Super 8 von J.J. Abrams
Inhalt:
Es ist 1979, Joe Lamb ist 13 Jahre alt, liebt Horrorfilme und ist leidenschaftlicher Modell- und Effektebastler. Mit seinen Freunden Charles, Preston, Carlton und Cary dreht er gerade an einem Zombiefilm und Charles konnte sogar die hübsche Alice überreden eine Rolle zu übernehmen. Was kann also schöner sein?
Leider ist Joes Vater von dessen Hobby nicht begeistert, darum schleichen sich die Jungs nachts aus den Elternhäusern, um ihren Dreh zu machen. In dieser Nacht läuft zuerst alles nach Plan. Alice beeindruckt die Jungs mit ihrem Talent, die Kulisse am alten Bahnhof ist nahezu perfekt, als dann auch noch ein Nachtzug vorbeikommt…doch noch ehe alles im Kasten ist, bemerkt Joe, dass ein Truck auf die Gleise fährt und den gesamten Zug zu verunglücken bringt. Ein riesiges Chaos ist die Folge und die sechs Kinder entkommen nur knapp dem Tod, wobei sie schnell merken, dass hier etwas mehr als nicht stimmt, als das Militär auftaucht und dann passiert Seltsames in der Kleinstadt – sehr Seltsames.
Fazit:
*spoiler ahead*
Yeah.
Für meinen Geschmack hat der alte Abrams hier alles richtig gemacht und einen „Familienfilm“ ganz nach dem Vorbild der Achtziger-Jahre-Kleinstadt-Idylle-Mit-Pfiffigen-Kindern-Streifen gemacht.
Vorbild wohlgemerkt, denn „Super 8“ nimmt die alten Elemente auf und bringt sie ins neue Jahrtausend.
Ein erheblicher Unterschied zum traditionellen Kinderabenteuer ala Goonies liegt hier zum Beispiel bei der durchweg gelungenen Auswahl an Darstellern. Abrams hat ein Jugendensemble, bei dem wirklich kein Kind nervt, quietscht oder hysterisch ist. Da kommen sechs Jungteenager zusammen, die eine außergewöhnliche Leidenschaft verbindet und jeder auf seine Art abgedreht ist und durchaus erwachsen und kindlich zugleich sein kann. Herrlich ist das anzuschauen.
Die Protagonisten kommen nicht aus der amerikanischen Heile-Welt-Familie, sondern sind Halbwaisen, Halbverlassene und Chaosfamilienmittelkinder, die auch schon mal Daddys Auto entwenden um damit zum Drehort zu fahren.
Abrams vermischt das Kinderabenteuer mit seiner Art von Effektkino.
Klar, das Zugunglück ist sowas von Over the Top, ausgiebiger hat man einen unendlich langen endgleisenden Zug noch nie gesehen und wie die Kurzen da lebend rauskamen war mir ein Rätsel – sah aber klasse aus und befriedigte die Beavis and Butthead Generation voll und ganz. Auch kann man über die ein oder andere Ballerei unterschiedlicher Meinung sein und ich frage mich wie lange nach Pisa das Publikum noch über Kalte-Kriegs-Poesie lachen kann (hier klappte es noch ganz gut).
Überrascht hat mich die Heftigkeit der Alienattacken und die doch recht böse Seite des Besuchers, Erklärung hin oder her, ich hätte mir in die Hose gemacht, hätte ich gesehen wie ein echt ekliges Wesen noch eben an einem Bein eines Nachbarn knabbert und mich dann ergreift. Das Vertrauensverhältnis wäre doch erheblich beeinträchtigt gewesen.
Auch ist das Aliendesign ganz Cloverfield, aber na ja, da will ich mal nicht so sein.
Insgesamt funktioniert der Film einfach. Total sympathische Darsteller (das Elle Fanning unglaublich talentiert ist – muss ich das noch erwähnen?), was für Herz, Spiel und Spaß, Feuer, kaputtes Metall und ein Alien und nachher das Gefühl einfach gutes Kino genossen zu haben.
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p>USA 2011 – Regie: J.J. Abrams – Darsteller:Elle Fanning, Kyle Chandler, Joel Courtney, Gabriel Basso, Noah Emmerich, Ron Eldard, Riley Griffiths, Ryan Lee, Zach Mills, Amanda Michalka, Katie Lowes, Thomas F. Duffy, Marco Sanchez – FSK: ab 12 – Länge:112 min.
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