Prometheus von Ridley Scott
Inhalt:
Nachdem Dr. Elizabeth Shaw und ihr Partner Charlie Holloway nach der Entdeckung einer alten Höhlenzeichnung herausgefunden haben, dass bereits seit 10-tausenden von Jahren Menschen immer die gleiche Sternenkarte in ihre Malereien involvierten, die sie als Einladung zu unseren Schöpfern interpretieren, können sie den Mutlimiliardär und Visionär Peter Weyland, Chef des Weyland-Konzerns, überzeugen, einen Flug zum errechneten Ziel LV-223, einem Mond, der in einem System, das unserem Sonnensystem sehr ähnlich ist, zu finanzieren; doch als sie nach über 2 Jahren Flug in Stase dort ankommen, scheint keiner der Konstrukteure der Menschheit mehr am leben zu sein. Noch viel schlimmer ist die furchtbare Entdeckung, die die Wissenschaftler auf LV-223 machen. Ein Wettrennen um Leben und Tod entbrennt.
Fazit:
„Prometheus“ setzt mit seiner Geschichte gut 30 Jahre vor „Alien“ ein und erzählt von der ersten Reise zur Erforschung fremder Lebensformen unter der Schirmherrschaft des Weyland-Konzerns.
Nachdem das Archäologen Duo Shaw/Holloway erneut Höhlenmalereien gefunden haben, die eine Sternenkarte zeigen, ist Dr. Shaw davon überzeugt, dass es sich um eine Einladung handelt, die womöglich von unseren „Schöpfern“ hinterlassen wurde. Shaw kann den reichen Visionär Peter Weyland davon überzeugen eine Forschungsexpedition in das ferne Sonnensystem zu finanzieren, dass auf den Karten gezeigt wird. Während des über zwei-jährigen Fluges wacht der Android David über Schiff und Crew. Am Ziel angekommen, finden die Wissenschaftler künstliche Formen auf der Oberfläche des Mondes, landen dort und untersuchen eine der Bauten. Im Inneren finden sie tote „Konstrukteure“ wie sie unsere Erschaffer bezeichnen und stoßen auf Unmengen von Urnen mit unbekanntem Inhalt. Wie sich schnell herausstellt handelt es sich um eine Art Ursuppe, ein biochemischer Beschleuniger zur Synthetisierung von Leben. Doch zu spät stellt die Crew fest, dass ihr Eindringen in die Bauten die Atmosphäre so veränderte, dass die Urnen aktiviert wurden. Neben der Infektion eines der Wissenschaftler kommt es auch zur Konfrontation mit den Totgeglaubten.
Man kann „Prometheus“ wirklich nicht nachsagen, er wäre schlecht gemacht. Vom Design und Raumgefühl her handelt es sich einfach um eine großartige Produktion. Die Prometheus fühlt sich von Außen wie von Innen einfach richtig an und baut das vertraute Design der Nostromo an den richtigen Stellen mit ein. So kann man eine ganze Zeit lang gut mit dem Film leben, auch wenn das chrsitliche Gequatsche Dr. Shaws an der einen oder anderen Stelle skeptisch aufhorchen lässt. So steigt die Spannung während des Fluges nach LV-223 an, auf dem man nur den Androiden David beobachtet wie er Sprachen lernt, „Lawrence von Arabien“ sieht und immer wieder zitiert und sich um die Crew in der Stasis kümmert. Die freudige Erwartung hält auch an, als man endlich am Ziel ist und alle geweckt werden, sich fertig machen und auf die Oberfläche gehen. Wirkliche qualitative Unterschiede zu „Alien“ sind hier noch nicht auszumachen. Charakterstudien sind hier ebenso wie bei Scotts zweiten Werk nicht zu erwarten, vielmehr erfährt man über die meisten ausgesprochen wenig. Der erste große Kritikpunkt kommt dann im inneren des Bauwerkes, als die Wissenschaftler dank überlegener Technik feststellen, dass hier eine Atmosphäre vorhanden ist, die erstens impliziert, dass Terraforming im Gange ist und die zweitens (oder umgekehrt) besser und reiner ist als auf der Erde woraufhin eben mal alle die Helme vom Haupte reißen. Dass das der helle Wahnsinn ist und jedem Archäologen daraufhin die Approbation, wenn es für die sowas gäbe, entzogen werden müsste, steht außer Frage, doch was auf der guten alten Erde gilt, hat eben irgendwo im All keine Bedeutung – man denke an das Infektions-Protokoll auf der Nostromo. Als es dann bereits von der Decke tropft stellt man dann auch fest, dass man die Umweltbedingungen in den Räumen verändert hat und sich die komischen Urnen zu verändern scheinen. Alles Fehler, die passieren können und wenn ich sehe was da heute so von der Uni kommt… es wird auch zukünftig nicht besser Kinder! Zwei vom Außenteam haben dann auch die Schnauze voll und wollen nach Hause, ausgerechnet der Biologe und der Geologe. Niemand bemerkt, dass die beiden unter krankhafter Orientierungslosigkeit leiden und nicht aufs Schiff gefunden haben, ihre Kartografiemurmeln währenddessen aber munter ihre runden drehen – tja auch hier: Wunder der Technik: wenn man sie braucht funktioniert sie nicht – ich weise nur daraufhin wie viele Flammenwerfer nicht ansprangen oder Gewehre Ladehemmung hatten, wenns drauf ankam – nanak.
Und wer so wie ich jemals tapfer alle Folgen von „Lost“ durchgestanden hat, dem schwant, dass neben viel nebulösem religiösen Blabla nun auch noch mehr mystische Ungereimtheiten vorgesetzt werden. Von einem supermodernen automatischen OP-Tisch, dem „Med Pod 720i“, der nur für Männer programmiert ist, dann aber mit zwei Handgriffen von einer Altertumsforscherin umprogrammiert wird, über wovor die Konstrukteure eigentlich in den Tod geflüchtet sind, warum wir keine Säure als Blut haben, bis hin zu der Frage wie man von einem Raumschiff erschlagen werden kann (ohne daran zu denken wie viele Menschen unter langsam umgekippten Bäumen verendet sind) . Fragen ohne Ende und ohne Erlösung für den Zuschauer.
Für mich hat „Prometheus“ wie auch erst kürzlich „The Dark Knight Rises“ zu viel heiße Luft. Dummes Geschwafel, dass im Nichts endet und irgendwas Intellektuelles vortäuscht, dass einfach nicht da ist, dazu dann aber noch eine Prise „Jesus lebt“.
Das mag man unverzeihlich finden, dennoch hinterlässt er bei mir ein weit angenehmeres (Kino)Gefühl als Nolans Batman. Das liegt zum einen sicher auch daran, dass sich Scott in einem sehr erträglichen Zeitrahmen bewegt, zum anderen, dass er sich einen gewissen Pseudosymbolismus spart.
Natürlich frage ich mich welche Lebensberechtigung Figuren wie Meredith Vickers haben, wenn sie nicht mal als Kanonenfutter verwendet werden, auch war es für mich eine Enttäuschung, was aus den Space Jockeys gemacht wurde und ganz schlimm fand ich in weiten Teilen die Filmmusik.
Aber auch wenn der Film sein Potential zum Kultfilm total verfehlt hat, kann ich ihn nicht wirklich schlecht finden. Es geht einfach nicht.
Und ja ich mache mich mit dem Däniken-Titel etwas über die inhaltliche Götterdämmerung lustig
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