Fright Night von Craig Gillespie
Inhalt:
Charley Brewster hat es geschafft, dank seiner Beziehung zu Amy ist er in den Olymp der coolen Teenager aufgestiegen und lässt sein Nerddasein und Busenfreund Ed weit hinter sich. Doch Ed will nicht locker lassen, schließlich waren die beiden dicke Freunde und Ed hat eine grausige Entdeckung gemacht: ein Vampir treibt in der Reihenhaussiedlung in der Wüste vor Vegas sein unwesen. Immer mehr Schüler bleiben dem Unterricht fern und auch ein Nerdfreund von Charly und Ed kommt eines Tages nicht mehr zur Schule.
Ed hat auch einen Verdacht: Charlys neuer Nachbar ist der Unhold.
Doch Charley lässt nicht mit sich reden – bis Ed verschwindet…
Fazit:
Der neue ist „Fright Night“ durchaus ansehbar, man kann sogar seinen Spaß haben, sofern einem nichts am Original liegt oder man es womöglich auch nicht kennt. Ist dem jedoch nicht so, wähnt man sich hin und wieder im falschen Film, denn die Story ist doch nicht unerheblich umgemodelt. Für ein Remake ist mir das etwas zu viel künstlerische Freiheit und erinnert mich an die unsäglich vielen und schlechten Draculaverfilmungen, bei denen gerne mal die Mina mit Lucy vertauscht wurden.
So fehlt hier zu beginn komplett der dramaturgische Aufbau des Originals und damit die Erklärung Brewsters ausgewachsener Paranoia. Im Gegenteil, der Junge versucht sich von seinen Streberfreunden zu trennen und sein Kumpel Ed ist hier der, der dem Vampir auf die Schliche kommt, verkehrte Welt. Charlys eigener Verfolgungswahn kommt ziemlich abrupt und kurz und involviert eine Person, die und das war ja der Gag, im Original überhaupt keine Peilung von allem hatte. Schade.
So verdreht Marti Noxon fleißig, nimmt dabei der Geschichte eine Menge Spaß und Logik und präsentiert uns einen Vampir, der alles andere als sexy oder lasziv daherkommt und einsam und alleine in einem schäbigen Reihenhaus gastiert, dass er, außer für seine besonderen Nahrungsanforderungen, nicht mal irgendwie herrichtet. Einen Helfer hat er nicht, aber Autofahren tut er…
Der einzige Wermuthstropfen ist, auch wenn ganz anders, David Tennant als Peter Vincent. Ohne ihn wäre der Film nicht zu retten gewesen. Mit seinem unvergleichlichen Witz und diesem schlaksigen Körper mimt Tennant den Vegasentertainer Peter Vincent mit alberner Show und dem Drang Horrorreliquien zu sammeln. Wenigstens ist es mindestens genauso absurd eine Vegashupfdohle als Vampirexperten zu kontaktieren wie einen Fernsehmoderatoren.
Das 3D, in dem man den Film sehen muss ist dann auch billige Effekthascherei: einzig Blutspritzer und glühende Asche im Publikum sowie einen netten Abspann – dafür muss ich nicht fast zwei Stunden die Brille auf der Nase haben.
Insgesamt fand ich „Fright Night“ schwach, die Location total langweilig und Anton Yelchin nicht besonders.
Die Zeit, bis Brewster endlich überzeugt war zog sich gefühlt über eine Stunde hin, was für mich einfach überhaupt nicht stimmig war wie auch der Schluss einige Mängel hatte. Und eine richtige Horrorkomödie ist es auch nicht mehr.
So kann ich allen, die den alten Streifen nicht kennen oder mögen, diesen hier durchaus empfehlen, alle anderen sollten sich auf eine eher enttäuschende Vorstellung vorbereiten.
<
p>USA 2011 – Regie: Craig Gillespie – Darsteller: Anton Yelchin, Colin Farrell, David Tennant, Toni Collette, Imogen Poots, Christoper Mintz-Plasse, Dave Franco, Reid Ewing, Will Denton, Sandra Vergara –FSK: ab 16 – Länge: 106 min.
Schreibe eine Antwort zu CharlesDexterWardAntwort abbrechen