App von Bobby Boermans
Studentin Anna leidet wie so viele unter der typischen Handysucht. Sie kann das Ding einfach nicht beiseite legen und es ist morgens das erste was sie in die Hand nimmt und abends das letzte was sie aus der Hand legt.
Nach einer feuchtfröhlichen Party bei ihrem Ex erhält sie morgens eine Aufforderung zu einem Appdownload. Verkatert und einfältig lädt sie das Programm IRIS herunter.
Zunächst bietet IRIS auch durchaus gute Dienste, doch unerwartet greift es auch auf alle privaten Informationen Annas zu und verteilt sie auf sehr unangenehme Art und Weise.
Und weil das noch nicht genug ist, installiert sich IRIS auf allen Systemen, die neben Annas Handy liegen und beginnt ihr Leben total zu kontrollieren bis hin zum Verbot sich von ihm zu trennen.
Nur gut, dass Anna ein echt toughes Girl ist und der Sache trotz ein paar Toten richtig auf den Grund geht.
„App“ profitiert nicht unerheblich von seinem tollen Cast, allen voran Hanna Hoekstra, die hier die drahtige Anna spielt, die ohne nachzudenken auch ein zweites Mal mit dem Motorradhelm zuschlägt. Das ist gut so, denn sonst überlebte sie keine halbe Stunde dieses zwar nicht ohne Logiklücken behafteten, aber durchaus interessanten SF-Thrillers.
Die Story macht sich die Versessenheit der jungen Generation auf Smartphones, soziale Netzwerke und Selbstdarstellung zunutze. Ohne nachzudenken werden Apps auf die Geräte geladen und in diesem Fall handelt es sich nicht um einen fiesen Virus, sondern ein recht denkfähiges Monsterprogramm, dass sich selbstständig vernetzt und per wifi kopiert.
Ein nicht unrealistisches Szenario, auch wenn die Story etwas in Richtung „Des Teufels Saat“ nur mit ohne Kinderwunsch geht.
Natürlich verhält sich Anna für meinen Geschmack etwas sehr unbeholfen was die App und ihr Handy angeht. Wie man einen Reset durchführt sollte man schon wissen, aber das Geld scheint locker zu hängen und so geht man zum Handyladen, fordert ein Neues und legt die alte (!) Sim Karte ein, natürlich mit schwerwiegenden Folgen.
Man muss dieser Art von simpler Dramaturgie schon tolerant gegenüberstehen, dann hat man durchaus seinen Spaß und bekommt Alles in Allen ein durchaus sehenswerten Film mit einem guten Score.
Ach ja: passend zum Film gab es eine App, die man sich aufs Handy laden konnte. Ich habe das nicht gemacht, aber die Meinungen dazu waren sehr unterschiedlich, von „Hammer“ bis „kann man drauf verzichten“. Mich persönlich stört es während des Films aufs Handy zu sehen, aber wers mag.
APP Niederlande 2013 Regie Bobby Boermans Drehbuch Robert Arthur Jansen Produzent Edvard van ‚t Wout Kees Abrahams Robin de Levita Darsteller Alex Hendrickx Hannah Hoekstra Isis Cabolet Matthijs van de Sande Bakhuyzen Robert de Hoog Laufzeit ca. 80 Min Version niederländische OmeU Verleih ZDF Enterprises
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App in die Tonne mit solcherart Plot!. 😉
Guckt ja megacool, die Tussi. (Plakat)
Tja. Die Zeiten sind halt vorbei, als Frauen
in Hollywood-Movies noch hilflos herumplärrten
bzw. schmückendes Männerbeiwerk für Liebeszenen
waren. Schade, schade.
Du trauerst dem sicher auch nach, gell! ;-))
Sicher, besonders, wenn ich im grünen Csardaskleid zu Marika tanze.
Hach ja, die guten alten Zeiten 🙂
Boah! Heut bist aber gut drauf!
Hast ein paar „Glückspillen“ vorm Lesen geschluckt? ;-))
Gruß aus der guten Stube! 😉
Ja wa, ick kann schon wenn ick will :))
die Darstellerin war echt klasse, so ein richtig toughes Mädel, mit der hätt ich mich auch nicht anlegen wollen.
Huhu,
wo lief denn der Film?
Gerade war bei Stern TV ein ähnlicher Artikel zum Thema.
Wirklich interessant und ein gutes Abbild der aktuellen Situation: Der gläserne Mensch.
MFG
Alex
Der Film lief auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest. Ich kann auch nicht sagen, ob er ins Kino kommt.
Auf DVD wird man ihn aber irgendwann sicherlich bekommen, lohnt sich 🙂