The Neon Demon von Nicolas Winding Refn
Directed by Nicolas Winding Refn
Produced by Lene Børglum, Nicolas Winding Refn
Screenplay by Mary Laws, Nicolas Winding Refn, Polly Stenham
Story by Nicolas Winding Refn
Starring Elle Fanning, Karl Glusman, Jena Malone, Bella Heathcote, Abbey Lee
Christina Hendricks, Keanu Reeves
Music by Cliff Martinez
Cinematography Natasha Braier
Edited by Matthew Newman
Production companies Gaumont Film Company, Wild Bunch, Space Rocket Nation, Vendian Entertainment, Bold Films
Distributed by Amazon Studios, Broad Green Pictures, Scanbox Entertainment, The Jokers
Release dates 20 May 2016 (Cannes), 8 June 2016 (France), 9 June 2016 (Denmark), 24 June 2016 (United States)
Running time 117 minutes
Country France, Denmark, United States
Language English
Budget $7 million
Box office $2 million
Schönheit ist alles!
Die 16jährige Jesse lebt erst seit kurzem in L.A.. Die Vollwaise wohnt in einem heruntergekommenen Appartementhotel und weil sie nichts kann und sehr hübsch ist, versucht sie sich als Model. Bei ihrem ersten Fotoshoot lernt sie die MakeUp-Artistin Ruby kennen, die sie mit ihren Freundinnen den Models Sarah und Jan bekannt macht.
Alle finden Jesse unglaublich schön und Sarah und Jan sehen argwöhnisch auf das Mädchen herab. Als Jesse großen Anklang bei Fotografen und einen Top-Job bei einem angesagten Designer bekommt muss sie sich gleichzeitig den Anfeindungen der älteren Models stellen.
Doch Jesse weiß wie schön sie ist und wie sie ihre Karten ausspielen muss.
Übermut kommt vor dem Fall. Das könnte als ein Motto dieses Filmes stehen, der so gehasst und von wenigen auch geliebt wird.
Ich persönlich liebe ihn. Von der ersten Bild an bis zum letzten Wort im Abspann.
Was für ein Kunstwerk und wer mich kennt, weiß wie ich im Allgemeinen zu Kunstfilmen stehe. Umso überraschter bin ich, von Menschen, die sonst behaupten: die Kunst dürfe alles, mehr als ein schlechtes Wort über diese bunte, stylische und bitterböse Melange über Schönheit zu hören.
Winding Refn bricht die Story herunter. Er minimalisiert und rüscht auf, malt bunt und schillernd an und setzt dann alles in kalte leere Räume. Er zeigt uns „die Schönheit“ nicht komplett, sondern lässt Raum für unsere Fantasie. Close up statt Ganzkörper. Geschickt setzt Winding Refn Kontraste, setzt auf wenig Dialog und Cliff Martinez Musik. Man erfährt kaum etwas über die Figuren, doch das Wichtigste wird preisgegeben. Jesses Blicke sprechen Bände und das blasse hübsche Mädchen, das so naiv daherkommt wird in einer Nahaufnahme zu berechnenden Miststück, dass ihre Konkurrenz ohne mit der Wimper zu zucken abserviert.
Doch Jesse verprellt die Falsche und man weiß, es wird keine gutes Ende nehmen, als die vor den Kopf Gestoßene Ersatzbefriedigung an einer Leiche übt.
Ja Winding Refn wird zu Schluss hin ungnädig zu den zarten Gemütern und Nekrophilie ist da nur ein kleiner Vorgeschmack.
Elle Fanning ist so großartig schafft die Balance aus naiven Landgirl und Karrierefrau, die einfach alles macht, um weiter zu kommen.
Daneben habe ich Jena Malone völlig unterschätzt. Ihre Ruby steht auf schöne Frauen und springt sofort auf Jesse an, aber wie weit sie für Jugend und Schönheit geht, hätte ich nicht gedacht. Auch wirklich gut wurden Bella Heathcote und Abbey Lee gecastet. Diese dürren hübschen Blondinen waren die perfekten Hüllen und Platzhalter für die Mehrheit der Model. Perfekt wie Schaufensterpuppen stehen sie am Pool in der Sonne und die Einstellung, so künstlich und überkandidelt erinnert an die Modefotografien der späten 70iger.
Im Übrigen durfte Keanu Reeves hier in der Rolle als Hotelmanager, der sich über verwaiste Ausreißerinnen hermacht auch mal schäbig sein.
Schillernd, wahnsinnig gut in Szene gesetzt, kalt und durchgestylt, kritisch dem Tun und dennoch voller Achtung den Protagonistinnen gegenüber. Ich bin sprachlos und begeistert, auch wenn Cliff Martinez sehr frech (1:1) aus dem Soundtrack vom „Wüstenplaneten“ (Lynch) geklaut hat (Ruby at the Morgue).
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