Shockingly Evil And Vile von Joe Berlinger
Directed by Joe Berlinger
Produced by Michael Costigan, Nicolas Chartier, Joe Berlinger, Ara Keshishian, Michael Simkin
Screenplay by Michael Werwie
Based on The Phantom Prince: My Life with Ted Bundy by Elizabeth Kloepfer
Starring Zac Efron, Lily Collins, Kaya Scodelario, Jeffrey Donovan, Angela Sarafyan, Dylan Baker, Brian Geraghty, Jim Parsons, John Malkovich
Music by Marco Beltrami, Dennis Smith
Cinematography Brandon Trost
Edited by Josh Schaeffer
Production company: COTA Films, Voltage Pictures, Third Eye Motion, Picture Company
Distributed by Netflix (United States), Sky Cinema (United Kingdom)
Release date January 26, 2019 (Sundance), May 3, 2019 (United States)
Running time 108 minutes
Country United States
Language English
Es ist 1969 als die alleinerziehende Mutter Elizabeth Kloepfler Ted Bundy in einer Bar kennenlernt. Es funkt sofort zwischen den beiden und von da an sind sie ein Paar. Für Liz ist Ted ein Volltreffer, liebvoller Partner und Vater für ihre Tochter, doch als 1974 nach mehreren Frauenmorden ein Phantombild auftaucht, dass Ted zum verwechseln ähnlich sieht und berichtet wird, dass der Mörder in einem VW Käfer gesichtet wurde, kommen Liz Zweifel. Doch die Polizei wischt ihre Angaben beiseite und so läuft die Beziehung weiter, die Morde an jungen Frauen ebenfalls.
Kann man einen Film über einen Massenmörder drehen, der ohne einen einzigen Blutspritzer auskommt und keine seiner Taten zeigt, bis es zur Verhandlung kommt?
Joe Berlinger konnte es und er hat es getan.
Basierend auf dem Buch Ted Bundys Langzeitfreundin und Verlobter Elizabeth Kloepfer beäugt Berlinger die Geschichte des mehr als 30-, womöglich 100-fachen Frauenmörders und -vergewaltigers aus einer ganz anderen Perspektive. Wir sehen wie die Romanze der beiden beginnt und über 5 Jahre harmonisch verläuft. Wir sehen den Womanizer Ted Bundy, der nicht nur Liz verzauberte, sondern schnell bei den Damen einen Stein im Brett hatte, selbst als er bereits als Serienkiller auf der Anklagebank saß.
Als 1974 das erste Phantombild veröffentlicht wurde, sah Liz die Ähnlichkeit, sie zeigte Ted sogar an, doch die Polizei reagierte nicht und Ted konnte alle Zweifel beiseite schieben, selbst als er das erste Mal wegen Entführung und versuchter Vergewaltigung vor Gericht stand, war Liz entsetzt über den Schuldspruch. Sie glaubte ihm viele Jahre und als es immer wahrscheinlicher wurde, dass Ted doch dieses Ungetüm ist, flüchtete sie sich in den Alkohol.
Unterdes stritt Bundy seine Taten immer ab, inszenierte sich, flüchtete, mordete weiter und landete wieder im Knast. Selbstverliebt und siegessicher, sich seiner Außenwirkung bewusst, verteidigte er sich selbst, heiratete sogar noch im Gefängnis, allerdings nicht Liz, die mit ihm gebrochen hatte.
Berlinger liefert uns hier ein echtes Drama, ja auch irgendwie eine Liebeserklärung, denn wir sehen Bundy wie Kloepfer ihn gesehen hat, als attraktiven, smarten Macher und guten Vater und Liebhaber. Die beiden hatten ihren Spaß und wer denkt da daran, dass dieser strahlend blauäugige Typ gerade einem Teenager den Schädel zertrümmert hat und sie dann vergewaltigte oder umgekehrt?
Interessant ist Berlingers Wahl der Hauptrolle und damit landete er einen echten Coup, denn er verpflichtete Zac Efron, den Teenieschwarm, Ted Bundy zu spielen und ich muss sagen, er macht das grandios, insbesondere in den vielleicht zwei Szenen, in denen wir ganz kurz in das durch und durch böse Gesicht Bundys sehen, in denen er von lieben Bubi zum durchtriebenen Manipulator und Mörder wird. Es ist nur ein aufblitzen, aber das war gut.
An seiner Seite sehen wir Lilly Collins als Elizabeth Kloepfer, die auch nicht besser hätte gewählt werden können, sieht man die Bilder der echten Liz. Lilly hat genau diese Zerbrechlichkeit und Schwäche, die man einer Weggefährtin eines Serienkillers unterstellen mag.
Insgesamt sicher ein Film, der polarisiert, einfach weil man Bundy fast schon mag und genauso von ihm abgelenkt und beeinflusst wird wie Kloepfer. Berlinger fragt hier nicht warum oder wie, sondern zeigt ein völlig anderes Gesicht dieses Monsters und damit verstehen lässt, warum ihm so viele Frauen auf den Leim gegangen sind und er so lange sein Unwesen treiben konnte.
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Den will ich auch unbedingt sehen, auch wenn ich Zac Efron grundsätzlich nur schwer ertragen kann. So richtig kann ich mir ihn – trotz Deines Lobes – auch noch nicht als Ted Bundy vorstellen. Vielleicht auch, weil ich Ich Anfang des Jahres die Netflix-Doku über Ted Bundy gesehen habe. Die wurde ja auch von diesem Regisseur inszeniert. Ted Bundy war schon, so grausam es sich anhört, eine faszinierende Type. Seine Verlobte kam in der Doku kaum vor, fand ich seltsam und auch irgendwo schade.