RettetAmanda

Gone Baby Gone von Ben Affleck

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Inhalt:
Patrick und Angela schlagen sich in Boston als Privatdetektive durchs Leben. Ihre Spezialität ist es verschwundene Menschen wieder zu finden, doch die Begeisterung hält sich bei beiden in Grenzen, als Beatrice McCready bei ihnen auftaucht und sie anfleht ihre Nichte zu finden. Amanda ist erst vier Jahre alt und aus der Wohnung ihrer Mutter verschwunden als diese kurz weg war. Die Polizei ermittelt, die Publizität ist groß, aber alle drehen sich im Kreis.
Patrick und Angela willigen ein nach dem Kind mit zu suchen, doch was sie finden ist eine schmutzige Mischung aus Gier und Selbstjustiz.

Fazit:
So, da habe ich nun das Pferd von hinten aufgezäumt und endlich mal Afflecks Regiedebut gesehen. Rückblickend auf „the Town“ sehe ich schon seinen ganz eignen Stil und die Liebe zu einer Stadt: Boston.
Auch in „Gone Baby Gone“ erzählt Affleck gelassen seine Geschichte. Ein kleines Mädchen aus der sozialen Unterschicht ist verschwunden. Angeblich war die Mutter nur kurz weg und dann war das Kind fort. Trotzdem die Polizei an dem Fall arbeitet, insbesondere der engagierte Jack Doyle, der selbst auch eine Tochter verlor, verpflichtet die Schwester der geschädigten Mutter zwei Privatdetektive, deren eindeutiger Vorteil ihre guten Verbindungen im Milieu sind. Doch schon bald zeigt sich, dass die Mutter der verschwundenen Amanda keinesfalls so liebevoll für das Kind da war, im Gegenteil, sie verschob Drogen und ist selbst auch schwer abhängig. Je weiter Patrick gräbt, desto schmutziger die Details, die nach oben schwämmen und als die ersten Toten ihren Weg säumen, entpuppt sich so langsam eine ziemlich perfide Geschichte um Gier und die Überheblichkeit einiger Menschen über andere Leben zu bestimmen.
Eine Geschichte, die menschlich grausam ist und viele Fragen aufwirft: Hat man das Recht einem anderen Menschen aufzuzwingen wie man richtig zu leben hat. Darf man eine Familie auseinandereißen, weil man ihre Art zu Leben nicht gutheißt?
Wer weiß was für einen Menschen am Besten ist?
Interessant  und mehr als ein durchschnittlicher Thriller, mit einer ansehnlichen Besetzung sowie beeindruckenen Darstellungen. Ed Harris, Morgan Freeman und Amy Ryan liefern tolle Perfomances. Bei Casy Affleck scheiden sich ja die Geister, aber ich muss gestehen, dass ich ihn nicht so schlecht finde. Er hat zwar keine große Bandbreite, kam aber ganz überzeugend rüber.
Insgesamt ein wirklich guter Krimi – hat mir gefallen.2657943_f05919646a_s

USA 2007 – Originaltitel: Gone Baby Gone – Regie: Ben Affleck – Darsteller: Casey Affleck, Morgan Freeman, Ed Harris, Michelle Monaghan, Amy Madigan, John Ashton, Edi Gathegi, Amy Ryan – Prädikat: wertvoll – FSK: ab 16 – Länge: 114 min.

8 Gedanken zu „RettetAmanda“

  1. Finde ich super den Film! Damals im Kino hat mich das Ende bzw. die Frage, die der Film aufwirft, echt sehr bewegt. Ein wundervolles Regie-Debüt von einem Schauspieler, dem ich sowas ehrlich gesagt nie zugetraut hätte 😉

  2. Ich mochte „Gone Baby Gone“ damals nicht so, aber rückblickend und im Vergleich zu „The Town“ war es für mich der bessere Film… Schon weil ich Ben Affleck nicht darstellerisch ertragen musste. :)) Ed Harris, Morgan Freeman und Amy Ryan waren wirklich sehr gut. Jetzt bin ich auf „Argo“ gespannt, leider hat er sich da auch scheinbar wieder selber die Hauptrolle gegeben. :no:

  3. Ja ich erinnere mich, da hatte „the Town eine bessere Bepunktung als dieser, obwohl Du ihn schlechter fandest.
    Ich muss gestehen, dass ich beide mag, es sich bei mir aber umgekehrt verhält.
    Ben Affleck – ja, er ist schon grenzwertige, also eigentlich beide Brüder, aber nicht talentfrei :))
    Was Erwartungen angeht, halte ich den Ball ja meistens flach und hege nur bei wenigen Produktionen große Hoffnungen – Prometheus zum Beispiel und dass obwohl mich Scott schon oft enttäuscht hat und natürlich die PIXAR Filme 😀

  4. Mich hat ja schon seine Leistung zu „Good Will Hunting “ überrascht, aber als Schauspieler kann er mich praktisch nie überzeugen.
    Seine beiden Regiearbeiten gefallen mir auch gut. Vielleicht sollte er hinter der Kamera bleiben, anstatt davor :))

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