Verschwörung von Fede Álvarez
Directed by Fede Álvarez
Produced by Scott Rudin, Eli Bush, Ole Søndberg, Søren Stærmose, Amy Pascal, Elizabeth Cantillon
Screenplay by Jay Basu, Fede Álvarez, Steven Knight
Based on The Girl in the Spider’s Web by David Lagercrantz
Characters by Stieg Larsson
Starring : Claire Foy, Sverrir Gudnason, LaKeith Stanfield, Sylvia Hoeks, Stephen Merchant
Music by Roque Baños
Cinematography Pedro Luque
Edited by Tatiana S. Riegel
Production companies: Columbia Pictures, Metro-Goldwyn-Mayer, Regency Enterprises, Scott Rudin Productions, Yellow Bird, The Cantillon Company, Pascal Pictures
Distributed by Sony Pictures Releasing
Release date October 24, 2018 (Rome), October 26, 2018 (Sweden), November 9, 2018 (United States)
Running time 115 minutes
Country Canada, Germany, Sweden, United Kingdom, United States
Language English
Budget $43 million
Box office $16.3 million
Lisbeth Salander ist nach den Reportagen Mikael Blomkvists eine Berümtheit. Ihr Name geht immer wieder durch die Presse, weil sie sich zur einsamen Rächerin für misshandelte und unterdrückte Frauen macht.
Als eines Tages der Ex-NSA-Mitarbeiter Frans Balder an sie herantritt, der für den amerikanischen Geheimdienst ein Programm entwickelt hat, mit dem man sehr einfach die Kontrolle über alle Nuklearraketen der Welt erlangen kann, ist das der Anfang vom Ende, denn Lisbeth soll es stehlen und das tut sie auch. Fortan ist nicht nur die NSA hinter Salander her, sondern auch der schwedische Geheimdienst und eine mysteriöse Organisation, die Lisbeth nicht fremd ist.
Entgegen aller Sneak-Progosen hat uns das UCI (-Luxe)-Potsdam mal wieder einen echten Überraschungsfilm präsentiert und auch diesmal handelt es sich um einen Film, den ich niemals im Kino angesehen hätte.
Tatsächlich habe ich seinerzeit alle drei schwedischen Verfilmungen der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson mit Noomi Rapace gesehen und mochte sie nicht. Die Neuverfilmung mit Craig und Mara hatte ich dann gleich stecken lassen, das wurde dann auch nicht weiterverfolgt und nun das. Eine Verfilmung eines Romans, der nicht einmal von Larsson ist, dennoch seine Figuren beinhaltet und so etwas wie die Hintergrundgeschichte unserer Protagonistin Lisbeth Salander darstellt. Umwickelt ist diese dünne Kindheitsmär von einer NSA-Superprogramm-Diebstahls-Und-Killer-Geschichte mit einem Twist der keiner ist und mit ohne jegliche Überraschungen.
Man mag über die alten Salanderfilme sagen was man will, aber Lisbeth war eine durchaus vielschichtige Figur. Was Álvarez und Claire Foy daraus machten ist sowas von belanglos und glattgebügelt, dass ich mich an die Zeiten von „Hackers“ zurückversetzt fühlte, als man Regierungscomputer blitzschnell noch mit einem 56k-Modem knacken konnte.
So wird einem hier verkauft, dass eine Salander mittels Handy instant überall einloggen kann, Überwachungskameras kontrollieren und auf dem Flughafen Sicherheitstüren öffnet, als wäre das alles nichts und man ein Standardprogramm dafür hätte. Lisbeth braucht für nichts Vorbereitungszeit und wie sie aus der Wanne so schnell in die Klamotten gekommen ist, kann mir niemand verraten, ebenso wie eine Etage in die Luft fliegt, die Wanne unberührt bleibt und natürlich die wichtigsten elektronischen Klamotten der Heldin.
Na gut, damit kann man als James Bond-Fan schon mal leben, aber dem Film mangelt es einfach an so viel. Ich meine, es ist ja nett gedacht uns einen Einblick in die Kindheit Salanders zu gewähren, aber das so zu gestalten, dass man dem Zuschauer jegliche Spannung darauf nimmt wer der eigentliche Bösewicht der Geschichte ist, ist schon lahm. Immer wieder gute Ansätze verpuffen in ihrer Durchschaubarkeit und machen aus einer eigentlich gut gedachten Heldin eine farblose Actionfigur.
Die, die mir am besten gefielen waren die Nebenrollen. Nicht diese Bösewichte mit den blondierten Haaren und den ätzend blauen Kontaktlinsen, die selbst im Tageslicht phosphoreszierten, sondern die Freundin Salanders, Maria, ganz unprätentiös gespielt von Supermodel Andreja Pejic oder Camilla, Lisbeths Schwester, die schwer entstellt eher an den klassischen Bond-Bösewicht erinnerte und von Sylvia Hoeks verkörpert wurde, die ich einfach mal mag, auch weil sie in extremen High Heels durch den Schnee rannte, als wäre das nichts besonderes.
Insgesamt haben wir hier Action-Durchschnittsware mit netten, aber auch Fremdschämmomenten und viel Fantasie was die Ausführbarkeit der modernen Medien und Technik angeht.
Komischerweise konnte mich der Film nicht so negativ aufregen wie seine Vorgänger. Vielleicht bin ich einfach mal 10 Jahre älter und gelassener, vielleicht ist er dafür zu belanglos. Wer weiß.
Entdecke mehr von DasDingAufDerSchwelle
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Ja, ich glaube den lasse ich auch stecken. Wobei ich den Fincher ganz gut fand, halt weil es ein Fincher war. Ich bin mir auch noch nicht sicher, was ich von Claire Foy halten soll.
Auf welchen Film hattest Du denn dieses Mal gehofft?
Super positive News: Ich bekomme jetzt wieder eine E-Mail, wenn Du etwas veröffentlichst und zusätzlich sogar eine Benachrichtigung über den kompletten Beitrag auf meiner Seite. 🙂
Da war mir schon der Trailer zu viel. Ich war auch nie so ein großer Fan dieser Millennium-Reihe. Den ersten Teil des Originals mochte ich noch. An Finchers Version kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern. Die Tatsache, dass der Film hier jetzt auch nur auf einem Roman basiert, den nicht einmal Larsson mehr geschrieben hat, ist schwer zu schlucken. Sieht alles so aus, als schlachte man jetzt den „coolsten“ Charakter der Reihe noch einmal so richtig aus.
Testing WordPress comments