Piranhas 3D von Alexandre Aja
Inhalt:
Es sind mal wieder Frühlingsferien am Lake Victoria. Eigentlich ein beschauliches Örtchen, doch wenn die Teenagerhorden zum Feiern einfallen ist Schluss mit lustig. Trinken, tanzen, nackte Brüste – die wilde Horde ist nicht zu bändigen. Sheriff Julie Forester und Deputy Fallon haben da alle Hände voll zu tun. Leider kommt dem feuchten Vergnügen dieses Jahr ein kleiner Schwarm prähistorischer Piranhas in die Quere. Durch ein Seebeben wurde der Zugang zu einem unterirdischen See unter Lake Victoria geöffnet und die possierlichen Tierchen treffen nach 2 Millionen Jahren endlich ungebremst auf heiße Mädels und ihre Silikonimplantate.
Fazit:
Hommage hin oder her, Ajas Piranhas ist keinesfalls als ernsthafter Tierhorror einzuordnen, im Gegenteil der gute Mann verzichtet völlig auf irgendeinen seriösen Ansatz und kommt gleich zum Wesentlichen und damit zur Kernaussage seines Films: Saufen und Titten, so rum oder umgekehrt wird viel bloße Haut zu Bilde getragen, dürfen silikonisierte Busen unter und über Wasser wippen sowie durch die Lüfte fliegen, während die Füllungen gänzlich von den Hauptdarstellern des Streifens verschmäht bleiben.
Das Szenario der Frühlingsferien am Lake Victoria ist dabei absolut realistisch, erinnert man sich an ähnliche Bilder der Lieblingsferienorte amerikanischer Studenten in zum Beispiel in Mexiko. Eine undisziplinierte Meute, leichte Beute für die urzeitlichen Knochenfische aus dem See unter dem See. Egal, das die Viecher vorher reine Kannibalen waren und ohne Probleme in das viel wärmere Wasser assimilieren und sogar der Sonne trotzen, obwohl da unten ja kalt und ewige Dunkelheit…Hauptsache das Fleisch ist jung und knackig.
Aber nein, der erste Happen des Schwarms war ja ein zäher: Richard Dreyfuss durfte in seiner Chameo Show Me The Way To Go Home“ singen und somit an seine Rolle in Der Weiße Hai“ hommagieren, natürlich gegen ein stattliches Salaire für einen guten Zweck. Dafür wurde er auch amtlich angeknabbert und musste in einem kleinen Fischerboot einem Wasserstrudel trotzen.
Auch sonst ist der Film nicht schlecht besetzt, wobei es eigentlich reine Verschwendung war Schauspieler wie Elisabeth Shue, Ving Rhames, Christopher Lloyd und Adam Scott zu verheizen. Jerry O’Connell als Pornoproduzent kam schon seltsam, dafür zermatschte Eli Roths Schädel umso eindrucksvoller.
Und da wären wir auch schon beim zweiten maßgeblichen Faktor des Films neben nackter Haut junger Mädels: Splatter. Ja, da konnte man nicht meckern. Auch wenn das Blut für meinen Geschmack nicht wirklich gut aussah, waren Maske und Effekte schon weitgehend sehenswert. Vom abgerissenen Penis bis hin zur halbierten Jungfrau“ gab es das volle Spektrum an Verletzungen und Verstümmelungen, mal mehr und mal weniger gut gemacht, dafür aber in spektakulären Massen und mit ruhiger Hand gefilmt.
Allgemeine Lieblingsszene ist natürlich Haare im Außenbordmotor, selbstredend.
Warum Piranhas 3D“ nun in 3D lief, weiß der Henker. Der Film ist nur nachbearbeitet und die 3D-Effekte sind mittelmäßig, bis nicht vorhanden, der Funke sprang hier nicht über.
Insgesamt ist Piranhas 3D“ weder Komödie, noch ernsthafter Tierhorror. Aja nimmt den Film nicht sonderlich ernst und setzt auf das bierselige Publikum, das sich mit mauen 3D-Effekten, viel Titten und Blut zufriedengeben. Die Handlung ist Schema-F, die obligatorische des Sheriffs Familie ist in Gefahr Schose und eigentlich erinnert hier vieles mehr an der Weiße Hai“ als an Piranhas von Dante.
Unterhaltsam, aber weit vom Meilenstein Tierhorror entfernt.
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USA 2010 – Regie: Alexandre Aja –Darsteller: Elisabeth Shue, Adam Scott, Jerry O’Connell, Kelly Brook, Ving Rhames, Jessica Szohr, Steven R. McQueen, Christopher Lloyd, Richard Dreyfuss, Sage Ryan – FSK: keine Jugendfreigabe – Länge:87 min
NurZuTrauDich!