FantasyFilmfestTag5

Der heutige 5. Tag des Fantasy Filmfests und Sonntag war eigentlich nur mit einem Film verplant „Shrew’s Nest“.
Dann hatte mich der Kinotrailer von „Kung Fu Killer“  doch so angefixt, dass ich den Streifen spontan mit ins Programm nahm und wie es der Himmel so wollte, hatte ich mich dann weiterhin für „Rabid Dogs“ entschieden.

Im Hong-Kong-Streifen „Kung Fu Killer“ gings dann erst einmal ordentlich zur Sache. Sagte ich schon, dass ich Martial Arts mag?
Donnie Yen versucht hier als Hahou Mo, der wegen Totschlags hinter Gittern sitzt, aber eigentlich Martial Arts Kämpfer und Polizeiausbilder war, einen durchgedrehten Serienkiller zu fassen. Der total verdrehte Fung Yu-Sau versucht seine körperlichen Handycaps sowie den Tod seiner Frau abzureagieren, in dem er die Meister der Martial Arts zu Tode kämpft.
Eigentlich ne blöde Story und ein Serienkiller mit einem Gesicht, dass nur seine Mutter lieben kann, aber was solls: gute Action und tolle Kampfszenen und dazu, für einen Asiaten ungewöhnlich, gute Musik.
Leider hat auch heute das Rosebud-Team mächtig geschlampt und uns statt der versprochenen Kantonesisch-Mandarin Fassung mit englischen Untertiteln eine englische Fassung mit englischen Untertiteln gezeigt. Das war insofern scheiße, als das die englische Fassung nicht wirklich synchronisiert ist, sondern irgendwie mit verteilten Rollen drübergesprochen, noch dazu in Grundschulenglisch und teilweise mit völlig anderem Text (und Inhalt) als der Untertitel. Das hat dann an vielen Stellen zu Lachern geführt, weils einfach albern war. Aber gut, dafür konnte der Film nix, der mir wirklich gut gefallen hat. (8/10)
Als zweiter Titel des Abends lief „Shrew’s Nest“, eine spanisch-französische Produktion von Juanfer Andrés und Esteban Roel, von der ich eigentlich etwas schwarzhumorig-horrormäßiges erwartete. Tatsächlich verbargen sich hinter Macarena Gómez anbetungswürdigem Schauspiel Abgründe, die mich in Tränen aufgelöst den Saal verlassen ließen.
Der Film erzählt von der tiefreligiösen Montse, die mit ihrer kleinen Schwester irgendwann in den Fünfzigern, zusammenlebt. Montse ist eine begabte Schneiderin und hat seit der Geburt der Schwester wegen des Todes der Mutter an deren statt die Mutterrolle übernommen und sorgt sich extrem um sie. Doch Montse wirkt auch kränklich und schnell stellt sich heraus, dass sie ein großes Problem hat: Agoraphobie, sie kann die Wohnung nicht verlassen und dämpft ihre Angst mit Morphinen, die sie von einer Kundin erhält. Dazu sieht sie immer ihren im Krieg verschollenen Vater, der sie ermahnt, wenn sie sich nicht schicklich benimmt.
Eines Tages fällt ihr Kartenhaus zusammen, als ein Nachbar die Treppe herunterfällt und vor ihrer Tür um Hilfe bittet. Montse holt ihn in die Wohnung, was ihr und Schwesters leben dramatisch durcheinanderbringt.
Was sich dann ergibt und auflöst hatte ich so nicht erwartet, ist auch kein neues Thema, darauf kam es auch nicht an, aber ich war nicht drauf vorbereitet.
Der Film hatte aber auch wirklich komische Szenen, die vor allem sehr splatterig waren oder umgekehrt. Eine sehr gut gemachte Mischung aus Drama und Horror mit einer unvergleichlichen Gómez, toller Kamera und Maske sowie einem wunderschönen Abspann und auf jeden Fall der beste Film des Fresh Blood-Wettbewerbs. (10/10)

Film 3 für heute war dann das Centerpiece „Rabid Dogs“, eine französisch-kanadische Produktion mit Guilliaume Gouix, der bereits in „The Connection“ zu sehen war und „Lambert Wilson“, den vielleicht einige aus „Hollywood-Streifen“ wie „Matrix“ oder „Babylon A.D.“, andere aus „Dante 01“ kennen, von Éric Hannezo.
Ein ziemlich abgeklärter Thriller, der von einem nicht ganz so gut gelaufenen Überfall erzählt, bei dem nicht nur ein Haufen Cops über die Klinge sprangen, sondern auch der Kopf der Bande. Leider drehen die drei Banditen mächtig am Rad und nehmen Geiseln, eine Frau in den Flitterwochen und einen Mann, der seine Tochter zu einer Organtransplantation fahren will und nur ein Zeitfenster von wenigen Stunden hat.
Natürlich pflastern weiterhin Leichen ihren Weg und die Entführten machen sich nur begrenzt Hoffnung auf Rettung. Irgendwann gibt es dann eine wirklich gute Wendung, auf die ich tippte, teils weil bestimmte Charakter doch immer gleich besetzt werden, teils weil ich am Anfang einfach mal aufgepasst hatte; ich würde aber nicht behaupten der Film wäre vorhersehbar.
Toller Thriller mit schickem Retrolook und toller Synthiemucke. Wirklich sehenswert.
Hier: prächtiger Vorspann! (8/10)

2 Gedanken zu „FantasyFilmfestTag5“

    1. Denke ich auch, dass die beiden was für Dich wären. Rabid Dogs hat so ein Retro Feeling ohne wirklich Retro zu sein. Ich werde auf jeden Fall versuchen mal das Original von Mario und Lamberto Bava zu bekommen. Ist ein italienischer Streifen von 1974.

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