X-Men: Erste Entscheidung von Matthew Vaughn
Inhalt:
1962 auf dem Höhepunkt der Kubakrise stößt die CIA Agentin Moira McTaggert während ihrer Ermittlungen gegen Regierungsbeamte auf eine Gruppe von Mutanten. Sie versteht nicht, was sie da sieht und wendet sich an den führenden Spezialisten für genetische Mutationen Charles Xavier. Moira ist nicht minder erstaunt als der sich und seine Wahlschwester Raven selbst als Mutanten outet. Die CIA beschließt eine geheime Abteilung für Mutanten einzurichten. Schnell stößt der ohnehin schon beim Geheimdienst arbeitende Wissenschaftler und Hank McCoy, the Beast, dazu und als es zur ersten Konfrontation mit der „feindlichen“ Mutantengruppe kommt, rettet Xavier Eric Lensherr alias Magneto und überedet ihn mit ihm zusammenzuarbeiten. Charles und Eric werden Freunde und beginnen junge Mutanten zu rekrutieren und auszubilden.
Noch haben Eric und Charles gemeinsame Gegner: Sebastian Shaw und seine Helfer Emma Frost, Azazel und Riptide, Mutanten, die die Supermächte dazu bringen wollen den atomaren Holocaust zu initiieren…
Fazit:
Matthew Vaughn hat es zuverlässig geschafft den besten der nunmehr vier X-Men Streifen auf die Leinwand zu bringen. Sein unverwechselbares Gespür für Styling und Witz, gepaart mit dem nötigen Tiefgang für die zentralen Figuren sowie die ausgesprochene gelungene Auswahl von Schauspielern, machen „X-Men: First Class“ zu einer der herausragendsten Marvelverfilmungen der letzten Jahre. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Charles Xavier und Eric Lensherr. Vaughn geht auf ihre unterschiedliche Herkunft und im Besonderen auf die tragische Vergangenheit Lensherrs alias Magneto ein, der im Warschauer Ghetto als Kind von dem Naziarzt Dr. Schmidt, der der spätere Mutant und Bösewicht Sebastian Shaw, entdeckt wird. Schmidt/Shaw erschießt Lensherrs Mutter und entfesselt damit Erics Kräfte, um sie für sich zu nutzen. Dagegen wächst Charles behütet und wohlhabend auf. Er ist gebildet und ihm fehlt es an nichts. Als er eines Nachts erwacht, findet er die kleine Raven in seiner Küche vor. Sie ist alleine und ist ins Haus eingebrochen, weil sie Hunger hatte. Charles freut sich über den Besuch, denn er erkennt sofort, dass sie Mutantin ist und behält Raven bei sich. Während Eric nach seiner Flucht vor Shaw in den kommenden Jahren alles daran setzt diesen Mann zu finden und zu töten, studiert Charles in Oxford und wird der führende Wissenschaftler in Sachen genetischer Mutationen. Eric und Charles Wege kreuzen sich, als es zu einer Konfrontation zwischen CIA und den Mutanten um Sebastian Shaw kommt. Sie freunden sich an, rekrutieren weitere Mutanten und fördern deren Kräfte, zunächst zur Unterstützung des CIAs gegen eine atomare Aufrüstung der UDSSR und der USA. Doch auch wenn Eric zunächst auf der Seite der normalen Menschen kämpft, ermahnt er Charles immer wieder, dass sich die gegen sie wenden werden, sobald ihre Aufgabe getan ist. Charles will davon nichts hören.
„X-Men: Erste Entscheidung“ gibt seinen Hauptfiguren mehr Tiefe als die Teile vorher. Entscheidungen und Verhaltensweisen sind nachvollziehbar, nicht zuletzt, weil auch einfach mehr geredet wird, Vaughn sich Zeit für die Protagonisten nimmt, anstatt nur durch bloße Action zu imponieren.
Dass es sehr starke Abweichungen von den in den Comics beschriebenen Werdegängen und Lebenszeiten gibt (Mystique ist ja eigentlich wesentlich älter), muss man einfach mal so hinnehmen, ebenso wie die recht wenig beleuchteten Nebenfiguren.
Während McAvoy den Xavier überheblich und noch recht blauäugig mimt, gibt Fassbender Lensherr alles was er kann; einen traumatisierten Mann, voller Hass und doch so Stolz, auf der Hatz nach seinem Peiniger, Sebastian Shaw. Der wird brillant von Kevin Bacon verkörpert, grotesk übertrieben, aber der ideale größenwahnsinnige Bösewicht mit genialer Weltunterjochungs- , bzw. -eroberungsidee.
Sehr zufrieden war ich auch mit Jennifer Lawrence als Raven/Mystique, die hier im Gegensatz zu den anderen Filmen noch überwiegend in menschlicher Darreichungsform zu sehen war.
Die Mutantenmasken waren so lala bis sehr gut. Am wenigsten gefiel mir der junge Beast, vielleicht einfach, weil er so wuschelig aussah, Erinnerungen an den unsäglichen „Wolfman“ (hier in blau) wurden wach…
Insgesamt ist „X-Men: First Class“ eine überaus gelungene Comicverfilmung und hoffentlich der Grundstein für weitere ebenso liebevoll gedrehte Streifen. Ich weiß, die Hoffnung stirbt zuletzt…
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p>USA 2011 – Originaltitel: X-Men: First Class – Regie: Matthew Vaughn – Darsteller: James McAvoy, Michael Fassbender, Kevin Bacon, Rose Byrne, January Jones, Oliver Platt, Jennifer Lawrence, Nicholas Hoult, Zoë Kravitz – FSK: ab 12 – Länge: 127 min.
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