WurmrauschEineSymphonieInBlau

Upstream Color von Shane Carruth

Kris wird von einem Mann ausgesucht, der sie mittels eines in seltsamer blauen Flüssigkeit gezogenen Wurmes unter Drogen setzt, so dass sie bei vollem Bewusstsein jedoch völlig willenlos ist und ihm ihr ganzes Hab und Gut gibt. Dazu ist sie nicht in der Lage sich selbst aus dieser Situation zu befreien, kann Realität und Fantasie nicht unterscheiden. Doch ein Schweinezüchter hilft ihr, befreit sie von dem Wurm und pflanzt ihn einem Schwein ein, dass nun auch Kris Namen trägt und seelisch mit ihr verbunden ist.

In der Wirklichkeit zurück, verliert Kris jedoch ihre Arbeit, ihr Haus, ihr altes Leben und wird depressiv. Sie lebt vor sich hin, bis sie auf Jeff trifft, den das selbe Schicksal ereilt hat. Die beiden verlieben sich ineinander und werden zu einer Einheit.

Ich muss gestehen, dass ich Carruths „Primer“ in Ansätzen wirklich gut fand und hätte mir gewünscht, wenn er die Richtung beibehalten hätte. Leider ist „Upstream Colour“ für meinen Geschmack ziemlich uninteressant. Warum er dennoch so gute Kritiken bekommt? Man kann einfach ne Menge hineininterpretieren und sich einreden, das wäre große Kunst, doch letztendlich ist der Streifen zu gewollt künstlerisch und humorlos. Ich weiß nicht, ich mag durchaus wirre und unkonventionelle Geschichten, egal ob Lynch, Cronenberg oder Dupieux, meine Toleranzschwelle ist ziemlich weit oben, aber „Upstream Color“ hat mir so gar nichts gegeben. Weder fand ich ihn romantisch noch schönbildrig, stattdessen nervte dann aber die Musik.

Vielleicht soll er vom Kreislauf, von blindem Vertrauen und Ausbeutung des naiven Menschen, der durch skrupellose Ausbeuter seiner Häuser und seines Vermögens beraubt wird, letztendlich seine Identität verliert und in die Depression stürzt, bis er die Vergangenheit hinter sich lässt und ein bewusstes Leben beginnt, aufklärt und den Kreislauf durchbricht erzählen; vielleicht auch was ganz anderes.
Insgesamt war „Upstream Color“ nicht besonders aufregend, wenn alle Liebesgeschichten so frustrierend wären, wäre ich wahrscheinlich sehr einsam dazu hat der ganze Film hat ein blasses unattraktives Farbschema, das den Deproeindruck konstant aufrecht erhält, aber egal, viele sehen darin trotzdem die hohe Schule der Filmkunst.
Wer zu viel Zeit hat und sich dazu gerne von nervenden Scores quälen lässt, kann es ja mal versuchen, wirklich langweilig ist der Film ja nicht – es gibt Maden, Schweine, Menschen in Wannen (Hunde waren glaube ich nicht dabei), dennoch werde ich ihn vergessen und nicht vermissen.
In der Hauptrolle sehen wir die hübsche Amy Seimetz, die beim Fantasy Filmfest ebenfalls mit drei Filmen dabei und wirklich gut war.
Für mich total überbewertet.

Upstream Color Directed by Shane Carruth Produced by Shane Carruth Casey Gooden Ben LeClair Scott Douglass Written by Shane Carruth Starring Shane Carruth Amy Seimetz Andrew Sensenig Thiago Martins Music by Shane Carruth Cinematography Shane Carruth Editing by Shane Carruth David Lowery Studio ERBP Release date(s) January 21, 2013 (Sundance) April 5, 2013 (USA) Running time 96 minutes Country United States Language English Box office $444,098

9 Gedanken zu „WurmrauschEineSymphonieInBlau“

  1. Du und deine Liebesfilme…;-D

    Guck mir jetzt dann gleich „Evil Dead“ an. (Frisch eingetroffen)
    Hast den auch gesehn?
    Ist ja so ’ne Sache mit Remakes. (Das Original ist und bleibt Kult.)
    Bin ja mal gespannt. (Da wird ’ne Packung Salzstangen draufgehn..;-))

    Die Nacht hat tausend Augen! (Oder… Die tausend Augen des Dr.Mabuse..;-)

    1. Tagchen!

      Mein Fazit (Evil Dead):
      Konsumiert und bald wieder vergessen.
      (Wobei die Splatter-Sequenzen schon ziemlich derb sind. Besonders das Ende.)
      Ansonsten: „Billige“ Schauspieler – kein Charme.

      Heut guck ich „Come Out And Play“ (Remake von „Ein Kind zu töten“ (’76)
      Das Original ist ja auch ein Klassiker. Hast du beide Filme gesehn?

      Angenehmen Tag dir!..;-)

  2. du hattest ja schon direkt nach dem Film Ähnliches gesagt – nee, ich bin ganz froh, dass ich den gelassen habe, ich bin auch während des Festivals selten in der Stimmung für solche Filme, denke, da muss man schon Lust drauf haben.

  3. Bitte nicht schlagen, aber ich hab Frederike (ok, schlag mich bidde, wenn ich sie falsch geschrieben hab xD) am Tag danach dafür gedankt, dass sie den Film ins Programm aufgenommen hat… *schnell in Sicherheit wegroll* (:

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