FalschGedacht

Dallas Buyers Club von Jean-Marc Vallée

Ron Woodroof ist ein Cowboy, der die Frauen, Alkohol und Drogen liebt.
Wir schreiben das Jahr 1985 und das Schreckgespenst Aids mit seinem HI-Virus geistert durch die Medien, doch wird Virus und Krankheit nur den männlichen Homosexuellen, allenfalls den Junkies zugeordnet. Das ein „normaler“ Mensch infiziert werden könnte und erkrankt, scheint für die Mehrheit als unmöglich; so auch für Ron, der wie alle in seiner Umgebung die Schwulen hasst. Als Ron, der beim Bullenreiten als Elektriker angestellt ist, eines Tages durch einen Stromunfall im Krankenhaus landet, wird beim ihm die tödliche Krankheit diagnostiziert.
Ron kann es nicht glauben, schließlich ist Aids eine Schwulenseuche und nur noch 30 Tage Lebenserwartung kann er so nicht hinnehmen. Ron versucht an AZT zu kommen, das bislang einzige legale Medikament gegen Aids, doch wird es noch getestet und es kann durchaus sein, dass er keine Blindprobe bekommt, darum beschafft er sich das AZT illegal und stirbt fast an einer Überdosis.
Als er dann noch erfährt, dass das Medikament mehr zerstört als heilt versucht er herauszufinden was sonst noch helfen könnte und stößt in Mexiko auf einen nicht zugelassenen Arzt, der den Aidskranken das Medikament DDC und Peptid T verschreibt, doch DDC ist in den USA nicht zugelassen. Ron beginnt das Medikament zu schmuggeln und mit Hilfe der Transsexuellen Rayon zu vertickern, dann gründet er den Dallas Buyers Club, in dem die nicht zugelassenen Medikament nicht verkauft,  sondern an die zahlenden Mitglieder ausgegeben werden. Doch die FDA ist Woodroof auf den Fersen und tut alles die Ausgabe des DDC zu verhindern und Woodroofs Arbeit zu demontieren, außerdem kann Rayon nicht vom Kokain lassen und wird immer schwächer.

Der „Dallas Buyers Club“ ist eine bewegende Geschichte über einen aidskranken Mann, der sein Schicksal erst nicht glauben und dann nicht hinnehmen kann.
Ron Woodroof war ein Cowboy, der in einer homophoben Welt keinen Platz für eine damals noch als Schwulenseuche bezeichnete Krankheit hatte. Er nahm Drogen und hatte natürlich ungeschützten Sex mit etlichen Frauen, die ebenfalls Drogen nahmen und so wurde auch er Opfer einer Krankheit, die ihn sofort ins Aus katapultierte. Geächtet von seinen „Freunden“ rappelt er sich und versucht eine Behandlung zu finden, die ihn heilt oder wenigstens seinen Zustand verbessert. Er findet ein Medikament das hilft, doch in den USA nicht von der FDA zugelassen ist.
So beginnt ein Kampf gegen seine Krankheit und die stumpfsinnigen Behörden, Ron lernt den transsexuellen Rayon kennen, einen Freund, der ihm wirklich ans Herz wächst. Natürlich bleibt Ron ein Geschäftsmann, ein Stehaufmännchen wie es die Amerikaner lieben, der für eine gute Sache arbeitet, aber auch für seinen Geldbeutel, denn von irgendetwas musste auch er leben.
Es wird dem Film oft zum Vorwurf gemacht, das es sich um ein uramerikanische Erfolgsstory handle, dabei sollte man aber nicht aus den Augen verlieren, dass es ohne Menschen wie Ron Woodroof den Aidskranken wesentlich länger schlechter gegangen wäre und auch das Geldverdienen, nicht dazu führte, dass Woodroof ein Leben in Saus und Braus führte, denn es ging dem Mann nicht um Profite. Außerdem hat selbst Woodroof sich verändert, seine Einstellung Homosexuellen gegenüber im Wesentlichen revidiert, denn er merkte an eigenen Leib wie man sich fühlt, wenn man von allen ausgegrenzt wird.
Der „Dallas Buyers Club“ hat mich wirklich beeindruckt. Die Geschichte Woodroofs und die großartige Leistung Matthew McConaugheys und Jared Letos, die beide für ihre Rollen unglaublich an Gewicht verloren haben und dabei darstellerisch so überzeugen konnten, hat es einfach verdient gesehen zu werden. Ich wünsche vor allen Leto viel Glück für den Oscar, verdient hätte er ihn.
Jean-Marc Vallée inszenierte den Film unsentimental, mit wenig ruhigen Tönen und dennoch bewegend. Ernsthaftigkeit und Anzüglichkeit, Witze über die Krankheit – alles hält sich in Waage und man trauert den Menschen nach und bewundert die Kraft, die diesen Macho-Mann noch über 6 Jahre antrieb zu Überleben.
Absolut sehenswert.

Dallas Buyers Club Directed by Jean-Marc Vallée Produced by Robbie Brenner Nathan Ross Rachel Rothman Screenplay by Craig Borten Melisa Wallack Starring Matthew McConaughey Jennifer Garner Jared Leto Cinematography Yves Bélanger Editing by Martin Pensa John Mac McMurphy Studio Truth Entertainment Voltage Pictures Distributed by Focus Features[1] Release dates September 7, 2013 (TIFF) November 1, 2013 (United States) Running time 116 minutes[2] Country United States Language English Budget $5 million[3] Box office $30,304,000

3 Gedanken zu „FalschGedacht“

NurZuTrauDich!

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