The Runaways von Floria Sigismondi
Inhalt:
1975, die 15 jährige Joan Jett lebt für den Rock’n Roll, kleidet sich in Lederklamotten und versucht sich an der E-Gitarre. Abends hängt sie sie in Rodney Bingenheimer’s English Disco ab. Als sie eines Tages den Musikproduzenten Kim Fowley vor dem Laden sieht, ergreift sie die Chance und spricht ihn an. Da Kim ständig auf der Suche nach Neuem ist, bringt er Joan mit der Schlagzeugerin Sandy West zusammen. Die beiden proben und Kim gefällt was er hört. Er sucht weitere Mädchen für die Band und findet Robin und Lita Ford, doch ihm fehlt der sexy Hingucker. Das Glück ist ihm holt und er entdeckt in der Disco Cherie Currie, spricht sie an und holt sie zur Band. Als ersten Song schustert er für Cherrie den Titel „Cherry Bomb“ zusammen und die Band macht ihren Weg.
Fazit:
Der Fokus von „The Runaways“ steht auf Joan Jett (ausführende Produzentin) und Cherie Currie, deren Buch auch zum Teil mit einfloss. Die anderen Bandmitglieder sind hier bloße Statisten. Im Vordergrund stehen Cheries „Ausbeutung“ durch Kim Fowley und ihre Drogen und Alkoholprobleme. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt um den sich alles im Film dreht, daneben sehen wir Jett, die laut Film eine Enge Beziehung zu Currie hatte und sie bis zu einem gewissen Punkt versucht hat vor den anderen zu verteidigen. Die Karriere der Runaways blitzt in atemberaubender Geschwindigkeit an einem vorüber und erreicht am Schluss praktisch Lichtgeschwindigkeit, dennoch bekommt man einen ganz guten Eindruck von der Band und ihrem Werdegang sowie den Schwierigkeiten, die die jungen Mädchen mit Blitzkarriere und Drogen hatten.
Mit „The Runaways“ ist Sigismondi ein nur teilweise ordentliches Biopic gelungen.
Nicht jedes Detail stimmt, im Gegenteil, Robin gab es nicht, sie ist die grobe Vereinfachung der Rolle der Bassistin, die im ersten Jahr dreimal wechselte von Mickie Steele zu Peggy Foster bis Ende ’75 Jackie Fox dazustieß. Auch kommt nicht gut rüber, dass Cherie und Marie Zwillingsschwestern sind und aus einer Schauspielerfamilie kamen; ganz zu schweigen davon, dass die Runaways noch zwei Jahre ohne Cherie mit Joan Jett als Sängerin weitermachten und sich dann musikalisch auseinanderdividierten. Während Lita und Sandy in die Metal-Richtung gingen, war Joan im Punkrock angekommen („I Love Rock’n Roll“ ist im Übrigen von den Arrows und Joan hörte den Song in einer Jukebox in GB als sie auf Tour waren.). Aber auch, wenn Kristin Stewart (Joan Jett) nicht einmal in der frühen Phase die schönen Plateaustiefel trug, fand ich den Film, trotz seiner inhaltlichen Mängel ziemlich authentisch. Kostüme und MakeUp waren einfach hervorragend. Nicht Hochglanz, sondern wie selbst raufgeschmiert und irgendwie zusammengesucht – genial. Geprobt wurde im dreckigen Trailer und die Mädels sehen auch des öfteren mal so richtig schäbig und ungewaschen aus, Cherie am Schluss total fertig. Auch fand ich es völlig in Ordnung, dass sich Stewart und Fanning an, ich glaube, vier Songs selbst versuchten.
Der Mädchencast ist gut gelungen, vom sehr jungen Aussehen bis hin zu den natürlichen Figuren (war mit Sicherheit schwierig sowas in Hollywood zu finden), die nahe an den realen Vorlagen waren, machten die Damen ihre Sache wirklich gut.
Man mag sagen, dass Kristin Stewart sehr steif rüberkommt, aber wer Joan Jett seinerzeit gesehen hat, wird ihre unbedingte Übereinstimmung der Körperhaltung und Gestik zu schätzen wissen und Dakota Fanning ist einfach zum Niederknien. Zarte 15 Jahre und so großartig.
Zusammenfassend sehen wir ein Biopic einer Mädchenkultband mit kleinen Fehlern. Tolle Musik, sehr gute Darsteller, authentisches Aussehen und einer gut gerafften und interessanten Erfolgsgeschichte einer Gruppe Mädchen, die nicht nur in ein Musikgenre einbrachen, dass den Männern vorbehalten war, sondern auch in einer der interessantesten Phasen der Musikgeschichte wirkten.
Leider kommt „The Runaways“ in Deutschland nicht ins Kino, sondern nur auf DVD heraus.
The Runaways USA 2010 Regie Floria Sigismondi Darsteller: Kristin Stewart, Dakota Fanning, Michael Shannon, Tatum O’Neil Dauer: 106 Minuten
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