Gravity von Alfonso Cuarón
Für die Bio-Medizinerin Dr. Ryan Stone ist es der erste Auftrag im Weltall.
372 Meilen über der Erde soll sie ein Scannersystem am Hubble installieren, doch die Mission soll abgebrochen werden, weil ein Satellit in ihrer Umlaufbahn zerstört wurde und eine Kettenreaktion der Zerstörung ausgelöst hat. Mit hoher Geschwindigkeit sausen nun die gefährlichen Bruchstücke auf sie und ihre Mitastronauten zu. Dr. Stone verliert die Kontrolle und während bis auf Veteran Matt Kowalski alle von den Trümmer getötet werden, driftet sie hilflos im Orbit. Der erfahrene Kowalski fängt sie ein, doch das Shuttle ist hinüber und die nächste Chance ist nun die ISS mit ihren Sojuskapseln zu erreichen und schnell zur Erde zurückzukehren.
Keine leichte Aufgabe, denn die Trümmer werden nicht nur immer mehr, sondern kreuzen auch bald wieder ihre Bahn.
Mir ist völlig unverständlich, dass „Gravity“ so gehypt und hochgelobt wurde. Wenn ich tolle Effekte und schöne Bilder sehen will, kann ich auch in einen X-Beliebigen IMAX-Dokustreifen gehen oder ins Planetarium und erspare mir dieses Bullockdrama.
Es mag zuerst ja noch ganz gut angehen und spannend sein, wie eine Medizinerin am Hubble irgendwelche Sachen installiert (nein ich stelle nicht die Frage, was ausgerechnet sie in dieser Funktion da macht). Aufgelockert wird die Routine und Dr. Stones Übelkeit durch den Altastronauten Matt Kowalski der da seine Funrunden dreht und versucht einen Weltrekord einzustellen (auch hier hake ich nicht weiter nach wie realitätsnah diese sinnlose Betätigung eines Astronauten ist). Als dann das Drama beginnt und die Trümmer auf die Crew eindreschen, kann man auch wirklich nur sagen: „WOW“ sieht echt gut aus, aber wieso ist ein Satellit und andere Erdtrabanten auf der gleichen Umlaufbahn wie das Hubble? Weggewischt. Sandra und George können überleben (sie schützten sie mit ihren bloßen behandschuhten Händen) die anderen haben nicht so ein Glück. Sandra alias Dr. Stone verliert jedoch etwas die Kontrolle und trudelt, nein, nicht weit draußen im Weltall, sondern irgendwo in der Umlaufbahn der Erde und kann von Astronaut Kowalski an ihren Verbindungsstrippen eingefangen werden. Auch hier alles sehr formschön anzusehen und plausibel gemacht. Dann stellen die beiden fest, dass das Shuttle und alle darin kaputt sind und beschließen eben mal zur in sichtbarer Entfernung gelegenen ISS rüberzufliegen. Ja klar gut dass hier alles auf demWeg liegt. Dann überlebt Dr. Stone und Kowalski auch einen zweiter Trümmersturm, was schon der Doppeljackpot ist, die ISS und die Sojus allerdings nicht und so manövriert sie sich geschickt wie sie nun mittlerweile ist mittels Feuerlöscher zur chinesischen Raumstation. Hier kann sie zwar nichts lesen, die millardenschwere Elektronik ist aber gar nicht so empfindlich wie man landläufig meint und ist zudem selbsterklärend, auch für eine Medizinerin. Gut so, denn nun kann sie in die Heimat zurück, verbrennt trotz irgendeinem Eintrittswinkel (auch bislang völlig überschätztes Detail) nicht in der Atmosphäre und landet behaglich in einem See, wo sie sich auch noch im Seegras verfängt. Huch, da ging mir aber die Pumpe. Aber Entwarnung, Dr. Stone schwimmt ans rettende Ufer, steht auf und geht nach Hause.
Also wem da nicht ein paar Tränchen der Verzückung laufen, ich weiß ja nicht.
Im Großen und Ganzen ist „Gravity“ für mich eine echte Lachnummer. Sicher, man sieht echt tolle Weltraumbilder und vielleicht ist das 3D in einem dafür geeigneten Kino auch richtig toll (die Astor Filmlounge kann ich dafür nicht empfehlen), aber in der Gesamtheit ist dieses Drama ein echtes Drama mit einer zweiten Hälfte, die einfach nur nervig ist und einer Sandra Bullock, die so ist wie sie ist nur mit schlechter Perücke.
Konnte mich wirklich nicht überzeugen der Streifen, bekommt aber für seine visuelle Opulenz trotzdem ein Zwiespältig und damit 5 Punkte. Muss jeder für sich entscheiden, ob er sich das antut.
Gravity Directed by Alfonso Cuarón Produced by David Heyman Alfonso Cuarón Written by Alfonso Cuarón Jonás Cuarón Starring Sandra Bullock George Clooney Music by Steven Price Cinematography Emmanuel Lubezki Editing by Alfonso Cuarón Mark Sanger Studio Esperanto Filmoj Heyday Films Distributed by Warner Bros. Pictures Release date(s) August 28, 2013 (Venice) October 3, 2013 (AU) October 4, 2013 (US) November 8, 2013 (UK) Running time 90 minutes[1] Country United States[2] United Kingdom[2] Language English Budget $100 million[3] Box office $284,766,000
NurZuTrauDich!