VonZuseZumIsomorphenAlgorithmus

Tron Legacy von Joseph Kosiniski

TronLegacyInhalt:
20 Jahre nach dem spurlosen Verschwinden Kevin Flynns, dem Chef von ENCOM wendet sich die neue Firmenleitung von kostenlosen Softwareprinzip ab. Nur einer hält die Stellung und korrumpiert die Firma einmal im Jahr: Sam Flynn, Kevins Sohn.
Alan Bradley, der seiner Macht bei ENCOM entledigt wurde, erhält eines Abends per Pager eine Nachricht aus der alten Spielhalle Flynns an Sam. Sam will nichts von den alten Zeiten wissen, doch letztendlich geht er in den Laden seines Vaters und entdeckt hinter dem Tron Automaten einen Geheimgang zu Kevins Computerzentrale im Keller. Während er versucht Informationen aus dem Computer zu erhalten, aktiviert die Laserkanone, die unbemerkt hinter Sam steht und transformiert ihn ins Cyberspace. Jetzt heißt es für Sam überleben und womöglich seinen Vater finden.

Fazit:
Keine Ahnung was die vielen Unkenrufe über diesen Film sollen, aber so wars beim ersten auch, nur das sie diesmal von Menschen stammen, die zu Tron Zeiten noch in den Windeln steckten, den ersten aber hoch loben. Mir geht das Gedönse über die Story ob vorhanden oder nicht sowie die Inszenierung des Streifens auf die Nerven. Weder der erste noch dieser Tron sind Meilensteine der tiefgründigen Story, noch gute Beispiele für ausgefeilte Drehbücher oder überragende darstellerische Leistungen, vielmehr stehen beide für optische Innovation, teure Spielereien auf Leinwand, auch wenn Disney keinesfalls das CGI im Film erfunden hat.
Natürlich wäre es toll hätte Disney den Spagat von Effektkino über Inhaltsreichtum und perfektem Drehbuch geschafft, aber hey wir sind bei Disney!
Wer kopflastige anspruchsvolle Unterhaltung sucht, sollte ins Autorenkino und nicht in einen Disney 3D-Film gehen. 
Aber nun mal Butter bei die Fische:
Ganz klar liegt bei „Tron Legacy“ der Fokus auf der Optik wie, dank der Auswahl Daft Punks für den Soundtrack, auf der Musik.
Nachdem ich den Soundtrack mittlerweile blind auf der Bontempiorgel nachspielen kann, war ich natürlich gespannt welcher Song in welcher Szene läuft, also umgekehrt wie üblich und kann sagen, dass das schon perfekt rüberkam und ich über Journeys Separate Ways und Eurythmics Sweet Dreams in der Spielhallenszene der Authentizität halber hinwegsehen will.
Die Musik und Film harmonierten perfekt und machten gute Laune und Stimmung.
Die Geschichte TL läuft gradlinig nach SchemaF. Vater verschwindet spurlos, der Sohn fühlt sich verraten und verlassen undhält sich als Hauptaktionär der väterlichen Firma zurück, auch wenn er die neue Firmenpolitik nicht unterstützt. Deshalb guckt er einmal pro Jahr nach dem Rechten und gibt schon mal per einhacken eine neue Software für lau im Internet frei. Sein Ersatzvater Bradley verliert nicht nur im Konzern die Authorität, sondern auch bei Sam, kann ihn aber trotzdem nochmals motivieren nach dem Vater suchen. Natürlich kommt es wie es kommen muss und Sam landet im Cyberspace, wird zwangsrekrutiert und muss um sein Überleben spielen. Er trifft auf Clu, dem Programm, das seinem Vater bis aufs Haar gleicht, aber beim Streben nach Perfektion verrückt wurde und die Macht unter den Bits und Bytes an sich gerissen hat. Clu will Sam auslöschen, doch er kann dank des schönen Programms Quorra entkommen und trifft auf seinen echten Vater. Natürlich möchte Sam seinen Vater nach Hause bringen doch die Zeit wird knapp, denn das Portal schließt sich in wenigen Stunden und Clu ist ihnen dicht auf den Fersen.
Vom ersten Lightcyclespiel bis hin zum Lichtstrahlshuttle scheint vieles wie ein Abklatsch, ist dennoch mächtig aufgepimpt und optisch viel detaillierter als im Altwerk. Die Optik auf dem Raster ist tiefschwarz mit leuchtenden Farben kontrastiert. Die Lightcycles können nun über mehrere Ebenen fahren, überfliegen und sind wirklich cool, auch der „Vintage“-Renner von Sams Dad sieht nicht wirklich nach altem Tron aus. Ebenfalls aufgemöbelt wurde das Diskussspiel, das Parallel mit mehreren Spieler läuft und auf eine rotierende Ebene verändert werden kann. Auch Wächter und die anderen Flugfahrzeuge siehen einfach klasse aus; als kleines Highlight gibt es dann noch ein Lightflyer-Rennen, bei dem auch scharf geschossen wird. Räume und Bekleidung sind schön gestaltet, Kevins neues zu Hause ist eine Mischung aus Moderne und überschnörkeltem Vintagestil, aber alles ganz Feng Shui.
Was der Einsatz des 3D angeht, mögen viele enttäuscht sein. Es fallen keine Gegenstände aus der Leinwand, Disney verzichtet hier völlig auf billige Effekthascherei und setzt total auf Raumtiefe, mit großem Erfolg, wenn ich das mal sagen darf. Dafür ist Kino gemacht und bei einer Spiellänge von 127 Minuten wird einem durchaus was geboten.
Abschließend möchte ich hier noch lobend den Mummenschanz des Michael Sheen erwähnen. Hätte ich es nicht besser gewusst, würde ich niemals glauben, dass er jemals etwas anderes als den wasserstoffblondierten Partylöwen auf Speed gemimt hat.
Wer sich also genügsam guter Musik und schöner Optik hingeben mag, dabei nichts schwerschürfendes Konsumieren möchte, dem kann ich „Tron Legacy“ durchaus ans Herz legen.
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p>USA 2010 – Regie: Joseph Kosinski –Darsteller: Garrett Hedlund, Olivia Wilde, Jeff Bridges, Michael Sheen, Bruce Boxleitner, James Frain, Beau Garrett, John Hurt, Yaya DaCosta, Serinda Swan, Amy Esterle – FSK: ab 12 – Länge: 127min.

18 Gedanken zu „VonZuseZumIsomorphenAlgorithmus“

  1. Wie beim ersten auch. Disney ist ja nun nicht gerade berühmt für seine ausgefeilten Storys. Ich finde er steht dem ersten kein bisschen nach. Aber ich kann auch gut mit optischen Exzessen umgehen, sofern die Handlung nicht reaktionär oder rassistisch ist; ich mag sowas einfach.

  2. der erste war einfach so revolutionär, da machten weder Unsinn noch Nichtvorhandensein der Handlung etwas aus :)) Heute kannste damit natürlich niemanden mehr hinterm Ofen vorlocken, das musste man schon damals miterlebt haben.

  3. Geile Zeit war das, wie viel sich damals bei den Effekten getan hat! Aber auch die Filme an sich waren insgesamt besser, die meisten die ich damals mochte mag ich noch heute (bei den Ausnahmen frage ich mich allerdings ob ich damals ganz dicht war :)))
    Und da war ich wirklich noch JEDES Wochenende im Kino 🙄

  4. Tja, da gab es hier ja auch noch am Wochenende die langen Kinonächte. Bei uns um die Ecke das Marmorhaus mit vier Kinos mit jeweils vier Filmen pro Nacht und man konnte für nicht mal 10 Mark angucken was man wollte und in jedes Kino *seufz* oder im Alhambra die regelmäßigen James Bond Filmnächte (da habe ich im „Vorprogramm“ Blake Edwards Viktor und Viktoria gesehen.
    Aber ich schweife ab :))

  5. Popcorn eingeschränkt, aber weitgehend ruhig, rückblickend sogar erstaunlich ruhig während der Vorstellung :)) Potsdam ist aber auch ein anderes Pflaster. Die Fresshonks gehen da in andere Filme ^.^

  6. Aaaaalso, jetzt hab ich mir das endlich nochmal rausgesucht.
    Ja, war ganz nett, gute Optik, wenn auch viel Deja Vu (weißt schon, Sith, bei Charlie Sheen war ich mir nicht sicher ob er vom Fünften Element ausgeliehen oder von Jim Careys Riddler inspiriert war). Aber war unterhaltsam!

    ps: Obwohl Quorra nicht viel gesagt hat, die paar Sachen waren klasse! :))

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