KanadischerStarWarsOder
WieEntkommtManEinemMob

Argo von Ben Affleck

1979 brannte die Luft in Persien. Schah Pahlavi ist mit seiner Familie in die USA geflüchtet, währenddessen nutzen die Extremisten um Ayatollah Khomeini die Gelegenheit für eine islamische Revolution. Das Volk war bereit, denn unter dem Schah gab es wenig zu lachen, unter dem Deckmantel der schillernden Familie und ihrer Öffnung nach Westen, wurde das Volk ausgemergelt und misshandelt. Die Weigerung der USA den Schah an den nun Iran auszuliefern, verstärkte den Hass auf die westliche Welt und im Besonderen auf die USA und führte im November des Jahres zu einer Geiselnahme von 52 Botschaftsangehörigen durch iranische Studenten.
6 Mitglieder der Botschaft konnten sich jedoch in Sicherheit bringen und verstecken sich zunächst in einer Wohnung von der sie später in die kanadische Botschaft wechseln können. Doch auch hier ist die Lage nicht gut. Erstens riskiert der kanadische Botschafter sehr viel und zweitens kommt man ihnen langsam auf die Schliche.
Die US Behörden versuchen währenddessen einen Plan zu entwickeln, um die sechs Menschen zu befreien und beauftragen den CIA Agenten Tony Mendez die Botschaftsangehörigen aus dem Land zu schaffen.
Mendez Idee ist ungewöhnlich und sehr gewagt: er beschließt eine Pseudoproduktion einer kanadischen Filmcrew nach Teheran zu bringen, die dort für einen kanadischen Star Wars Film als Locationscouts unterwegs sein sollen. Dafür gründet er mit zwei Hollywoodproduzenten eine Filmfirma, engagiert eine Crew und lässt ein Drehbuch schreiben und organisiert Genehmigungen und Papiere für den Iran. Doch die eigentliche Umsetzung wird ein schwieriges und knappes Unterfangen, denn nicht alle der sechs Botschaftsangehörigen sind vom Plan zu begeistern, doch dann sehen sie ein, dass es wohl die einzige Möglichkeit sein wird, den Iran unbeschadet zu verlassen.

Tatsächlich wusste wohl kaum jemand bis zu diesem Film, was die CIA seinerzeit da durchgezogen haben und eigentlich hört es sich fast schon nach einer Komödie an, wäre die tatsächliche Situation im Iran nicht so vertrackt und lebensgefährlich gewesen.
Ich kann mich noch gut an die Machtübernahme der Ayatollahs erinnern, angesichts des Leidens des persischen Volkes unter dem Schah ein verständliches Aufbäumen der Bevölkerung und auch der unbändigen Wut darüber, dass der Schah seine Schäfchen ins trockene bringen durfte und nicht ausgeliefert wurde. Ein Skandal und was folgte nicht unbedingt nicht nachvollziehbar. Ob ein Land dann in den Extremismus abdriften muss und das Volk dann nicht mindern drangsaliert ist eine andere Geschichte, die hier aber nichts zu suchen hat.
Ben Affleck hat sich auf jeden Fall an ein heikles Thema gemacht, nicht ganz ohne Färbung, aber dennoch mit tapferen Versuchen etwas von der Geschichte drumherum zu erzählen.
Der Fokus liegt dann aber natürlich auf der irrwitzigen Befreiung der flüchtigen Botschaftsangehörigen parallel dazu die Anstrengungen der Iraner die geschredderten Botschaftsunterlagen in mühseliger Kleinarbeit zu rekonstruieren und die Entkommenden zu identifizieren. Das wird zum Schluss hin dann auch sehr überdramatisiert, aber gut, es ist eben Hollywood.
Insgesamt fand ich den Film wirklich gut. Kein Überfilm, aber verdient ausgezeichnet, auch Afflecks Arbeit. Sicher bekommt man einen Hass auf die Iraner, die außer Rand und Band gegen alles

westliche hetzten und in unseren Augen Unschuldige verfolgten, andererseits fragt man sich, warum die USA ihre Leute nicht viel früher aus dem Land brachte, aber gut, das Kind war in den Brunnen gefallen die durchweg negative Darstellung der Iraner halte ich für zwiespältig, die Story an sich hätte man in Hollywood nicht besser schreiben können – danke Tony Mendez für diese Aktion.
Sollte man unbedingt mal anschauen.

Argo Directed by Ben Affleck Produced by Grant Heslov Ben Affleck George Clooney Screenplay by Chris Terrio Based on The Master of Disguise by Antonio J. Mendez The Great Escape by Joshuah Bearman Starring Ben Affleck Bryan Cranston Alan Arkin John Goodman Music by Alexandre Desplat Cinematography Rodrigo Prieto Editing by William Goldenberg Studio GK Films Smokehouse Pictures Distributed by Warner Bros. Release dates August 31, 2012 (Telluride Film Festival) October 12, 2012 (United States) Running time 120 minutes[1] Country United States Language English Farsi Budget $44.5 million[2] Box office $232,324,128[

5 Gedanken zu „KanadischerStarWarsOder
WieEntkommtManEinemMob“

  1. Huhu!
    Hab ihn vor ein paar Monaten geguckt. Naja… Im Grunde hab ich ihn schon wieder vergessen.
    So gehts mir aber mit den meisten Hollywood-Filmen der letzten 10 Jahre.
    (Was jetzt nicht heissen soll, dass keine Unterhaltung geboten würde.)
    Ich vermisse Autorenfilme wie z.B. „Down by Law“ von Jarmusch. Kein CGI – kein Halligalli.
    Prägnante Charakter – keine Hollywood-Beau’s. Heute sind alle so richtig gelackt. (Besonders schlimm
    in all den maßgeschneiderten US-Kack-Fließbandserien. Im Vergleich dazu spielten in den 70er/80er-US-Serien
    noch Leute wie „Du&Ich“. Große, Kleine, Dicke, Dünne, Hübsche, Unhübsche… So wie’s halt wirklich ist.
    Ein dicker „Hoss Cartwright“ wäre heute undenkbar. Tja… Okay. Ihr Frauen seht das durch eine andere Brille.
    Euch ist Schönheit wichtiger als alles andere. Ihr himmelt hübsche Musiker/Schauspieler an. Musik/Film ist sekundär.
    Eigentlich trägt ihr mit eurem Beautywahn dazu bei, dass alles hochglanzpoliert, gelackt ist. Die meisten US-Serien
    gucken hauptsächlich Frauen. Ergo maßgeschneidert. (Widerspruch zwecklos – Quoten beweisen es! 😉

    Noch zu Argo:
    Auch wenn der Film auf einer wahren geschichte beruht – vieles ist laut Zeitzeugen/Beteiligten an den Haaren
    herbeigezogen. Erfunden – dramaturgisch überhöht. Aber das ist halt Hollywood. 😉

  2. Ja klar wurde hier ordentlich dazu fantasiert und in eine US-konforme Version gebracht, hatte ich auch angedeutet, sonst hätte man das gar nicht ins Kino bekommen. Ist ja auch keine Doku.
    Tja gelackte Gesichter…vor allem das Hauptsache dünn und durchtrainiert nervt mich. Das Verschwinden normaler Körperzustände und Verhaltensweisen.
    Schön ist relativ, da sehe ich eigentlich wenig hübsche Gesichter, Körper zählt mehr. Und was waren das noch für Zeiten als man erstmal nen Cognac gekippt hat und dazu ne Schachtel Zigaretten geraucht. Heute ist es ja schon oho, wenn Currywurst oder ein HotDog gegessen wird (besonders lustig bei Frauen die im Monat höchstens mal an einem Salatblatt riechen und dass dann sofort mit 12 Stunden Intensivtraining abhecheln).
    Tja was den Beautywahn angeht kann ich nur sagen, dass es gerade die hässlichen Männer sind, die ihre Frauen triezen. Guck Dir doch nur die fetten Rapper an – haben alle sticky Mädels mit Silikonballons statt Frauen. Und es waren bislang auch immer männliche „Journalisten“, die selbst schlanke Frauen als pummelig titulierten. Das die Frauen darauf reagieren, ja gut ihr Problem.
    Ist für mich aber ne völlig andere Sache als meine Liebe für dekorative Kosmetik. Sich gerne zu schminken hat nichts mit Beautywahn zu tun.

    1. Boah!
      Hast dich mal wieder richtig ins Zeug gelegt! 😉
      Okay – ich hätte es nicht so allgemein formulieren sollen. (Beauty-Wahn)
      Du bist halt vielleicht ein bisserl anders. Aber – „dekorative Kosmetik“ hin oder her –
      ihr wollt/müsst euch ständig aufhübschen. Die Frauenkosmetik-Branche macht Milliardenumsätze!
      Bezüglich „Silikon-Ballons“: Allein in Deutschland lassen sich jährlich Abertausende Frauen die Brüste
      aufpolstern. (Nur ein paar Prozent davon nach Amputationen (Mammakarzinom) Haben die etwa alle
      dicke Rapper im Auge?? 😉 Somit wäre dein Argument entkräftet/haltlos!
      Ausserdem – In den Redaktionen von Brigitte usw. sitzen/walten nicht nur Männer!
      (Und die inzwischen total verfettete Emma-Oberfeministen will ich auch nicht als Vorbild betrachten. 😉

      Guck dir mal eine Folge „Straßen von San Francisco“ an und hinterher irgendeinen „CSI“-Kack.
      Dann weißt was ich mit „Beau’s“ meine. Austauschbare Lackaffen und Models. (Aktuelle US-Serien)

      Tja. So ist die Welt… 😉

  3. Hat mir auch richtig gut gefallen. Für mich wars eher Neuland, als das damals passierte, war ich gerade mal sechs. Schade, dass die Kreativität, die hier bei der Befreiungsaktion mitgewirkt hat, sonst in der Politik nicht zu finden ist.

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