NiemalsAlleinSein

The Eyes of my Mother von Nicolas Pesce

TheEyesOfMyMotherDirected by Nicolas Pesce
Produced by Max Born, Jacob Wasserman, Schuyler Weiss
Screenplay by Nicolas Pesce
Starring Diana Agostini, Olivia Bond, Will Brill, Joey Curtis-Green, Flora Diaz, Kika Magalhaes, Paul Nazak, Clara Wong
Music by Ariel Loh
Cinematography Zach Kuperstein
Edited by Nicolas Pesce
Production company  Borderline Presents, Tandem Pictures
Distributed by Magnet Releasing
Release dates 22 January 2016 (Sundance Film Festival)
Running time  76 minutes
Country United States
Language English, Portuguese

 

Das Leben Franciscas verändert sich für immer, als ihre Mutter einen Fremden ins Farmhaus lässt, der vorgibt auf die Toilette zu müssen.
Franciscas Mutter ist nicht mehr zu retten, aber der Vater kann verhindern, dass der Aggressor entkommt und kettet ihn in der Scheune an…für den Rest seines Lebens.
Doch auch Väter leben nicht ewig und so steht Francisca eines Tages da und ist einsam und alleine nur mit dem Gefangenen, der auch noch versucht zu entkommen.
Und so bahnen sich Dramen an, für Francisca und die, die ihren Weg kreuzen.

„The Eyes of my Mother“ ist mit Sicherheit einer der ungewöhnlichsten Filme des diesjährigen Fantasy Filmfests.
In Schwarz-Weiß und in mehreren Kapiteln gedreht (das scheint dieses Jahr sehr in Mode zu kommen, denn wir hatten viele Film in Kapitel unterteilt) und mit sehr wenig Dialog erzählt Nicolas Pesce in seinem Erstlingswerk die dramatische Geschichte über Einsamkeit und den Mangel an Moral.
Seine Protagonistin Francisca wächst bei einem überreifen Elternpaar auf. Ihre Mutter war Chirurgin, die ihr beibrachte sich nicht vor dem Tod zu fürchten und mit ihr Tiere sezierte, um ihr den Körper zu verstehen. Doch dann kam der unglückselige Tag, an dem ihre Mutter brutal ermordet wurde, während Francesca in der Küche warten musste.
Ihr Vater kommt zu spät, stellt den Mörder, lässt ihn jedoch nicht mehr frei, noch kümmert er sich um ihn. Er überlässt ihn Francesca, die ihn nicht nur füttert, sondern ihre Kenntnisse über die menschliche Anatomie an den Mann bringt. Francescas einzige Bezugsperson ist bis zu seinem Tod nur der Vater und es bleibt offen wie weit die Liebe der beiden nach dem Tod der Mutter ging. Francesca offenbart praktisch nichts von ihrem Gefühlsleben. Sie lächelt nie, redet wenig, doch sie leidet. Alleine sein ist das, was sie am wenigsten will und so sucht sie nach neuen Gefährten, doch Francesca kennt keine Moral und so kommt es zu einem fatalen Handlungsverlauf.
Und auch wenn wir nie Details sehen, wissen wir, was Schreckliches passiert.
Eine wirklich traurige Geschichte. Mit einem so schweren Trauma aufzuwachsen, ohne 8/10jemanden, der einem beibringt was gut oder böse ist und was Moral bedeutet, isoliert ohne emotionale Nähe, wird es schwer nach unseren Vorstellungen „normal“ zu handeln. Francesca hat keine Vorbilder und so lebt sie für ihren Vater, bis zu seinem Tod.
Ein wirklich sehenswerter Film, mit einer wunderbaren Olivia Bond und zwei für meinen Geschmack viel zu alten Eltern (sahen gefühlt aus wie 80), der leider ebenfalls nicht im Fresh Blood lief.

 

4 Gedanken zu „NiemalsAlleinSein“

    1. In der IMDB steht der 2. Dezember für die USA, Internet und limited, was immer das heißt. Wahrscheinlich nur in ausgewählten Arthousekinos.
      Der würde hier auch gut ins Arthousekino passen, aber ich weiß nicht, ob er für Deutschland einen Verleih bekommt.

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