Die Legende von Beowulf von Robert Zemeckis
Inhalt:
König Hrothgar leidet. Seine Stadt wird regelmäßig vom menschfressenden Ungeheuer Grendel heimgesucht. Besonders die Methalle ist von Grendels Überfällen betroffen und König Hrothgar beschließt diese zu schließen. Gleichzeitig lobt er eine Belohnung aus für den, der den Grendel tötet. Schon bald findet sich der gautische Krieger Beowulf und seine Mannen ein. Der ist nicht nur mutig und stellt sich nackt dem Grendel entgegen, sondern wirft auch ein Auge auf die schöne Königin Wealthow. Der Grendel wird besiegt, doch dessen Mutter ist verrückt vor Wut. Sie tötet Beowulfs Gefolgsleute und erreicht so, dass er sich zu ihr aufmacht, sie ebenfalls zu töten. Doch statt der hässlichen Wasserhexe erwartet ihn eine unglaublich flotte, verführerische Frau, die ihn mit Versprechungen umgarnt, denn sie will einen Sohn von Beowulf. Der wiederum ist nur ein Mann, schließt einen Pakt, schenkt ihr was sie will samt güldenem Füllhorn (das den Pakt besiegelt, solange es nicht den Weg zu ihm zurückfindet) und lügt König Hrothgar vor sie getötet zu haben. Doch Hrothgar weiß es besser, denn auch er verfiel einst der Schönen: Grendel war sein Sohn. Er vermacht seine gesamten Besitztümer Beowulf und stürzt sich vom Balkon, Beowulf übernimmt sein Königreich plus Frau anstatt zurückzukehren, wird erfolgreicher Kriegsherrn und hat eigentlich alles was er will. Doch die Jahrzehnte vergehen, Beowulf ist des Metzelns müde, da wird ihm auf einmal das goldene Füllhorn in die Hand gedrückt, das wer im Sumpf fand. Die Begeisterung hält sich in Grenzen, denn stante pede erscheint ein feuerspeiender Drache im Städtle und macht alles nieder. Beowulf weiß gleich was die Stunde schlägt und stellt sich seinem Sohn…
Fazit:
Ja ich weiß, da habe ich praktisch den ganzen Film erzählt, aber wo soll man da anfangen, wo aufhören.
Neil Gaiman und Roger Avary haben dem Heldengedicht dazugesponnen was das Zeug hält und aus echten Heldentum in der Vorstellung des 7.-, 8. Jahrhunderts nach Christus, eine geschmeidige Herz-Schmerz-Hollywoodgeschichte geschrieben. Schade eigentlich, gerade Gaiman hätte ich mehr zugetraut. So plätschert die Geschichte dann spannungsfrei und vorausschaubar durch das Leben Beowulfs, der hier auch noch ein Weiberheld ist, aber gut.
Die Story an sich ist das kleinste Problem dieses Filmes.
Man kann Zemeckis wirklich zuzugutehalten, dass er sich immer wieder an neue Sachen wagt, aber ein Polarexpress reicht dann doch. Wie seinerzeit PE. ist auch Beowulf komplett mittels Motion Capture animiert. Ich muss sagen das ist richtig scheiße. Man erkennt die Gesichter der Schauspieler ganz deutlich, aber kann sich nicht des „Uncanny Valley -Effekts“ erwehren. Nicht nur die starren Gesichter, sondern auch die schielenden Augen sind ein nicht zu unterschätzender Störfaktor, selbst wenn die Körperbewegungen nahezu perfekt sind. Weniger wäre mehr gewesen. Ein richtiger Zeichtrick zum Beispiel oder mit echten Menschen eben. So wirkt der Film unglaublich steril, dafür gibt es zum Ausgleich etliche schleimige und absolut unappetitliche Szenen mit Schleim und Blut, die mich zweifeln lassen, dass der Streifen ab 12 tauglich ist.
Nein, „Die Legende von Beowulf“ ist größtenteils ein optisches Desaster und insgesamt absolut verzichtbar.
Letztendlich musste ich das „ich werf hier mal Beowulf in den Blurayplayer“-Wesen noch dazu zwingen sitzen zu bleiben und mich mit dem Salat nicht alleine zu lassen :))
USA 2007 – Originaltitel: Beowulf – Regie: Robert Zemeckis – Darsteller: Ray Winstone, Anthony Hopkins, John Malkovich, Robin Wright Penn, Brendan Gleeson, Alison Lohman, Angelina Jolie – Prädikat: wertvoll – FSK: ab 12 – Länge: 114 min.
NurZuTrauDich!