Einer nach dem anderen von Hans Petter Moland
Deutscher Titel Einer nach dem anderen
Originaltitel Kraftidioten
Produktionsland Norwegen, Schweden, Dänemark
Originalsprache Norwegisch, Englisch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 117 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Regie Hans Petter Moland
Drehbuch Kim Fupz Aakeson
Produktion Finn Gjerdrum, Stein B. Kvae
Musik Brian Batz, Kaspar Kaae, Kåre Vestrheim
Kamera Philip Øgaard
Schnitt Jens Christian Fodstad
Besetzung Stellan Skarsgård: Nils Dickman, Bruno Ganz: Papa, Pål Sverre Valheim Hagen: „Graf“ Ole Forsby, Jakob Oftebro: Aron Horowitz, Anders Baasmo Christiansen: Geir, Birgitte Hjort Sørensen: Marit, Kristofer Hivju: „Strike“ Stig Erik Smith, Peter Andersson: „Wingman“ Egil Dickman
Nils ist zwar Schwede, aber äußerst beliebt in seiner norwegischen Heimat. Seine Schneefräsen sind die modernsten, er selbst ist ruhig und zuverlässig. Doch ein schlimmes Ereignis überschattet den Tag seiner Auszeichnung: sein Sohn Ingvar soll an einer Überdosis Drogen gestorben sein: Nils weiß, dass das nicht stimmen kann, aber was soll er machen? Die Polizei wird nicht weiter ermitteln so viel steht fest und seine Frau spricht nicht mehr mit ihm. Nils beschließt seinem Leben ein Ende zu setzen, doch dann steht der drogenabhängige Freund seines Sohnes vor ihm und erzählt, dass alles seine Schuld wäre und Ingvar keine Ahnung hatte, dass er als Drogenkurier missbraucht wurde. Nils bekommt einen Namen, der das erste Opfer auf einer zunehmend langen Liste der Rache sein wird. Und so fallen sie, einer nach dem anderen, bis der Hauptschuldige an Ingvars Tod gefunden wird.
Ich kann es kaum glauben, dass es bereits über drei Jahre her ist, dass ich mich die Platze geärgert habe, keine Karte für die Vorstellung dieses Filmes auf der Berlinale bekommen zu haben. Die spätere Verweigerung ihn im normalen Kino zu sehen war reiner Trotz, aber nun lief er im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und ich konnte nicht umhin ihn anzusehen.
Ich wusste, dass ich diesen Film mögen würde und muss sagen, dass ich Stellan Skarsgård lange in keiner so guten Rolle erlebt habe wie hier. Ich mag den Kerl, seine Söhne auch, aber meist sind entweder die Filme so meh oder seine Rollen eher etwas klein geraten. Aber hier nun nicht und so spielt er diesen nach außen ruhigen Kerl, der gutmütig die Straßen schneefrei hält und zum beliebtesten Bürger seiner norwegischen Gemeinde gewählt wurde und sozusagen Amok läuft. Dabei trifft es wohlgemerkt nur die richtig fiesen Kerle, für die Mehrheit sehr unerwartet, denn diesem zwar großen, aber dennoch irgendwie Brummbären traut niemand einen harten Schlag oder den Schuss aus einer Waffe zu. Der Titel ist Programm, wenn auch der deutsche Titel diesmal besser passt und einer nach dem anderen bekommt sein R.I.P. – Nachrufschildchen.
Der Weg zum eigentlichen Bösewicht ist dabei sehr lang und umständlich, der Boss ist ein Unsympath vor dem Herren, nicht nur weil er Kunstliebhaber und Tesla-Fahrer ist, vielleicht auch Veganer, aber er schlägt seine Ex und ist neurotisch, also das ganz normale Unternehmer-Klischee.
„Kraftidioten“ hat diese skandinavische Härte, ist unterkühlt und dabei witzig und warmherzig zugleich; ob es der zerstrittene Bruder mit krimineller Vergangenheit ist, der ihn verteidigt oder Papa, Clanoberhaupt der serbischen Mafia, die irgendwie mit in die Sache verwickelt wird, in stummer Eintracht neben ihm Platz nimmt (auch großartig hier Bruno Ganz).
Insgesamt ein toller Film, der mir echt Spaß bereitet hat.
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Ich habe mir gleich mal den Trailer angeschaut (der Humor gefällt mir), der Film ist nämlich komplett meiner Aufmerksamkeit entgangen. Ich glaube, ich fand den Titel „Kraftidioten“ doof und habe mich dann nicht weiter damit beschäftigt. Sieht aber gut aus und klingt auch nach einer lohnenswerten Sichtung. Ja schade, dass Stellan Skarsgard eigentlich sonst immer nur Nebenrollen spielt (habe ihn gerade die Tage erst wieder in „The Girl with the Dragon Tattoo“ gesehen. Sein Sohn Alexander ist mittlerweile wesentlich erfolgreicher, aber der sieht ja auch mördermäßig gut aus. :))
Ja, den Titel fand ich damals auch doof, aber ich fand die Beschreibung einfach total interessant und mein Eindruck hatte mich auch nicht getäuscht.
Stellan hat auf jeden Fall Potential für mehr, auch wenn sein Sohn besser aussieht :))