Die Haut, in der ich wohne von Pedro Almodóvar
Inhalt:
Dr. Ledgard ist die Kapazität auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie und der Hauttransplantation, doch hat der scheinbare Saubermann eine Leiche im Keller: auf seinem Anwesen hält er eine Frau gefangen.
Niemand darf direkt zu ihr ins Zimmer und sie trägt einen elastischen Ganzkörperanzug, wahrscheinlich als Folge einer Hautoperation.
Haushälterin Marilia ist beunruhigt, sorgt sie sich um die Zukunft der Gefangenen und nochviel mehr um die Dr. Ledgards.
Als auf einmal Marilias Sohn Zeca vor der Tür steht und den Einlass erzwingt, kommt es zu einem Eklat im Haus, bei dem Zeca nach der Vergewaltigung der Gefangenen von Dr. Ledgard erschossen wird und gleichzeitig zur Annäherung zwischen Gefangener und Dr. Ledgard führt.
Langsam eröffnet sich, was wirklich geschah. Rückblicke in die Vergangenheit zeigen das Leiden eines Mannes und seine Art mit seinen Verlusten umzugehen.
Fazit:
Keine ahnung, warum mich der Film so gereizt hat, bin ich doch keine Almodóvar Freundin und ich muss sagen, die ersten 30 Minuten dachte ich auch, es bliebe bei der natürlichen Feindschaft zwischen uns. Die zuweilen langweilige Erzählweise, die mehr Fragen aufwirft als Geschichte voranzutreiben, die unsympathischen Charakter, mal wieder eine unappetitliche Vergewaltigung, brachten meinen Finger dem Ausknopf sehr nahe. Glücklicherweise kam dann die Wende und Almodovar began aus dem Nähkästchen zu plaudern und den eigenen Leidensweg des Aggressors zu zeichnen.
Dr. Ledgard verlor seine Frau; erst dadurch, dass sie ihn mit seinem Halbbruder betrog und ihn verlies, dann durch Suizid, nachdem sie einen Autounfall und schwerste Verbrennungen hatte, von Ledgarg gerettet wurde, ihren Anblick jedoch nicht mehr ertrug. Seine Tochter Norma wurde Zeugin des Suizids und verlor darauf hin den Verstand und begann nach einigen Jahren ebenfalls Selbstmord.
Was jedoch darauffhin Dr. Robert Ledgard plant und durchführt ist schon der pure Wahnissinn im negativen Sinn.
Unvermögend die eigenen Fehler zu reflektieren, projiziert er seinen Hass auf eine Person, die sicher nicht unschuldig ist, aber durchaus von ihm überverurteilt wird. Robert bestraft nicht nur, er befriedigt gleichzeitig auch seine abartigen Gelüste.
So kann ich resümieren, hat man sich durch die erste halbe Stunde gekämpft, man mit einer großartig düsteren, degenerierten Horrorgeschichte belohnt wird, die einem den kalten Schauer über den Rücken laufen lässt und einen nicht ungerührt zurücklässt.
Spanien 2011 – Originaltitel: La piel que habito – Regie: Pedro Almodóvar – Darsteller: Antonio Banderas, Elena Anaya, Marisa Paredes, Jan Cornet, Roberto Álamo, Blanca Suárez, Eduard Fernández, Bárbara Lennie – FSK: ab 16 – Länge: 120 min.
Schreibe eine Antwort zu CharlesDexterWardAntwort abbrechen