Berlin Syndrome von Cate Shortland
Directed by Cate Shortland
Produced by Polly Staniford
Written by Shaun Grant
Based on Berlin Syndrome by Melanie Joosten
Starring Teresa Palmer, Max Riemelt
Music by Bryony Marks
Cinematography Germain McMicking
Edited by Jack Hutchings
Production companies Aquarius Films, DDP Studios, Entertainment One, Film Victoria, Fulcrum Media Finance, Memento Films International, Photoplay Film, Screen Australia
Distributed by Entertainment One
Release date
January 20, 2017 (Sundance) April 20, 2017 (Australia)
Running time 116 minutes
Country Australia, France
Language English
Auf der Suche nach Lebenserfahrung hat es die Australierin Claire nach Berlin verschlagen. Bepackt mit Rucksack und Kamera landet sie in einem Hostel in Kreuzberg und stürzt sich ins Großstadtleben. Wie es der Zufall will, trifft sie an einer Ampel auf Lehrer Andi, an dem sie Gefallen findet. Andi führt sie etwas in Kiez herum und sie landen bei ihm zu Hause. Claire will mehr und bekommt mehr, doch als sie am nächsten Morgen Andis Wohnung verlassen will, ist sie eingesperrt. Zunächst glaubt sie an ein Versehen, doch schon am folgenden Tag wird es zur Gewissheit: Andi hält sie gefangen und aus dem verlassenen, schäbigen Altbau-Wohnblock gibt es kein Entkommen.
Richtig, es ist äußerst selten, dass ich Filme mit so offensichtlich deutscher Beteiligung ansehe, aber was solls, diesmal hatte auch Max Riemelt seine Chance.
Das Szenario ist denkbar albtraumhaft, wenn auch so für Berliner Verhältnisse recht unglaubwürdig, was die Bewohnung mietentleerter Häuser angeht: Eine Touristin bändelt mit einem Einheimischen an, der in einem doch recht geräumigen aber leerstehenden Altbaukomplex in Kreuzberg als einziger eine Wohnung bewohnt. Die Gute lässt sich mit ihm ein und wird fortan in seiner Behausung gefangen gehalten, während er sein normales Leben als Sport- und Englischlehrer fortführt. Alle Versuche zu fliehen scheitern und bald stellt unsere Protagonistin fest, dass sie sich auf einen längeren Aufenthalt einstellen muss.
Soweit so gut. Ich kann nicht behaupten, Cate Shortland hätte diesen Thriller nicht ansprechend inszeniert. Teresa Palmer und Max Riemelt machen ihre Sache gut, Matthias Habich mimt den verschrobenen Papa von Max/Andi und alles in allem sehen wir eine düstere Geschichte, in der die Protagonistin über eine lange Zeit gebrochen wird und ein psychisch schwer gestörter Mann ungehindert, aber durchorganisiert seine Fantasien auslebt.
Natürlich gibt es im Film auch genug Angriffspunkte. So störte mich Max Riemelts mäßige englische Aussprache, die mehr an Ruth Westheimer, als an einen jungen Englischlehrer erinnerte. Sowas bringt mich total raus und da hätten es sicherlich ein paar Sprachübungen gebracht. Ansonsten war an Riemelts Darstellung nichts zu meckern; er brachte diesen Wahnsinnigen ganz glaubwürdig rüber.
Dass die Geschichte dann zum Ende hin etwas entglitt sei verziehen – alles in allem bekommt man trotzdem einen ordentlich gemachten Thriller zu sehen.
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