Spieglein Spieglein-Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen von Tarsem Singh
Inhalt:
Es war einmal…ein König und seine Königin, die nach der Geburt der wunderschönen Tochter Schneewitchen starb, woraufhin er seine Tochter alleine großzog und natürlich sehr verwöhnte, dann aber feststellte, dass die weibliche Hand fehlte, sich die schönste Dame im Land schnappte und heiratete, dann in den Krieg oder so zog und niemals heimkehrte und die Königin und Stiefmutter Schneewitchens so nun ungehindert das Königreich zugrunde richten konnte, sprich alles Geld für Kleider und Partys verprassen; aber nicht nur der Schmerz der königlichen Pleite schwebt über dem Haupte der bösen Königin, nein auch Schneewitchens Heranreifen zu einer ansehnlichen Schöhnheit und somit der Streitigmachung des Platzes als Schönste im Land, nerven sie noch viel mehr. So beschließt die böse Königin dann auch spontan sich Schneewitchens gänzlich zu entledigen und den kürzlich am Hof eingeschlagenen jungen und reichen Prinzen zu heiraten.
Aber die Geschichte wäre ja nicht richtig, wenn Schneewitchen tatsächlich ins Jenseits befördert werden würde, der Prinz die böse Königin prall fände und alles so seinen ungerechten Gang nähme…
Fazit:
Tarsem Singh hat unbestritten einen Blick fürs Opulente und gute Effekte. Leider war ihm weder Glüück, noch Geschmack wirklich treu und so fabrizierte er im letzten Jahr einen echten Flop und auch mit Schneewitchen mag ich nicht so recht warm werden.
Julia Roberts…für mich völlig überbewertet und ziemlich ausdrucksarm (ist eigentlich mal irgendwem aufgefallen, dass sie ihr Gesicht in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr bewegt?). Sie ist für mich praktisch in jedem Film fehlplaziert und könnte in der Rolle der bösen Königin nicht überzeugen, hätte sie nicht die besten Dialoge des Films. Für meinen Geschmack hat sie kein Gesicht für diese Kostümrolle und ihre beste Szene ist auf den Weg in den Spiegel. Das ist auch praktisch der einzige klassische Tarsem Effekt, aber das war nicht überraschend.
An ihrer Seite versucht sich die niedliche Lily Collins, mit der ich sogar vorher schon 2 1/2 Filme gesehen hatte und ich wahrscheinlich die einzige im Kino war, die nicht wusste, dass sie Phil Collins Tochter ist. Collins ist putzig, ihre Rolle als Schneewitchen, aber auch nicht besonders anspruchsvoll als dass sie hier punkten könnte. Der Prinz ist mit Armie Hammer sehr blass besetzt, aber gut er muss auch einen echten Dumbatz spielen. Wenigstens kann Nathan Lane seinen typischen Humor unterbringen und bei den Zwergen gibt es auch ein wiedersehen: Jordan Prentice – hier aber nicht suizidgefährdet.
Ansonsten hat Tarsem einen bunten, schön kostümierten Film mit einem sehr eigenen Humor gedreht. An vielen Stellen sehr modern und sehr timebandits- und robinhoodmäßig, scheint sich Tarsem eher einen persönlichen Spaß aus dieser Verfilmung zu machen, als hier wirklich eine „ernsthafte“ Schneewitchenverfilmung zu drehen, er treibt dann im Abspann die Veräppelung Hollywoods auf die Spitze, in dem er einen echten Bollywoodabschied inszenierte.
Ich denke „Spieglein Spieglein“ ist ein farbenfroher Märchenfilm, in den man jung und alt schleppen kann, ohne sich sorgen machen zu müssen, dass sich hier irgendwer fürchtet oder intellektuell überfordert wird, von dem ich jedoch überzeugt bin, dass Tarsem irgendwem damit auf die Füße treten wollte.
Kein Vergleich zu düsteren Produktionen wie „Snow White: A Tale of Terror“ oder der hoffentlich blutrünstigeren Variante „Schneewitchen und der Jäger“ (wollen wir das Beste hoffen), dennoch durchaus ansehbar.
USA 2012 – Originaltitel: Mirror Mirror – Regie: Tarsem Singh – Darsteller: Lily Collins, Julia Roberts, Armie Hammer, Nathan Lane, Mare Winningham, Martin Klebba – Prädikat: besonders wertvoll – FSK: ohne Altersbeschränkung – Länge: 106 min.
Entdecke mehr von DasDingAufDerSchwelle
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Aha, ziemlich einig mit Frau Flinkwert. Schade :-/
Das mit den unbeweglichen gesichtern fällt mir immer öfter auf, woran das wohl liegt? 🙄
Komischerweise wird bei Frau Roberts der Ball immer flach gehalten, dabei hat sie ganz sicher so einiges machen lassen.
Letztendlich war ich ab darauf vorbereitet, dass der nicht so doll ist. Ja schade.a
:)) die Roberts – ich weiß auch gar nicht, warum die immer noch besetzt wird. Ihr Name alleine bringt ja schon lange nicht mehr die Zuschauer ins Kino.
6 Punkte geht ja. Ich würde den eigentlich nur wegen der Ausstattung und der Kostüme anschauen. Ich glaube, ich warte aber dann doch lieber auf die düstere, besser besetzte Schneewittchen-Verfilmung.
Ja unerträglich war er nicht und schön bunt 🙂
Naja, ich mag Julia Roberts, und für mich war sie das einzig wirklich Gute an dem ansonsten recht schwachen Film.
Falls du sie noch nicht kennst, leih dir mal die Verfilmung mit Sigourney Weaver als böse Stiefmutter aus. Die ist schön düster.