Inception von Christopher Nolan
Inhalt:
In einer Zeit, in der es möglich ist Träume und das Unterbewusstsein anderer und mit etwas Geschick auch das eigene zu beeinflussen, gibt es talentierte Menschen die diese Begabungen und Techniken zu kriminellen Zwecken nutzen. Dom Cobb ist einer dieser Kriminellen. Er stiehlt Geheimnisse aus den Köpfen von Industriemagnaten und Erfindern – Industriespionage per Gedankenextraktion.
Cobb lebt gefährlich, denn er wird weltweit gesucht, dennoch nimmt er einen neuen Auftrag an, doch der hat es in sich. Statt etwas aus dem Bewusstsein der Zielperson zu stehlen, soll er dieser einen bestimmten Gedanken implantieren. Nichts Unmögliches, dennoch sehr Schweres. Der Gedanke muss sehr einfach und ursprünglich sein, damit die Zielperson nicht Lunte riecht und glaubt es ist sein eigener. Zudem muss Cobb dafür mehrere Traumebenen erschaffen, was sehr kompliziert und gefährlich ist. So sucht er sich sein Team zusammen, doch schon in der Übungsphase entdeckt die Traumarchitektin Mal Cobbs dunkles Geheimnis und sie warnt ihn, dass genau das allen den Tod bringen könnte…
Fazit:
Ja, Inception ist ein durchaus gelungener Film, aber meilenweit von einem Meisterwerk entfernt. An allen Ecken und Enden findet man vertraute Ideen. Von der Traum- und Bewusstseinsmanipulation (Dreamscape, Projekt Brainstorm, The Cell) bis hin zu sich auffaltenden Städten (Dark City) oder zerfallenen Hochhausküstenstreifen (Planet der Affen), Christopher Nolan hat viel ferngesehen und sich die schönsten Ideen für seinen Film „ausgeliehen“. Das ist völlig legitim, dennoch fern von Einfallsreichtum und Innovation.
So viel vorweg.
Was sehen wir nun?
Inception ist eine Mischung aus Science Fiction, Thriller und Drama, wobei (mal wieder) Leonardo DiCaprio die gestörte Seele spielen muss.
Ohne zu viel zu verraten: er hält in seinem Unterbewusstsein seine verstorbene Frau gefangen, die ihn und seine Arbeit manipuliert und sabotiert. Das macht ihn zu einer tickenden Zeitbombe für alle Beteiligten an diesem Coup, einem wichtigen Faktor in dieser Geschichte. Dieser gebrochene Typ steht DiCaprio ganz gut, ist von Spiel aber zu sehr an Edward Daniels aus „Shutter Island“ dran.
Er ist dann auch die einzige Person, die in diesem Streifen etwas intensiver betrachtet wird, alle anderen bleiben blasse Nebenspieler. Schade, denn Joseph Gordon-Levitt, Ellen Page und die vielen anderen hervorragenden Schauspieler hätten etwas mehr Beachtung verdient. Leider reduzieren sich die Rollen der anderen darauf irgendwie die zugegeben komplexe Story zu erklären. Als der Coup dann erstmal läuft wirkt alles wie runtergerattert mit schönen SlowMotion Effekten und an noch schöneren Orten abgedreht. Es läuft einfach alles viel zu glatt und ist ziemlich unspannend auf ein vorhersehbares aber dennoch mutiges Finish zu.
Nichtsdestotrotz gefallen mir Filme wie dieser, die Hinten beginnen und sich in einem diskussionswürdigen Ende verabschieden sowie sich geschickt und präzise auf verschiedenen (Traum)Ebenen abspielen.
Manchmal zählt einfach der Gedanke…
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p>USA / Großbritannien 2010 – Regie:Christopher Nolan – Darsteller: Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard, Ellen Page, Tom Hardy, Cillian Murphy – Prädikat: besonders wertvoll – FSK: ab 12 – Länge: 148 min.
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