Die Frau in Schwarz von James Watkins
Inhalt:
Für Anwalt Arthur Kipps geht es diesmal um alles. Der junge Witwer ist durch den Tod seiner Frau im Kindbett alleinerziehender Vater und ist depressiv. Sein Chef gibt ihm noch diese letzte Chance wieder auf die Beine zu kommen und so macht sich Kipps nach Crythin Gifford auf, um den Nachlass der verstorbenen Alice Drablow zu regeln.
Doch im Dorf angekommen wollen die Einheimischen nichts anderes, als ihn wieder loszuwerden, aber Kipps lässt sich nicht beirren, denn die wichtigsten Papiere liegen noch im Herrenhaus der alten Dame.
Als Kipps endlich dort mit seiner Arbeit beginnt, muss er feststellen, dass er nicht alleine ist. Irgendwer treibt sich dort im Haus und Garten herum und dann sterben im Dorf Kinder…
Fazit:
Mit „Die Frau in Schwarz“ begibt sich Watkins diesmal auf einen ganz anderen Pfad, nämlich den des klassischen Haunted House Grusels.
Lustigerweise erinnernt die ganz Machart des Filmes dabei mehr an die alten Roger Corman Filme mit Vincent Price als an einen Hammerfilm, aber das mag auch an der Thematik liegen. Ein um seine Frau trauender Mann soll einen Nachlass bearbeiten und wird von den Einheimischen dafür gehasst, denn die fürchten sich vor einem Fluch, der ihnen den Kinder nimmt. Dabei ist des Anwalts Aufgabe im Film natürlich neben der Aufhebung des Fluchs und seine Selbstreinigung, doch so einfach macht es uns James Watkins dann doch nicht.
Das Szenario ist extrem düster, Daniel Radcliffe extrem blass und es passiert in der ersten Hälfte nicht wirklich viel. Dafür konzentriert sich Watkins ganz auf seinen Protagonisten und seine Trauer, pirscht sich erst nach und nach an die Geschehnisse im Dorf und Herrenhaus heran, die zu dem Fluch führten. Natürlich handelt es sich dabei um eine hoch dramatische Geschichte, deren Kern Kipps jedoch nur zu gut verstehen kann. Die gewaltsame Trennung einer Familie ist ja nichts anderes als er erlebt hat und er kennt den Schmerz einen geliebten Menschen zu verlieren.
Während sich Watkins in der ersten Hälfte weitgehend zurückhält was die Gruseleffekte angeht, gibt es später schon mal ein paar unheimlich Geisterkinder, immer wieder die scharze Frau im Hintergrund, an- und ausgehende Lichter, eben der übliche Spuk in solchen Filmen, aber auch ziemlich brutal dahinscheidene Kinder (aber ohne Blut und Splattereffekte).
So ist „Die Frau in Schwarz“ dann ein für Fortgeschrittene seichter Huahfilm, für empfindliche Gemüter aber ein schöner stimmungsvoller Grusel mit einem überraschend überzeugenden Daniel Radcliffe und einem noch überraschenderen Ende.
Großbritannien / Kanada 2012 – Originaltitel: The Woman in Black – Regie: James Watkins – Darsteller: Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Liz White, Janet McTeer, Shaun Dooley – Prädikat: wertvoll – FSK: ab 12 – Länge: 95 min.
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