PresidentRooseveltOderRealismIsAThing.

Lucky von John Carroll Lynch

Directed by John Carroll Lynch
Produced by Ira Steven Behr, Danielle Renfrew Behrens, Greg Gilreath
Adam Hendricks, Richard Kahan, John H. Lang, Tom Clay
Screenplay by  Logan Sparks, Drago Sumonja
Starring Harry Dean Stanton, David Lynch, Ron Livingston, Ed Begley Jr., Tom Skerritt
Music by Elvis Kuehn
Cinematography Tim Suhrstedt
Production company: Superlative Films, Divide / Conquer, Lagralane Group
Distributed by Magnolia Pictures
Release date March 11, 2017 (SXSW)
Country United States
Language English
Box office $955,925

Lucky hat seinen Zenit längst überschritten. Mittlerweile 90 Jahre alt, bleibt er zwar bei seinen Yogaertüchtigungen, bewegt sich viel und trinkt Milch, doch muss er sich nach einer kleinen Ohnmacht eingestehen, dass er alt und das Leben nur begrenzt ist.

Die Harry Dean Stanton Regel hatte bis zu seinem letzten Film Gültigkeit: ein Film mit ihm kann nicht wirklich schlecht sein und schon gar nicht,  wenn er darin eine seiner seltenen Hauptrollen bekleidet.

Nun Ist „Lucky“ kein gewöhnliches Drama, vielmehr ist der Film Stanton auf den Leib geschrieben und erfasst seine tatsächlichen Eigenheiten und seine Lebensgeschichte ganz vortrefflich.
Viel passiert nicht, muss es auch nicht, in einem Film, der einen 90igjährigen Mann ein paar Tage begleitet. Aber was für ein Typ! Lucky ist ein ewiger Single, mag Musik, ertüchtigt sich mit Yoga und kalter Milch und hat seinen festen Tagesablauf. Neben der ersten Zigarette, also die Gymnastik, Körperpflege und Kaffee, um dann ins Diner zu gehen, ein paar nette unnette Floskeln abzulassen und auf seinem festen Platz sein Kreuzworträtsel zu lösen. Auf seinem Weg zu Bibi, bei der er in der Regel Zigaretten und Milch kauft, eine Beschimpfung in einen geheimnisvollen gelben Torbogen und dann nach Hause Gameshow gucken. Abends dann ein paar Bloody Marys in der üblichen Bar mit den üblichen Verdächtigen allen voran Freund Howard, dessen Landschildkröte entlaufen ist. „President Roosevelt“, so heißt die Schildkröte, hat nach langen Fluchtplänen, die Gelegenheit einer versehentlich offenen Gartentür wahrgenommen und Howard alleine zurückgelassen, der mit der Trennung nur schwer zurechtkommt.
Als Lucky einfach in der Küche umfällt und Howard einen Anwalt kontaktiert, um sein Testament zu machen, macht sich Lucky mit dem Gedanken vertraut, dass das Leben endlich ist und er Angst hat! Nichtsdestotrotz setzt er ein Lächeln auf und macht einfach weiter. Es gibt eben Dinge auf dieser Welt, die viel größer sind als wir.

Man muss diesen Film einfach mögen, so viel ist klar und ich schließe mich der Aussage an: wer Harry Dean Stanton nicht mag, muss sich untersuchen lassen. Ich kenne wirklich keinen Film mit ihm, in dem ich ihn nicht mochte und wer sich die Extras der DVD ansieht, wird erfahren, dass Harry fast genauso kauzig war wie Lucky im Film; angefangen bei den Kreuzworträtseln und den zahlreichen Lexika zu deren Lösung, über seiner Musikalität oder seine Vergangenheit bei der Marine. Mehr Harry Dean Stanton kann man nicht bekommen als in diesem Film und „Lucky“ ist ein großartiges Vermächtnis und das späte Regiedebut John Carroll Lynchs, der nicht mit David Lynch verwandt oder verschwägert ist.

David Lynch im Übrigen, stieß zu diesem Film dank Stanton, der ihm das Drehbuch gab. Lynch war begeistert, denn seine Rolle hätte von ihm selbst geschrieben sein können.
Unbedingte Sehempfehlung!


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2 Gedanken zu „PresidentRooseveltOderRealismIsAThing.“

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