Flash Forward von Brannon Braga und David S. Goyer
Inhalt:
Am 6. Oktober 2009 fallen die Menschen der gesamten Welt in eine kollektive Ohnmacht, die genau 2 Minuten und 17 Sekunden dauert. Während dieser Zeit durchleben die Mehrheit diese Zeitdauer in der Zukunft und zwar am 29. April 2010 um 22.00 Uhr (30. April, 06.00 Uhr Weltzeit). Nach dem Ende des Blackouts verfallen alle in Panik. Was war los und was hat das zu bedeuten? Zudem sind Millionen Menschen gestorben, weil sie während der Ohnmacht verunglückt sind ohne, dass ihnen geholfen werden konnte.
Im Mittelpunkt der weltweiten Ermittlungen steht das FBI-Team um Mark Benford, der in seiner Vision sich selbst beim Aufarbeiten des Vorfalls sieht. Er gründet die sogenannte Mosaik-Sammlung für die eigens eine Seite im Internet erstellt wird. Dort können die Menschen ihre Visionen melden und die Ereignisse des 29. April 2010 zusammengefügt werden.
Benford erhofft aus der Arbeit für das Mosaik Erkenntnisse zu erlangen, die den Grund für den Blackout erklären sowie die Hintermänner dafür zu finden.
Fazit:
Nach langem Hin und Her und der Androhung aus „Flash Forward“ eine ähnliche neverending Story zu machen wie es mit „Lost“ passierte, reagierten glücklicherweise die Zuschauer und dann auch der Sender und es ward Schluss mit der ersten Staffel. Das ist einerseits gut, andererseits auch wiederum nicht. Nachdem die Serie wirklich gut und spannend anlief, merkte man nach ca. 10 Folgen deutlich, dass eine weitere Staffel geplant wurde. Auf einmal war die Luft raus, neue Charaktere und unzählig viele uninteressante Nebenhandlungen stellten den Zuschauer auf die Probe. Die Einschaltquoten sanken und ABC reagierte. Das war gut, denn die Serie gewann wieder an fahrt und wurde spannend. Leider war jetzt die Anzahl der Folgen begrenzt und es musste versucht werden die vielen Leute und deren Schicksale in der kurzen Zeit zu verknüpfen und in einen logischen Kontext zu bringen. Das gelang nur eingeschränkt, bis hin zum unbefriedigenden Staffelende. Aber wie hätte es auch gehen sollen. Was „Lost“ nicht in sechs Staffeln fertigbrachte, ist in 22 Folgen sicher noch schwieriger.
„Flash Forward“ wurde nach einer Idee von Robert J. Sawyer und seinem Buch „Flash“ gedreht. Serie und Buch unterscheiden sich jedoch ganz erheblich. Während in „Flash“ die Visionen 20 Jahre in der Zukunft liegen, handelt es sich bei „FF“ nur um wenige Monate. In der Vorlage ist völlig klar wer für den Flash Forward verantwortlich ist und man versucht zu ergründen warum das Experiment so gelaufen ist und ob die Zukunft wirklich unveränderlich ist. Die Serie macht im Gegensatz dazu ein Wahnsinns Brimborium plus Verschwörung daraus. Das hat natürlich seine ganz eigenen guten Momente, jedoch rückt die Grundidee der Zukunft als eine Unveränderliche viel zu sehr in den Hintergrund. Letztendlich wird das Blackout auf schnödes Gewinndenken und die Geldgier eines Einzelnen heruntergebrochen, was schade ist, dafür muss man die Existenz von Paralleluniversen schlucken um sich dann doch mit der Unabänderlichkeit der Dinge konfrontiert zu sehen.
Hach.
Was die Besetzung angeht, kann man wirklich nicht meckern. Joseph Fiennes als Mark Benford, war in Ordnung. Er ist ja nicht der Überschauspieler, aber hier ging es.
Wirklich überragend war Dominic Monaghan, den wir schon – ja aus „Lost“ – kannten. Ungewöhnlich ihn als hochbegabten Doktor der (wahrscheinlich) Naturwissenschaften zu sehen; Physiker, Fiesling und Weiberheld in einer Person.
Eine weitere Bekannte aus „Lost“ ist Sonya Walger, die Benfords Ehefrau spielte und als einfühlsame Chirurgin überzeugte.
Insgesamt hat mir die Staffel aber gut gefallen und wie ich gelesen habe, soll dank des großen Erfolgs außerhalb der USA nun doch eventuell und vielleicht eine zweite Staffel folgen. Abwarten und Tee trinken.
NurZuTrauDich!