Another Earth von Mike Cahill
Inhalt:
Für Rhoda bricht eine Welt zusammen; eben noch hat die 17 jährige Sternenbegeisterte die Zusage vom M.I.T. erhalten, im nächsten Augenblick fährt sie eine schwangere Mutter und ihr Kleinkind tot, weil sie hinter dem Steuer in den Nachthimmel guckt. Die Entdeckung eines neuen Planeten, der ein Spiegelbild der Erde sein soll wird ihr zu Verhängnis und bringt 4 Jahre Gefängnis.
Als sie entlassen wird nimmt sie einen niedrigen Putzjob an und fasst den Plan sich beim Witwer des Unfalls zu entschuldigen. Gleichzeitig nimmt sie an einem Wettbewerb teil, dessen Hauptgewinn eine Reise zur anderen Erde ist. Rhoda leidet sehr unter ihrer Schuld und sie findet in dem depressiven Witwer eine verwandte Seele, doch sie hat nicht den Mut, die Karten auf den Tisch zu legen. Dann passiert das Unglaubliche, sie gewinnt den Wettbewerb und ihr und Johns Leben gerät erneut aus den Fugen.
Fazit:
Das Thema der Spiegelerde ist ja für Science Fiction Fans nicht neu, aber immer wieder spannend.
Mit „Another Earth“ schrieben Mike Cahill und Brit Marling, die hier auch die Hauptrolle übernahm nun ein Drama, dass oberflächlich betrachtet an Melancholia erinnert, aber neben dem persönlichen Drama der Protagonistin auch eine Interessante Überlegung anstellt: wie wäre es, wenn sich parallel zu unserer Welt eine ganz gleiche entwickelt. Jede Person, einfach alles existiert dort auch. Wird sich das Leben dann dort haargenauso entwickeln oder gibt es Möglichkeiten der Varianz.
Eine Überlegung von der die astrophysikbegeisterte Rhoda im Verlauf der Geschichte zunehmend getrieben wird.
Rhoda leidet fürchterlich unter ihrer Schuld drei Menschen getötet zu haben. Dauermelancholisch wandelt sie durchs Leben und fasst den Plan das einzig überlebene Opfer des Unfalls, den Witwer John, um Verzeihung zu bitten. Doch so einfach geht das nicht. John hat Depressionen und ist verwahrlost. Sein Leben ist im Eimer. Als Rhoda das sieht, schwindet ihr Mut ihm alles zu gestehen und so schleicht sie sich in sein Leben ohne ihm die Wahrheit zu sagen.
Während sie wieder Ordnung in sein Dasein bringt, taut John wieder auf und es entwickelt sich zwischen den beiden eine tiefe Zuneigung. Doch dann gewinnt Rhoda eine Reise zur Parallelerde. Sie hatte die Hoffnung, dass sich ihr Leben, aber der Entdeckung der Erde anders entwickelte und sie dort drüben niemanden totgefahren hat, aber nun ist für sie auch der Zeitpunkt gekommen die Karten auf den Tisch zu legen und wieder tut sich für die beiden Menschen der Erdboden auf.
„Another Earth“ kombiniert zwei bekannte Inhalte: die Parallelwelt und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben könnten und das Drama von den Tod von Menschen verantwortlich zu sein und die Unfähigkeit sich den Hinterbliebenen zu öffnen und sich stattdessen anonym in deren Leben zu drängen. Jeder weiß, dass eine solche vorgehensweise zu erneuten Drama führt.
Cahill gelingt die Symbiose beider Themen ganz gut, durch den dokumentarischen Filmstil hat man zudem das Gefühl den Protagonisten sehr nahe zu sein, fast schon voyeuristisch.
Eine junge unerfahrene emotional angeschlagene Frau auf dem Weg der Vergebung, lässt ihr „Opfer“ unbeabsichtig doppelt, eigentlich sogar dreifach leiden, weil sie zwar in Ansätzen klug denkt, die Konsequenzen jedoch nicht korrekt berechnet.
Sehr interessant. So viel zum Thema gut gemeint, aber voll daneben gehauen.
Kann ich durchaus empfehlen, auch wenn der Film ziemlich traurig ist.
USA 2011 – Regie: Mike Cahill – Darsteller: Brit Marling, William Mapother, Jordan Baker, Meggan Lennon, Matthew-Lee Erlbach, DJ Flava, Flint Beverage, Bruce Winant, Ana Kayne, Diane Ciesla, Luis Vega – FSK: ab 12 – Länge: 92 min.
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Hach ja, ich freu mich schon den bald nochmal auf Blu-ray zu sehen. Mein altes Profilbild lockt mich grad übrigens immens… 😉
Mir hat „Another Earth“ auch sehr gut gefallen. Sollte man gesehen haben. Ähnlichkeiten zu „Melancholia“ sehe ich aber nicht wirklich.
WOW!
Hast dich ja doch noch hinreissen lassen!
.. Fall on your Sword! ..;-)
(Wie wär’s mit einer Kooperative? Du – Rezension / Ich – Score..;-D
Muss hier nochmal erwähnen, dass ich zu keiner Zeit traurig war,
als ich den großartigen Film guckte! (Keine Tränchen – keine Tatüs!..;-)
Tja, Frauen und hochkochende Emotionen. Da kann jeder Mann quasi
ein Liedchen davon singen..;-) Another Earth -> 10 Punkte!
Dein Stubencineast..;-)
Nein, ich auch nicht, nur werden die beiden oft und gerne verglichen. Vielleicht weil sie so zeitnahe herauskamen. Wer weiß 🙂
Steht Dir immer frei den entsprechenden Score zu posten 😉
Na Tränchen sind mir auch nicht gerollt, aber der Film hat schon eine ziemlich gedämpfte Stimmung.
Vielmehr hatte ich Mitleid, besonders mit John. Der ärmste ist ja vom Regen in die Traufe.
Wenigstens hatte er kurze Lichtblicke.
dann sollte ich mir den wohl doch mal vornehmen.
ja unbedingt 😀
Ein toller Film!!! Gefiel mir ein wenig besser als „Melancholia“. So jetzt habe ich es gesagt. Und stehe auch dazu 😉
Na bitte, endlich ist es raus :))
Okay. Rück dann mal deine Zugangsdaten raus.
(Passwort und so..;-D
Übrigens: „Tränen lügen nicht“..;-)
:-)) Drück Dich verständlich aus – Du willst in meinem Blog posten? Dann nur moderiert – ich trau Dir nicht :))
Der doppelte Boden war Absicht!..;-)
Ob Du’s glaubst, oder nicht… Ich wollte eigentlich
noch in dem Kommentar mit anmerken, dass Du mir sicher
nicht traust..;-D Klar, die Versuchung wäre groß..;-)