OhneSchwanzhund

Wolfman von Joe Johnston

the_wolfmanInhalt:
England im Jahr 1891:
Der berühmte Shakespearedarsteller Lawrence Talbot wird nach einer Vorstellung von der Verlobten seines Bruders besucht. Sie fleht ihn an auf den Familiensitz in Blackmoore zurückzukehren, denn Lawrence Bruder ist verschwunden, wie auch zwei weitere Ortsansässige. Lawrence ist alles andere als begeistert. Seit er als Kind seine Mutter sterbend in den Armen seines Vaters vorfand, hängt der Haussegen schief. Doch der schönen Gwen zu Liebe kehrt Lawrence in das verwahrloste Anwesen zurück. Zu spät für den Bruder, denn Lawrence gefühlskalter Vater serviert ihm sofort die Nachricht, dass sein Sohn verstümmelt im Straßengraben gefunden wurde. 
Doch Lawrence gibt sich damit nicht zufrieden und schwört Gwen das Verbrechen aufzuklären. Auch Scotland Yard schickt einen Mann nach Blackmoore und während der von der Tat eines Wahnsinnigen ausgeht, hält sich Lawrence an die Gerüchte der Dorfbewohner. Die glauben nämlich dass die Zigeuner an allem Schuld sind und wilde Tiere mitführen, die die Menschen rissen.

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p>Fazit:
Was soll ich sagen? Auch wenn ich „Wolfman“ als Hommage an die 1941er Version mit Lon Chaney ansehe, die ja seinerzeit nicht anders konnte, ist das Ding doch völlig versemmelt. Unbestritten sehen wir schöne Kostüme und ein nettes Set, aber ernsthaft, der Rest sah doch alles sehr nach Computeranimation aus. Nicht mal ein echter Hund oder Bär, sondern alles CGI, um dann das Topping mit den völlig antiquierten Werwolfmasken zu setzten. Absolut kein Unterschied zum Vorgänger! Was soll das? Das verstehe ich nun wirklich nicht unter Hommage, vielmehr reichte schon die Maske, um einen unfreiwillig lachen zu lassen, bzw. das Gesicht vor Scham hinter dem Kissen zu verbergen. Ein Wolfsmann im Anzug ist einfach nicht gruselig, selbst wenn er den Menschen Arme und Beine abreißt und die Kehle durchzwickt, was im Übrigen sehr splatterig aussah, aber nicht über den Mecki-Yeti-Verschnitt in Krawatte hinweghelfen konnte. 
Fragwürdig auch, dass Johnston der Zusammenhang von Vollmond und Werwolf nicht wirklich interessierte und so Zeitabläufe, bzw. -abstände nicht ganz klar waren.
Aber dabei bleibt es nicht. Den ganzen Film über werden Silberkugeln gegossen, wohl doch in der Annahme, dass wir hier ein Werwolfproblem haben, aber andererseits wird den Zigeunern unterstellt ihr Tanzbär wäre der Bösewicht? OK Schwamm drüber. Aber warum erzählt die Zigeunerweise dann, wohl wissend, was ein Werwolf ist, nur die wahre Liebe brächte die Erlösung? Was denn nun Silber oder Liebe? Ein Faden, der im Übrigen nicht mehr aufgegriffen wurde.
Ansonsten findet sich viel vorhersehbares wie das Verlieben von Gwen und Lawrence und das wahre Geheimnis des Hauses Talbot, das allerdings auch wieder voller Logikfehler war.
Zu den Darstellern kann ich nur sagen: mehr oder weniger motiviert. Während Benicio Del Toro eine stattlich gute Vorstellung darbot und auch Emily Blunt ziemlich gut rüberkam, fragte ich mich, ob Anthony Hopkins nicht doch wieder an der Flasche hängt. Wenn ich keinen Bock auf einen Film habe, dann lasse ich es sein und hampel nicht nuschelnd vor der Kamera herum. Das war wohl nichts.
Wer es dennoch wagen will sollte sich wenigstens den Extendet Director’s Cut zulegen, der mit ca. 119 Minuten zu Buche schlägt und wenigstens etwas Blut vom Bildschirm tropfen lässt.
5-10

USA/GB 2008/10 – Originaltitel: The Wolfman -Regie: Joe Johnston – Darsteller: Benicio Del Toro, Anthony Hopkins, Emily Blunt, Hugo Weaving, Art Malik, Geraldine Chaplin, Kiran Shah, Michael Cronin, Sam Hazeldine – FSK: unrated – Länge: 119 min.

7 Gedanken zu „OhneSchwanzhund“

  1. Captain Cook sagt die Werwälfe sehen aus wie Wookies mit Latexnasen, London sieht aus wie auf dem PC erstellt, der Werwolf läuft auf 2 Beinen so daß man ihm nicht abnimmt daß er auf allen vieren so flitzen kann, und das Drehbuch ist unausgegorene Kacke. Und das ist nicht alles… mein Gott, wenn wir jetzt nebeneinander sitzen und lästern könnten, ich glaube das wäre ein Heidenspaß!

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