Druiden,RömerUndDerHurdyGurdyMan

Britannia von Jez Butterworth, Tom Butterworth und James Richardson für Sky und Amazon Prime Video

Created by Jez Butterworth, Tom Butterworth, James Richardson
Starring David Morrissey, Kelly Reilly, Nikolaj Lie Kaas, Liana Cornell, Gershwyn Eustache Jnr., Mackenzie Crook, Barry Ward, Stanley Weber, Joe Armstrong, Fortunato Cerlino, Callie Cooke, Aaron Pierre, Eleanor Worthington Cox, Zoë Wanamaker, Ian McDiarmid, Julian Rhind-Tutt, Hugo Speer, Daniel Caltagirone, Zaqi Ismail, Annabel Scholey
Composer(s) Neil Davidge
Country of origin United Kingdom, United States
Original language(s)  English, Welsh
No. of series 1
No. of episodes 9 (list of episodes)
Production
Executive producer(s) James Richardson, Pippa Harris, Sam Mendes, Nicolas Brown, Anne Thomopoulos
Producer(s) Rick McCallum
Production location(s) Czech Republic, UK (Wales)
Production company(s) Sky, Amazon Prime Video, Vertigo Films, Neal Street Productions
Distributor Sky Vision
Release Original network  Sky Atlantic (UK and Ireland), Amazon Video (US)
Original release 18 January 2018 – present

 

Britannien erweckte bereits bei Julius Cäsar Begehrlichkeiten, doch sein Feldzug blieb erfolglos. Neun Dekaden später macht sich die römische Legion diesmal unter der Führung Aulus Plautius auf, die Insel als Provinz Kaiser Claudius‘ Reich zu unterwerfen.
Plautius landet mit 20.000 Soldaten und er hat einen Plan wie er das Land erobern kann. Die Kelten sind untereinander zerstritten; Cantii kämpfen gegen Regni und alle hören auf die Druiden, die sagen wie der Hase zu laufen hat. Doch Plautius fädelt geschickt eine Intrige nach der anderen ein und stünde ihm nicht eine Prophezeiung im Weg, wäre sein Sieg ein schneller.

„Britannia“ ist sowas wie historische Fantasy oder Mystery und nein, ein Vergleich mit GoT ist hier überhaupt nicht angebracht.
Die Serie spielt 43. nach Chr. und behandelt die tatsächlich unter Aulus Plautius stattgefundene Eroberung Britanniens. Allerdings setzt hier die Fantasy ein, denn es wimmelt nicht nur vor führungsstarken mehr oder weniger sensiblen, aber immer erfolgreichen Frauen, sondern es spielen auch Druiden eine maßgebliche Rolle. Dabei sollte man aber Bilder von Miraculix oder dem zerzausten Catweazle schnell beiseite wischen denn diese Druiden sehen nicht nur ganz gruselig aus, sondern sie sind es auch.
Zudem kommt, dass Römer Aulus Plautius kein verstaubter Bürokrat ist wie er im wirklichen Leben war, sondern ein durchtriebener Taktiker. Der Mann weiß was er will und wie er dahin kommt. Er schmiedet Pakte mit allen Seiten und fällt gleichzeitig jedem in den Rücken. Doch Plautius kennt sich nicht nur in der Kriegskunst aus, sondern versteht auch was von Göttern, insbesondere von denen der Feinde und tatsächlich hat er auch Respekt vor ihnen und deren Prophezeiungen. Dargestellt wir Plautius von keinem geringeren als David Morrissey und – man ich liebe den Kerl – es hätte keinen besseren für diese Rolle gegeben.
Seine Gegner sind die keltischen Stämme der Cantii und der Regni, letztere unter der Führung Königin Antedias gespielt von Zoë Wanamaker. Die Frau ist sowas von cool und unorthodox und alleine ihr Outfit zeigt, dass man diese Serie mit einem dicken Augenzwinkern sehen muss. Denn neben extrem chicen Gewändern aus High-Tech-Materialien, ist die Frau voll aufgebretzelt und damit meine ich nicht nur irgendwelche Tattoos oder High Heels.
Die Feinde der Regni sind die Cantii, die in dieser Staffel im Vordergrund stehen. König Pellenor, gespielt von Ian McDiarmid, zeigt kein Verhandlungsgeschick und den Römern den Zeigefinger, ganz zum Unbill seiner Kinder Kerra (Kelly Reilly) und Phelan (Julian Rhind-Tutt), die auf den diplomatischen Weg hofften. Das wird Pellenor zum Verhängnis, denn die Druiden sprechen ein Machtwort. Ob das aus ihrem Willen oder mit dem der Römer geschieht, wissen nur die Götter.
Aber nur das wäre nur die halbe Miete ohne den Ausgestoßenen Druiden Divis verkörpert von dem noch nie besser gesehenen Nikolaj Lie Kaas und Cantii Mädchen Cait (Eleanor Worthington Cox), das während der Zeremonie zur Frauwerdung von den Römern überfallen wurde und nun keinen Namen hat, dafür aber auserwählt zu sein scheint und damit das Objekt der Begierde ist.
Divis ist sowas wie ein Straßenmagier der Antike, mit etwas mehr „Überzeugungskraft“. Er ist heruntergekommen, irre und zeitweilig von einem Dämon besessen, aber ansonsten meine Lieblingsfigur der Serie.
„Britannia“ hat viel zu bieten, gibt man ihr eine Chance. Über Monate dauerbekiffte Ex-Soldaten, Hinterhalte, Lügen und keine klaren Fronten, zombieresque Druiden mit Dauergruppensex, seltsame Opferungen, Prinzen mit Verdauungsproblemen, Regnifrauen, die vegane Ernährung propagieren und vieles mehr.
Ich mochte Kelly Reilly; die Cantii stand ihr gut und Julian Rhind-Tutt, der mich immer an Alex Kapranos erinnert, Nikolay Lie Kaas ist der Hammer, Morrissey sowieso und selbst für Mackenzie Crook gab es eine passende Rolle.
Ja, die Serie gefällt mir und mit den 9 Folgen der ersten Staffel ist nicht das letzte Wort gesprochen, so viel ist klar und ja, der „Hurdy Gurdy Man“ ist tatsächlich der Titelsong. Hätte man nicht besser auswählen können.


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