Der Sonntag begann mit zwei Umentscheidungen meinerseits:
statt „Blancanieves“ bin ich nun doch in „Miserere“ gegangen, aus der Befürchtung heraus, dass Ersterer gleich ein Tagesdämpfer wird.
Der zweite Tausch betraf „Love Eternal“ zu „Sweetwater“. Auch wenn ich gerne Pollyanna McIntosh gesehen hätte, die Trailer sahen mir zu ruhig und langweilig aus und das zusammen mit Nekrophilie…Erinnerungen an das FFF1999 und „Winter Lily“ kamen hoch und sagten mir : NEIIIIN (so schwer traumatisiert bin ich noch heute) :))
Miserere von Sylvain White
Was haben der Chorleiter einer Pariser Kirche, dessen Liebhaber und ein Priester gemein?
Sie sind nacheinander auf seltsame Weise ermordet worden. Ein Fall für Polizeipensionär Kasdan, der zum Unbill der Behörde einfach nicht aufhören kann zu ermitteln und Interpol Agent Salek. Beide Männer sind sehr eigen und unkonventionell, Salek hat sein eigenes Päckchen zu tragen, dass er mit Drogen versucht zu unterdrücken, doch irgendwie steckt er selbst in einer Geschichte um entführte Waisen, alte Nazis und Akustikexperimenten.
Und auch wenn die Handlung wirklich hanebüchen ist und die Südamerikanazigeschichten langsam langweilig werden, kann das Duo Depardieu und Starr das meiste wieder rausreißen. Sehr sympathisch das irgendwie. 6/10
Sweetwater von Logan Miller
Nicht gut, wenn man neben einer christlichen Sekte wohnt und versucht mit dem psychotischen Anführer ein Gespräch über Grenzen und deren Einhaltung zu führen. Das muss aus Sarah erleben, denn kurze Zeit später kommt Männe nicht nach Hause und sie stellt fest, dass sie nun Witwe ist. Eine Vergewaltigung später holt die resolute Sarah zu einem Rundumschlag aus und das alles unter den Augen Sheriff Jacksons, der zwar „eigenwillig“ ist, aber durchaus einen Sinn für Wahrheiten und Gerechtigkeit hat.
Insgesamt ein ordentlicher, wenn auch durchschnittlicher Western. Ed Harris ist hier ein sympathischer leicht irrer Sheriff, mit einem Auge für Menschen und durchaus klarem Verstand, wenn es um die Aufdeckung von Verbrechen geht.
Kann man sehen. 6/10
Cottage Country von Peter Wellington
Todd und Cammie wollen das Wochenende im Cottage mit Seeblick Todds Eltern verbringen und dort soll auch der für Cammie längst fällige Antrag stattfinden. Leider kommt auch Chaotenbruder und Mamas Liebling Sal mit seiner Freundin Masha dazu, obwohl Todd das Haus offiziell belegt hat.
Cammie ist entsetzt, Todd genervt und ehe man sich versieht steckt in Sals Hals eine Axt und Masha wird eins mit der Pfanne übergezogen. Nicht ganz das, was sich die beiden fürs Weekend so gedacht hatten, aber endlich haben sie Ruhe – fast.
Die Darsteller waren zwar alle etwas sehr mattbraun überschminkt, aber dennoch für mich ein echter Spaßfilm mit einem gut aufgelegten Schauspielerreigen und einer guten Mischung aus Biederkeit und Chaos. 7/10
Come Out And Play von Makinov
Die hochschwangere Beth und Ehemann Francis machen irgendwo in Südamerika Urlaub und wollen noch ein paar Tage auf einer der Inseln verbringen. Doch als sie eintreffen ist alles verlassen. Francis schreibt dies dem Karneval zu doch die Wahrheit trifft die beiden wie der Hammer: alle Erwachsenen wurden von den Kindern getötet. Nun heißt es von der Insel zu entkommen.
Was sich an sich gut anhört war die erste echte Gurke des Festivals. Herr Makinov, der sich im Vor- und Abspann in Leinwandgroßen Lettern selbst ein Denkmal setzte hat den alten Film „¿Quién puede matar a un niño?“ nur übernommen, mit Abstrichen und ohne Erklärung, was es mit den Kindern auf sich hat. Das ist sträflich und tut der Geschichte keinesfalls gut. Mit dem Buch hat das dann auch nicht mehr viel gemein. Dazu kommt, dass der Streifen echt stümperhaft gemacht ist. Laientheater auf einer heruntergekommenen Insel und der Wunsch meinerseits, dass die Gören das Paar endlich schnappen und dem Elend ein Ende bereiten.
Eine ordentliche Story schwer verhunzt. 0/10
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