GibGummi

Rubber von Quentin Dupieux

rubberInhalt:
Mitten in der amerikanischen Wüste steht ein Mann mit Ferngläser an einer Straße, die mit Stühlen vollgestellt ist. Ein Wagen biegt ein und fährt langsam, die Stühle umstoßend auf den Mann zu und bleibt vor ihm stehen. Der Kofferraum öffnet sich und ein Sheriff steigt aus, lässt sich von Fahrer ein Glas Wasser durch Wagenfenster geben und hält zum Kinopublikum gerichtet einen kurzen Monolog über die Grundlosigkeit im Film, wie: warum ist E.T. braun? No Reason! Nachdem er fertig ist gießt er das Glas Wasser aus und begibt sich wieder in den Kofferraum. Der Wagen fährt weg und eine Gruppe Zuschauer bekommt nun die Ferngläser ausgehändigt und stellt sich in die Ferne sehend auf einen Hügel.
Und dann erwacht er, der Reifen. Noch kann er sich nur schwer auf dem Gummi halten, aber schon bald rollt er über Sand und Stein, entdeckt die Welt und seine Fähigkeiten. Eine davon ist seine telekinetische Kraft Dinge explodieren zu lassen; Flaschen, Dosen, Kaninchen, Menschen…
Aber der Reifen ist auch zu wahrer Liebe fähig. Als eine französischeTouristin im VW Cabrio an ihm vorbeifährt, verliert er sein Herz an die Dame und folgt ihr spontan ins Hotel. Leider entwickelt sich die Beziehung der beiden nicht ganz so wunschgemäß und so müssen viele Menschen ihr Leben lassen, als er dann noch an einem Reifenverbrennungsplatz vorbeikommt, ist seine Wut nicht mehr zu bremsen!

Fazit:
Was ein verrückter Streifen.
Quentin Dupieux drehte mit „Rubber“ seine ganz eigene Hommage an die Grundlosigkeit im Film. Er sagt es gibt keinen Film, in dem nicht etwas ohne Grund stattfindet – stimmt :-)) 
Genial wie er dann den Film im Film erzählt und Rahmen- und Nebenhandlung zusammenfließen lässt.
So stehen die Zuschauer mit Ferngläsern in der Wüste und verfolgen den Reifen, staunen und erfreuen sich an seinen telekinetischen Morden, sinnieren über den Hintern der französischen Touristin und haben nicht mal essen und trinken dabei, obwohl der Film über eine Woche gehen soll. Der seltsame Helfer tötet währenddessen einen Truthahn, den er an die Zuschauer verfüttert, aber nachdem er einen geheimnisvollen Anruf seines Meisters erhalten hat diese zu vergiften und dem Film damit ein Ende zu bereiten. Erfreut über das Ableben der Zuschauer will der Sheriff dann auch gleich die Ermittlungen in den Mordfällen adacta legen und sich seines Kostüms entledigen, doch leider hat der Rollstuhlfahrer nichts gegessen und schaut noch zu was alle dazu zwingt den Film weiterzuspielen. Unterdessen macht Robert was er am besten kann: Menschen umbringen.
Bis zum Ende hin werden immer wieder sinnlose und unnötige Handlungen in Frage gestellt, aber trotzdem durchgeführt.
Ein Reifen, der im Übrigen Robert heißt wie wir am Schluss erfahren, erwacht zum Leben, warum? No Reason.
Die Polizisten wollen Robert mit einer Sprengstoffpuppe aus dem Zimmer locken und in die Luft jagen, anstatt ihn einfach abzubrennen oder zu erschießen, warum: No Reason.
Robert steht auf das Fitnessprogramm im Fernsehen, warum? Richtig!
Dupieux ist und bleibt ein schräger Vogel und sein „Rubber“ hat sichtlich Spaß gemacht. Ob man es glaubt oder nicht, dieser Reifen hatte Gefühle, einen Gesichtausdruck und sogar Durst! Und wer denkt die Geschichte wäre mit dem Töten Roberts zu Ende hat sich aber mächtig geschnitten…
Ein guter Film mit der wirklich guten Musik von Dupieux und Gaspar Augé, der auch eine kleine Nebenrolle spielen durfte.
8-10

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p>Rubber FRANKREICH 2010 / 35 MM / 84 MIN / ENGLISCHE OV REGIE QUENTIN DUPIEUX DARSTELLER STEPHEN SPINELLA / ROXANE MESQUIDA / JACK PLOTNICK / WINGS HAUSER / THOMAS F. DUFFY DREHBUCH / KAMERA / SCHNITT QUENTIN DUPIEUX
CASTING DONNA MORONG / ANDY HENRY MUSIK MR. OIZO / GASPARD AUGÉ PRODUZENT JULIEN BERLAN / GREGORY BERNARD
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CAPELIGHT PICTURES

6 Gedanken zu „GibGummi“

  1. Schon bei den ersten Info-Fetzen, war mir klar, dass „Rubber“ zu irgendwas taugen muss.
    Jetzt klingt es sogar so, als würde das Ganze auch noch richtig Spaß machen.

    Sollte „Rubber“ nicht schon seit dem 25.08 (irgendwo) im Kino laufen, oder ist das „Capelight Pictures-Release am 25.08.2010“ noch auf das FFF bezogen?

NurZuTrauDich!

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