Chappie von Neill Blomkamp
Directed by Neill Blomkamp
Produced by Simon Kinberg
Screenplay by Neill Blomkamp Terri Tatchell
Based on Tetra Vaal by Neill Blomkamp
Starring Sharlto Copley Dev Patel Watkin Tudor Jones Yolandi Visser
Jose Pablo Cantillo Sigourney Weaver Hugh Jackman
Music by Hans Zimmer
Cinematography Trent Opaloch
Edited by Julian Clarke
Production company Media Rights Capital Distributed by Columbia Pictures
Release dates March 4, 2015 (New York premiere) March 6, 2015 (United States)
Running time 120 minutes
Country United States Language English
Budget $50 million
In naher Zukunft wird die explodierende Kriminalitätsrate in Johannesburg durch den Einsatz von Polizei-Robotern eingedämmt. Die Polizei ist zufrieden und die Chefin des Waffenkonzerns, der die Roboter baut ebenfalls. Nur der Erfinder Deon Wilson möchte mehr und steht kurz vor dem Durchbruch eine künstliche Intelligenz zu programmieren. Aber Boss Michelle Bradley will nichts davon wissen, der Verkauf läuft und so schmettert sie ebenfalls das Begehren ab den riesigen Kampfroboter „Moose“ von Deons Konkurrenten Vincent Moore an den Mann zu bringen. Doch weder Deon, noch Vincent werfen so schnell die Flinte ins Korn. Deon gelingt die Programmierung der KI und er stiehlt einen ausrangierten Roboter, um sie in ihm zum Laufen zu bringen. Leider wird er genau jetzt mit den ganzen Sachen von einer Gang entführt, die in finanziellen Nöten ist und von Deon die Deaktivierung der Polizeiroboter verlangt, aber ein lernfähiger Roboter, den sie nach ihren Wünschen „erziehen“ können kommt da auch recht.
Natürlich riecht Vincent den Braten und wittert seine Chance den Moose zu aktivieren.
„Yo – Fucker Mother“ hier nun Blomkamps drittes Werk „Chappie“ über einen Roboter, der dank einer guten Programmierung eine künstliche Intelligenz bekommt, zwei White-Trash-Eltern wider Willen und einer irgendwie Robocop-Story inklusive schlechter Frisuren.
Und ja, mir hat der Streifen gefallen, auch wenn ich Dev Patel als begrenzt talentiert halte, Jackman eigentlich nur als Wolverine für voll nehmen kann und nicht verstehe, warum sich Sigourney Weaver für so belanglose Rolle verheizen lässt, da müssen doch auch bessere Angebote kommen.
Aber zu unserem Chappie.
In Blomkamps Fantasie nehmen ganz wie in Robocop, spezielle Polizeiroboter das Gesetz in die Hand oder vielmehr die grobe Arbeit. Roboter-Erfinder Deons eigentliches Ziel ist es jedoch eine künstliche Intelligenz zu erschaffen, was ihm auch gelingt. Zu seinem Leidwesen versemmeln parallel dazu die Gang von Ninja und Yo-Landi einen Drogendeal und gerät in arge finanzielle Bedrängnis; doch da kommt die Idee, dass man gut Überfälle machen könnte, wenn man die Polizeiroboter abschalten lässt – jeder Roboter muss doch eine Fernsteuerung haben – und dafür den Erfinder entführt. Gesagt getan: Deon klaut einen Schrottroboter und will damit abhauen, Ninja und seine Leute fangen ihn ab und schwupps befindet sich die erste künstliche Intelligenz in Händen von Gangstern oder wenigstens Mittelschwerstkrimineller. Während das schnell lernende KI-Kind Chappie von seinen neuen Eltern auf Kurs gebracht wird, bekommt Deons Erzfeind Vincent, der Ex-Militär mit VoKuHiLa Wind von Chappie und sieht für sich und seinen Moose, einen völlig überdimensionierten Kampfroboter (siehe ED-209), die Chance auf den Markt zu kommen und manipuliert die Polizeiroboter, was in totalem Chaos endet und ein paar wirklich schönen Ballereien, mit amtlich unappetitlichen Abgängen, ganz Blomkamp, so wie wir ihn sehen wollen.
Wie schon angedeutet, sind die drei „großen“ Namen dieses Filmes, die auch auf Promotiontour unterwegs sind, eigentlich nur Augenwischerei. Die Weaver könnte auch jede andere sein, Patel, haut nicht so vom Hocker und Jackman glänzt, soweit das möglich ist, als hässlicher Bösewicht ohne Einsicht. Die wahren Helden dieses Filmes sind dagegen Sharlto Copley, der Chappie Stimme, Bewegung und Seele gegeben hat und unbestritten unsere Motherfuckin‘ „Ninja“ Watkin Tudor Jones und Yo-Landi Visser von „Die Antwoord“. Soweit ich das gelesen habe ist die ganze Story mehr oder weniger für die beiden kreiert worden und sieht man sie, weiß man auch warum. Die beiden schrägen Elektro-Punk-Rap-Künstler spielen überraschend gut zwei Straßengangster, die mehr sind als brutale Dealer und sich zunehmend als Eltern für die künstliche Intelligenz Chappie mausern. Überhaupt nicht aufgesetzt, stylisch und extrem schräg poltern die beiden durchs Set, das den ein oder anderen Sound von ihnen zum Laufen bringt, leider aber nicht auf dem guten Soundtrack von Hans Zimmer wiederzufinden sind. Während Ninja versucht aus dem „Baby-Roboter“ einen echten Gangsta zu erziehen, entdeckt Yo-Landi schnell Muttergefühle und versuch Chappies Verwirrung zu kompensieren und ihm emotionalen Halt zu geben – so süß das. Chappie selbst ist wie sollte es auch anders sein, der „menschlichste“ aller Protagonisten und man muss schon sagen, dass Copley hier eine gute Arbeit abgeliefert hat, das CGI-Team aber ohne Zweifel auch, denn Chappie ist einfach echt. Man ahnt nie, dass er nicht am Set war und noch nie habe ich so gute natürlich Bewegungen bei einem Roboter/CGI-Kreatur gesehen. C-3PO ist sowas von gestern.
Insgesamt ist „Chappie“ eine, ich weiß nicht, sentimentale, krasse, kritische Mischung aus „Nummer 5 lebt“ und „Robocop“, die aber so viel mehr zu bieten hat, wenigstens aber drei tolle Protagonisten: Chappie, Ninja und Yo-Landi.
Für mich nicht ganz so hammermäßig wie „District 9“, aber dennoch mit seiner ganz eigenen südafrikanischen Atmosphäre aus Kommerz, Kriminalität, Wissenschaft und der Frage nach Menschlichkeit.
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