Black Death von Christopher Smith
Inhalt:
Wir befinden uns im finstersten Mittelalter; die Kirche und ihre Handlanger sind mächtig, doch die Pest rafft die Gläubigen dahin und der Rest hungert und flüchtet sich in den Aberglauben. Auf der Suche nach einem Schuldigen für den schwarzen Tod werden nicht selten Frauen, Heilerinnen, verfolgt und verbrannt.
Doch es geht ein Gerücht durch England. Ein Dorf soll verschont geblieben sein. Dort leben die Menschen gesund und wohlgenährt und die Krankheit kann den Einwohnern nichts Anhaben. Natürlich kann die Kirche das so nicht stehen lassen und vermutet dahinter Necromancer, „Menschen“ die die Toten beschwören und auferstehen lassen. So wird der gefürchtete Ritter Ulric mit seinen Leuten im Namen des Herren auf die Suche nach den Ungläubigen geschickt. Als Führer meldet sich überraschend der junge Mönchsnovize Osmund, der aber seine ganz eigenen Intentionen hat, denn er schickte seine Geliebte in dieses Dorf um sich vor der Pest zu retten…
Fazit:
Trotz seiner weitgehend englischen Besetzung ist „Black Death“ praktisch ein deutscher Film, denn er wurde mit deutschen Geldern im waldigen Sachsen-Anhalt gedreht; das nur mal so als Beruhigung.
Schon rein optisch ist es Christopher Smith ziemlich gut gelungen, das Mittelalter schäbig und schmutzig darzustellen. Düster und schlammig, dreckig und unhygienisch, da will man auf keinen Fall leben. Auch wenn die Kostüme sichtbare Maschinennähte aufwiesen und die Mönche Kutten mit schicken Abnähern trugen, wirkte das meiste recht authentisch.
Aber auch die Geschichte und ihre Charakter wahren sehr lebensnah angelegt, auch wenn es uns heute schwerfällt diese Bigotterie anzunehmen.
Ritter Ulric und seine Männer sind Kinder ihrer Zeit. Zutiefst gläubig und der Kirche ergeben, gehen sie Hexerei und Unglauben auf den Grund. Sicher kann Ulric auch erkennen, wenn eine Frau zu unrecht beschuldigt wird, dennoch tötet er sie, weil die Menschen im Mittelalter einfach zu engstirnig sind Ruhe zu geben und sie sonst zu Tode quälten. Andererseits ist Ulric auch beherrscht von seinem unbedingten Glauben zu Gott und der damaligen Vorstellung wie man mit nicht Gottgläubigen zu verfahren hat; er kann andere Lebensweisen auf keinen Fall tolerieren.
Inmitten des Chaos steht der Novize Osmund. Er hat eine Geliebte, die er aus der pestverseuchten Stadt schickt, damit sie überlebt. Er begleitet den Suchtrupp als Führer mit dem Hintergedanken seine Frau zu treffen, doch sie wurde überfallen sowie es auch ihm und seinen Leuten ergeht. Osmund hat weniger ein Problem damit als Mönch eine Frau zu haben als mit Menschen die nicht an Gott glauben und diese Lebensweise verbreiten, was ihn später vom gutherzigen Kirchenmann zu einem unbarmherzigen Jäger werden lässt.
In „Black Death“ ist niemand ohne Schuld und wirkliche Sympathieträger gibt es nicht, denn die Fronten sind verhärtet Gott oder nicht Gott entweder oder, aber nur unter Zwang. Keine Freiheit für die Seele, Geist und Körper.
Christopher Smith polemisiert weniger als dass er eine Zeit entromantisiert.
Das Mittelalter ist nicht die edlen Recken in ihren glänzenden Rüstungen, sondern Krankheit und Dreck im Würgegriff der Kirche oder ihrer Gegner.
Es ist ein durchaus sehenswerter Streifen, bei dem auch es auch richtig unschön auf die Mütze gibt, mit einem nicht uninteressanten Eddie Redmayne als Novize Osmund.
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p>GROSSBRITANNIEN/DEUTSCHLAND 2010 / 35 MM / 110 MIN / ENGLISCHE OV REGIE CHRISTOPHER SMITH DARSTELLER SEAN BEAN / EDDIE REDMAYNE / CARICE VAN HOUTEN / DAVID WARNER / KIMBERLEY NIXON / TIM MCINNERNY / ANDY NYMAN / JOHN LYNCH DREHBUCH DARIO POLONI PRODUZENT ROBERT BERNSTEIN / DOUGLAS RAE / JENS MEURER VERLEIH WILD BUNCH GERMANY / CENTRAL FILM
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