Anonymus von Roland Emmerich
Inhalt:
Was wäre wenn Shakespeare tatsächlich nur ein ehrgeiziger Analphabet und Trinker gewesen wäre, der sich „seine“ Werke mehr oder weniger rechtmäßig angeeignet hätte, deren eigentlicher Verfasser Edward de Vere, Earl of Oxford war, in Ungnade gefallener Liebhaber Elisabeths I. und erbitteter Gegner ihres persönlichen Beraters?
Und was wäre, wenn Elisabeth I. kränkelt, keine (offiziellen) Nachkommen hat und am Hof ein Gerangel um die Tronfolge beginnt?
Fazit:
Es ist schon erstaunlich welche Wogen der Film unter den sogenannten Shakespeare Kennern und Fachleuten aufwallen ließ, dabei drescht Emmerich nur in die Kerbe in die selbst große Schriftsteller seit mehr als Zweihundert Jahren gehauen haben. Das Shakespeare als Urheber „seiner“ Werke angezweifelt und Edward de Vere Earl of Oxford als ein möglicher Kandidat angenommen wird, ist also nicht neu, nicht wirklich zu widerlegen und auch nicht zu beweisen.
Daraus einen durchaus unterhaltsamen und gut anzusehenden Kostümthriller zu machen halte ich darum für völlig legitim.
Dabei will ich natürlich auch erwähnen, dass sich keine Kritik mit dem Aufgreifen der Prince Tudor Theorie Emmerichs befasste Edward de Vere, der Earl von Oxford wäre Elisabeths Sohn mit dem sie wiederum einen Sohn zeugte, was eigentlich noch haarsträubender ist, aber offensichtlich viel weniger störte.
Letzendlich, sofern man sich gehen lassen kann, Fachleute und Besserwisser ignoriert, sieht man einen richtig guten Historienkrimi.
Voller unbewiesener Verschwörungstheorien, aber mit einem erstaunlichen Aufgebot sehr guter Darsteller wie Rhys Ifans,Vanessa Redgrave, Rafe Spall oder David Tewlis.
Es geht neben der Frage wer eigentlich Hamlet schrieb hauptsächlich um die Intrigen bei Hof Elisabeths I. Die Dame blieb ja unverheiratet, wenn ihr auch unzählige Affären angehängt wurden und wie hier sogar zahlreiche Kinder und somit hatten da so einige Ambitionen die dahinscheidene Königin zu beerben. Nicht ganz einfach allen Strängen zu folgen, aber es geht und das mit einigem Amüsement.
„Anonymus“ ist witzig, spannend hat praktisch keine Längen und überzeugt durch die gewisse Düsternheit, tolle Kostüme und gute Darsteller.
Sehempfehlung.
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p>USA 2011 – Originaltitel: Anonymous – Regie: Roland Emmerich – Darsteller: Rhys Ifans, Vanessa Redgrave, Joely Richardson, David Thewlis, Xavier Samuel, Sebastian Armesto, Rafe Spall, Edward Hogg, Jamie Campbell Bower – FSK: ab 12 – Länge: 129 min.
NurZuTrauDich!