MehrAlsEinIch

Shelter von Mans Marlind und Björn Stein

ShelterInhalt:
Die Psychologin Cara Jessup ist Spezialistin für Schizophrenie. Um sie aus der alltägliche Routine zu reißen, stellt ihr ihr Vater, ebenfalls ein angesehener Psychiater , einen ganz speziellen Fall vor, den im Rollstuhl sitzenden David. Cara spricht mit ihm und wird vom Vater überrascht, als er einen anderen Namen nennt und David nach einem Anfall auf einmal eine völlig andere Persönlichkeit ist. Caras Interesse ist geweckt und sie fängt an in Davids Fall zu recherchieren, entdeckt immer mehr Persönlichkeiten des Mannes. Doch sie wird misstrauisch als sich herausstellt, dass alle Persönlichkeiten die David annimmt Verstorbene sind.
Wer ist dieser Mann?
Cara sucht weiter und was sie entdeckt ist nicht gut.

Fazit:
Ich weiß nicht warum so talentierte Schauspieler wie Julianne Moore immer wieder gerne dem gediegenen Gruselgenre verfallen. Vielleicht liest sich ein Drehbuch einfach spannender und die eigene Fantasie macht ganz andere Sachen aus dem Stoff als letztendlich der Regisseur und dann heißt es Klappe zu Affe tot.
So oder so ähnlich muss es sich mit „Shelter“ verhalten haben.
Dabei fängt der Film gar nicht schlecht an. Geht man ganz unvorbereitet an den Streifen heran, sind die ersten 40, 45 Minuten ein ganz gelungener Psychostreifen, über einen Typen mit mehreren Persönlichkeiten, einer berufstätigen Frau, die gerade verwitwet ist, an Gott glaubt und ihre kleine Tochter zum Glauben zurückführen will. Doch halt hier muss man misstrauisch werden. Gott, Glaube, ein kleines Mädchen kommt vom Glauben ab? Und da ist es wieder, dieses erst unterschwellige, dann ganz aufdringliche Gläubigkeitsgelaber. Und einem schwant was da kommt. Womöglich Besessenheit? Auf jeden Fall dreckige Hinterwäldler, die eine blinde Hexe beherbergen – gähn. Und der Film geht nur noch den Berg runter, voller Klischees und Vorhersehbarem, möchte man spätestens ab Minute 50 nur noch das er vorbei ist, wird dann jedoch noch unerträglich 60 Minuten (ohne Abspann) weitergequält. Die Story ist, um es mal nett zu sagen, ein Desaster und würde ich Julianne Moore nicht so mögen, wünschte ich ihr einen Ausschlag an den Rücken, so wie ich ihn im Film immer wieder sehen musste. Ihr ständig verzeifeltes Gesicht, die Hände im Gesicht und zerfahren durch die Haare wuschelnd, das alles praktisch fast nur bei Nacht im Zwielicht des Geschickt ausgeleuchteten Waldes von Hinterland, ach nee, ich will das nicht. Nicht mal ein Banjospieler hätte mich hier noch aufheitern können – obwohl…
„Shelter“ ist ein zunächst interessanter und spannender Gruselpsychothriller, der  ab einem Zeitpunkt Deiner Wahl zur echten Folter für den Zuschauer wird. Eine blöde Fluchstory mit einem so vorhersehbaren Verlauf und Ende, das selbst Julianne Moore und Jonathan Rhys-Meyers die Karre nicht mehr aus dem Dreck ziehen können.
Wirklich verschwendete Lebenszeit, aber kein Nullkandidat.
2-10

Originaltitel:  Shelter Regie: Måns Mårlind Björn Stein Laufzeit: 112 Minuten FSK-Freigabe: ab 16 Jahren Produktionsländer: USA Genre: Horror, Mystery, Thriller, Darsteller Julianne Moore, Jonathan Rhys-Meyer, Jeffrey DeMunn, Drehbuch: Michael Cooney, Kamera Linus Sandgren Musik John Frizzell

11 Gedanken zu „MehrAlsEinIch“

  1. Ich habe noch nie von dem Film gehört, das scheint ja hier auch keine große Bildungslücke zu sein… Ich verstehe auch nicht, warum die wunderbare Julianne Moore hin und wieder so schlimme Filme macht. Man könnte meinen, sie hätte kein Privatleben oder sie unterschreibt erst und liest dann die Drehbücher. :no: 🙂

  2. Schade. Ich mag Julianne Moore sehr, aber an ihren letzten guten Film kann ich mich gar nicht mehr erinnern… Gab es da noch was nach „Children of Men“? Blöd…

  3. „CoM“ fand ich grottenschlecht, aber ja danach drehte sie noch „I´am not There“ diese Dylan Bio, in der sie sehr gut sein soll und „A Single Man“, den ich auch sehr gut fand. „The Kids Are All Right“ muss ich noch gucken, aber der ist glaube ich auch nicht schlecht.

  4. Öööööhm…
    Hast Du eigentlich auch noch Zeit,
    dich um das ganze Weihnachtstrara zu kümmern?..;-)
    (Plätzchen backen, die Wohnung schmücken, Friseurbesuch,
    den Tiefkühler befüllen, die Gardinen abhängen und waschen,
    das Festgeschirr polieren, die Geschenke verpacken, und und und..;-D

    Dann mal los, Miss CDW!!!.. 😉

  5. Das klingt viel versprechend und als Nachholbedarf für mich. „I´m not there“ wollte ich eh mal sehen…
    „CoM“ fand ich gar nicht schlecht. Ich mag den Clive – ich kenne aber das Buch nicht. Das ist die einzige HD-DVD die ich mir hin und wieder noch ansehe :))

  6. Ach, ich dachte, wir hätten mal einen Konsensz. 🙁
    Das soll eine 2 sein – hatte eine 8 (und den Rest des Beitrags nicht) gelesen (kann man aber -zumindestens auf meinem Röhrenbildschirm- nur schwer auf Anhieb richtig erkennen.
    *schäm*

    Möglicherweise bewerte ich alle Filme, die (vermeintlich) etwas mit Psychiatrie bzw. Psychopathologie zu tun haben, „etwas“ (den fand ich recht spannend!) besser
    – aber, wie gesagt, Geschmäcker…

    Ich schau mir jetzt „Lösegeld“ an – und hoffe auf den nächsten potenziellen Konsenz.

NurZuTrauDich!

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