127 Hours von Danny Boyle
Inhalt:
der Ingenieur Aron Ralston ist ein Abenteurer und Sportler. Besonders hat es ihm das Bergsteigen angetan und der Canyonsland-Nationalpark Utahs ist sein zweites zu Hause. Doch Aron verlässt das Glück. Als er sich wieder einmal auf eine Klettertour begibt ohne irgendwem Bescheid zu sagen, praktisch ohne Proviant und nur mit dem Nötigsten an Bord, passiert das Drama schlechthin: Aron stürzt in eine Felsspalte und sein rechter Arm wird von einem herabfallenden Felsbrocken eingeklemmt. Alle Versuche des jungen Mannes sich mit dem einzigen was er dabei hat, nämlich einem Billigmultitoolmesser, freizukratzen sind ohne Erfolg. Die Tage vergehen und Aron muss eine Entscheidung treffen…
Fazit:
Was für ein grandioser Streifen. Ich weiß wirklich nicht was Danny Boyle hätte besser machen können und ich danke dem lieben Gott, dass Cillian Murphy für die Rolle des Aron Ralston doch nicht genommen wurde und James Franco diesen Part übernahm.
Danny Boyle gelingt mit 127 Hours ein scheinbar langweiliges Drama packend zu inszenieren und dabei werktreu am originalen Videotagebuch seines real existierenden Protagonisten zu bleiben.
Normalerweise gäbe es nichts öderes als einen Menschen, der in einer Felsspalte festhängt, fünf Tage lang zu beobachten, doch umrahmt Boyle das Drama mit wunderschönen Naturaufnahmen in prächtigen Farben und dem anfänglich fröhlichen Zusammentreffen mit zwei jungen Wanderinnen, denen der freundliche und kontaktfreudige Ralston den richtigen Weg zeigt. Der Zuschauer ist fasziniert von den schönen Bildern und dem heiteren schnellen Erzähltempo, das erst ausgebremst wird als Aron in den Abgrund stürzt. Von nun an ist nur noch wenig Raum, der Protagonist sitzt fest und die Kamera fokussiert die Hauptperson, die die nächste Filmstunde und in Wirklichkeit fünf Tage auf sich allein gestellt ist.
Als das Unglück passiert bleibt Ralston ungewöhnlich besonnen. Keine Panik, sondern das nüchterne Überlegen was zu tun ist. Als er nach vier Tagen bereits unter schweren Halluzinationen leidet, trifft Ralston eine unglaubliche Entscheidung, die für sein Überleben von grundlegender Bedeutung ist. Was Aron Ralston hier durchgemacht hat wünscht man keinem und es ist eine wirklich Qual ihn dabei zu beobachten. An dieser Stelle Hochachtung an die Spezialeffektleute; Boyle setzt sie wenig ein, aber wenn dann so superealistisch, dass es schwer fällt zuzusehen, vom selbstbeigebrachten Armbruch an.
Brillant, zu recht oscarnominiert und leider nicht gewinnend hier James Franco. Seine Darstellung des Aron Ralston ist perfekt. Positiv, fröhlich, betrübt und besonnen, zeigt er uns die gesamte Bandbreite des emotionalen Auf und Abs des Kletterers in Nöten.
127 Hours ist ein MustSee unbedingt empfehlenswert und anbetungswürdig.
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p>USA / Großbritannien 2010 – Regie: Danny Boyle – Darsteller: James Franco, Amber Tamblyn, Kate Mara, Clémence Poésy, Kate Burton, Lizzy Caplan, Treat Williams, John Lawrence, Darin Southam, Norman Lehnert, Jeffrey Wood – FSK: ab 12 – Länge: 94 min.
NurZuTrauDich!