Schlamm,EisUndRoheLeber
OderDerStoff,DerVomOscarTräumenLässt

The Revenant von Alejandro González Iñárritu

Der Abenteurer und Jäger Hugh Glass verdient sich seinen Lebensunterhalt mit der Führung einer Pelzjägerkolonne, die unter militärischer Leitung steht.
Als die Männer von Arikaras angegriffen werden, flüchtet der bescheidene Rest mit dem Boot. Doch schnell kommt Unfrieden auf, als Glass sagt, sie müssten den Fluss verlassen und durch die abgelegene Wildnis, um diesem Stamm weiterhin zu entkommen.

The Revenant von  Alejandro González Iñárritu

TheRevenantDirected by Alejandro G. Iñárritu
Produced by Arnon Milchan, Steve Golin, Alejandro G. Iñárritu, David Kanter, Mary Parent
James W. Skotchdopole, Keith Redmon
Screenplay by Mark L. Smith, Alejandro G. Iñárritu
Based on The Revenant by Michael Punke
Starring Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Domhnall Gleeson, Will Poulter
Music by Ryuichi Sakamoto, Alva Noto, Bryce Dessner
Cinematography Emmanuel Lubezki
Edited by Stephen Mirrione
Production companies  Anonymous Content, Appian Way, M Productions, New Regency Pictures, RatPac-Dune Entertainment, Regency Enterprises
Distributed by 20th Century Fox
Release dates December 16, 2015 (TCL Chinese Theatre), December 25, 2015 (United States)
Running time 156 minutes
Country United States
Language English
Budget $135 million, Box office $1,441,640

 

Der Abenteurer und Jäger Hugh Glass verdient sich seinen Lebensunterhalt mit der Führung einer Pelzjägerkolonne, die unter militärischer Leitung steht.
Als die Männer von Arikaras angegriffen werden, flüchtet der bescheidene Rest mit dem Boot. Doch schnell kommt Unfrieden auf, als Glass sagt, sie müssten den Fluss verlassen und durch die abgelegene Wildnis, um diesem Stamm weiterhin zu entkommen. Als Glass dann auf einer Erkundungstour schwer von einem Grizzly verletzt wird, wird er zum Ballast für die Männer und man entscheidet, ihn zurückzulassen und zu bewachen bis er stirbt. Ausgerechnet sein größter Kritiker John Fitzgerald erklärt sich bereit, bei ihm zu bleiben, gegen einen Haufen Geld wie sich versteht.
Aber er hat kein wirkliches Interesse an Glass und lässt ihn ohne Waffen und Nahrung sterbend liegen.
Für Glass beginnt nun eine Tour de Force, ein schwerer Kampf um sein Leben, gegen die Naturgewalten und mit dem Sinn auf Rache.

Ich muss gestehen, dass ich den Film eigentlich nicht sehen wollte und nur nach kurzem Zögern bei der Preview Hotline angerufen habe. Aber dann dachte ich, ach Zoo-Palast, na dann versuchen wir es mal.
Für mich ist das nach „Biutiful“ erst der zweite Film von Alejandro González Iñárritu, dafür habe ich einen Großteil Emmanuel Lubezkis Arbeiten gesehen, der für mich maßgeblich am Erfolgskonzept dieses Filmes mitverantwortlich ist und der mit etwas Glück, den dritten Oscar in Folge mitnehmen könnte.
Bild- und tongewaltig, extrem lange Kamerafahrten und Szenen ohne Schnitte aus Perspektiven, die den Zuschauer fast schon mit in die Verantwortung nehmen sowie nur das Licht das die Natur geboten hat, prägen „The Revenant“. Dazu nehme man Musikergrößen wie Ryuichi Sakamoto und Alva Noto, die einsame, raue und wunderschöne Landschaft von Alberta und Feuerland im Winter sowie eine Abenteuergeschichte aus dem frühen 19. Jahrhundert, über einen Abenteurer und Führer, der sich nach einer schlimmen Bärenattacke halbtot durch die Wildnis schlägt, um Erlösung zu finden.
Ich persönlich hätte mir anstelle DiCaprios auch Hardy in der Hauptrolle vorstellen können, einfach weil er für mich der glaubwürdigere Vater ist, aber gut c’est la vie.
DiCaprio spielt Hugh Glass, einen Abenteurer, Führer, Grenzgänger und erfahrenen Jäger, der mit einer Eingeborenen, ich glaube Pawnee, eine Familie gegründet hat. Doch bis auf den Sohn hat er alles bei einem Übergriff von Soldaten verloren. Weder Militär, Pelzjäger oder weiße Siedler haben auf ihrer Hatz nach Land und Rohstoffen große Umstände gemacht, wenn es darum ging die Ureinwohner von der Erde zu radieren.
Zwar versuchten die zu verhindern, dass ihnen ihre Lebensgrundlage genommen wird, doch mit wenig Erfolg wie wir wissen.
Iñárritu schönt hier nichts, die Pelzjäger waren Metzger und haben es geschafft die Fauna eines jeden Landes auf ein Minimum zu dezimieren und hier standen sie sogar unter militärischem Schutz. Pelze waren kostbare Zahlungsmittel und eine Möglichkeit für jeden Looser sich eine Existenz aufzubauen. Wobei wir zu Mr. Fitzgerald kommen, wunderbar gespielt von Tom Hardy, der hier ein typisches Exemplar dieser Gattung abgibt. Für ihn zählt nichts außer Bares und da hat weder Tier noch Indianer eine Chance.
Zwei Extreme, die „beruflich“ aufeinanderprallen und sich bis zum Äußersten auseinander dividieren.
Während der eine nur darauf aus ist Land in Texas zu kaufen, überlebt der andere ein Attacke einer wütenden Grizzlymutter, um dann extrem schwer verletzt ohne alles in der Wildnis ausgesetzt zuzusehen wie er irgendwie überleben kann.
Getrieben von Rachegelüsten schleppt sich Glass durch das Unterholz, ernährt sich von Rinde und rohem Fleisch, stirbt fast ein weiteres Mal und kommt wieder auf die Beine.
Iñárritu erzählt von Pawnees, Sioux und Arikara oder Ree Indianern, die mehr oder weniger friedlich waren und sich auch gegenseitig umbrachten, doch ihr wohl größter Feind waren die Weißen, die sie töteten, ihre Frauen entführten und vergewaltigten oder sie einfach nur nach Strich und Faden betrogen.
Das zeigt er am Rande jedoch recht eindringlich wie ich fand.
cute_msn_onions 10:10So ist „The Revenant“ Western, Abenteuer, Doku und Rachefeldzug, dreckig, kalt, gegerbt und bitterböse, der einen auch etwas beschämt zurücklässt und mit 156 Minuten eine rundum Herausforderung darstellt.
Ganz beeindruckend, wirklich was für die große Leinwand und mit einem oscarreifen DiCaprio, wobei mir Tom Hardy, Domhall Gleeson und Will Poulter ebenso gefallen haben.

4 Gedanken zu „Schlamm,EisUndRoheLeber
OderDerStoff,DerVomOscarTräumenLässt“

  1. Achso, Du hast außer „Buitiful“ noch keinen anderen Iñárritu-Film gesehen? Du magst den Leo nicht. 🙂 Ich lese es raus, magst den Hardy lieber. 🙂 Ich freue mich total, ich muss jetzt meine Erwartungen wieder runterschrauben, ich gucke ihn wohl Anfang nächster Woche.

    1. Okay, ich bin kein Leo-Fan, finde aber schon, dass er wirklich gut spielt. Sicherlich stehe ich aber mehr auf Hardy :))

  2. Na den Globe hat er ja schon, hoffentlich wirds jetzt auch ein Oscar, ist überfällig. Der Film ist tatsächlich großartig, hab ihn gestern Nachmittag gesehen und war einfach nur geflashed. Und auch erschöpft hinterher, weil man als Zuschauer auch irgendwie leidet.

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