Headhunters von Morten Tyldum
Inhalt:
Roger Brown ist Headhunter, er sucht für Topunternehmen Topleute und das erfolgreich. Doch Roger hat auch Ansprüche. Ein viel zu großes Haus, und viel zu hohe Ausgaben für alles, besonders seine Frau, die schöne Galeristin Diana. Um sie bei der Stange zu halten, verdingt sich Roger nebenberuflich, aber haupteinkommentlich als Kunsträuber. Schnell rein und schnell raus, nutzt er sein Wissen über seine Klienten, um deren teure Bilder zu klauen.
Der Zufall spielt ihm gerade als er wirklich dringend Geld braucht Clas Greve in die Hände. Der ist nicht nur der perfekte Mann für einen Führungsjob bei einem Superklienten von Roger, sondern nennt auch noch einen verschollenen Rubens sein eigen, wegen dem er Rogers Frau zu rate zieht.
Roger kann nicht widerstehen, alles scheint gut zu laufen, doch dann macht er eine furchtbare Entdeckung und eine Abwehrreaktion bringt einen Stein ins Rollen, der sein Leben in höchste Gefahr bringt und für viele den Tod.
Fazit:
Trotzdem mir bereits die Trailer zu „Headhunters“ gut gefielen, war ich gestern extrem angenehm überrascht wie gut dieser Film war.
Im Gegensatz zu vielen skandinavischen Krimis und Thrillern, verbirgt sich hier kein langgezogener, leicht depressiver Film hinter der Fassade, nein „Headhunters“ ist packende Unterhaltung, mit ungewöhnlich viel schwarzem Humor.
Unser Protagonist gibt es ganz offen zu: er hat Minderwertigkeitskomplexe wegen seiner geringen Größe. Die kompensiert er durch ein opulentes Leben über seine Verhältnisse, was er hauptsächlich durch seine geheime Tätigkeit als Kunsträuber finanziert. Hauptberuflich ist Roger einer der besten Headhunter der Branche, nüchtern und eiskalt. Im Verlauf der Geschichte dann, verwandelt sich dieser Mann total. Aus dem kontrollierten, scheinbar emotionslosen Gauner wird ein Gehetzer, der sich zu wehren weiß und in dem nur das Beste hervorbricht und ihm endlich ein normales Leben ermöglicht.
Zu viel von der eigentlichen Story mag ich gar nicht verraten, sonst ist ja der halbe Spaß weg, aber es gibt schon eine ordentliche Verwicklung, die man nicht so ohne weiteres vermutet hätte, auch wenn man so einiges ahnt.
Rein von der Bildsprache her ist der Film schon kühl und ganz typisch für seine Herkunft, aber dann gibt es immer wieder witzige, erschreckende oder eklige Details, die einen ständig vom Sitz reißen.
Lange habe ich nicht mehr ein so lebendiges Publikum erlebt, das trotz der vielen Schockmomente und so manchen Blutrausches raunte und kommentierte, aber niemand ist gegangen, was für mich die fesselnde Wirkung des Streifens auf den Zuschauer dokumentierte. Natürlich wurde so manch brutale Szene dann fast humoristisch aufgelöst und schickte einen durch ein Wechselbad der Gefühle.
Insgesamt kann ich „Headhunters“ wirklich empfehlen. Spannung, Humor und gute Splattereffekte machen ihn für mich zum positiven Überraschungsfilm des Frühjahrs.
Natürlich wird ein amerikanische Remake gedreht: darum lieber erst mal das Original!
Norwegen 2011 – Originaltitel: Hodejegerne – Regie: Morten Tyldum – Darsteller: Aksel Hennie, Synnøve Macody Lund, Nikolaj Coster-Waldau, Eivind Sander, Julie Ølgaard, Daniel Bratterud, Torgrim Mellum Stene – FSK: ab 16 – Länge: 100 min.
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