Unthinkable von Gregor Jordan
Inhalt:
Special Agent Helen Brody ist Leiterin einer Spezialeinheit für Terrorismus beim FBI. Als der Ex Soldat und Waffenspezialist Steven Arthur Younger alias Yusuf mit einem Video an die Öffentlichkeit tritt, in dem er verkündet drei Bomben mit nuklearen Sprengköpfen in drei US amerikanischen Städten platziert zu haben, ahnt Brody nicht, was da auf sie zukommt.
Während ihr Team mit Hochdruck nach den Bomben sucht, wird Brody vom Geheimdienst in ein Gebäude gebracht, in dem das Militär einen geheimen Verhörraum eingerichtet hat. Zu ihrem großen Erstaunen hat die Regierung Younger sogar schon gefangen genommen. Doch was dann folgt ist gegen jeden gesunden Menschenverstand und bringt die Agentin moralisch wie verstandesgemäß an ihre Grenzen.
Fazit:
Schon schade, dass ein so brisanter Stoff mit einer solchen Top-Besetzung gedreht wird, um dann mal wieder auf DVD zu enden.
„Unthinkable“ greift das Thema Folter auf. Das der „Bösewicht“ dabei ein konvertierter Muslime ist entspricht dabei eher dem modernen Feindbild, dass den kalten Kriegs-Russen abgelöst hat, als den Hass gegen Muslime an sich zu schüren; so viel vorweg.
Gregor Jordan inszeniert „Unthinkable“ fast schon kammerspielartig. Seine Protagonisten agieren auf engstem Raum; der Terrorist, der Folterknecht und die Agentin Brody, die von beiden Seiten mehr oder weniger missbraucht wird und dabei in eine emotionale wie ethische Krise stürzt. Zu jedem Zeitpunkt ist jedoch klar, dass Folter kein irgendwie probates Mittel ist um seinem Opfer wahrheitsgemäße Geständnisse zu entlocken. Trotzdem macht der Folterer weiter, immer brutaler und unberechenbarer und ohne Ergebnis. Er zieht Agent Brody dabei mit in seine dreckigen Machenschaften, so dass sie selbst an einen Punkt gelangt, an dem sie das Skalpell in der Hand hält…
Kein Überfilm, aber ein ziemlich gelungener Versuch sich gegen Gewalt auszusprechen und zu zeigen wie schnell man in die Gewaltspirale hineingezogen werden kann, selbst wenn man zutiefst pazifistisch eingestellt ist.
Überragend spielt hier das Trio Samuel L. Jackson, Carrie-Anne Moss und der unglaubliche Michael Sheen zusammen, die in jeder Sekunde durch und durch glaubwürdig sind. Schon wegen ihnen lohnt es sich diesen Film durchzustehen, denn für zartbesaitete ist er nicht gerade geeignet.
Zu empfehlen ist unbedingt die extended US-Version, die entscheidende 90 Sekunden Schluss mehr hat und dem Film noch den richtigen Wumms verpasst.
Unthinkable Produktionsjahr: 2010 Länge: 98 (Min.) Drehbuch: Peter Woodward Regie: Gregor Jordan Schnitt: Scott Chestnut Musik: Samuel L. Jackson, Michael Sheen,Carrie-Anne Moss, Gil Bellows, Brandon Routh
Schreibe eine Antwort zu CharlesDexterWardAntwort abbrechen