GrünOhneTanzendenZwergMitRot

Inland Empire von David Lynch

 

Inhalt:
Die einst erfolgreiche Schauspielerin Nikki Grace hofft auf ein Comeback durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Kingsley Stewart. Doch die unglückliche Liebesgeschichte über Sue und Billy steht unter keinem guten Stern, denn Kingsley offeriert Nikki und Co-Darsteller und Frauenheld Devon Berk, dass es sich um ein unautorisiertes Remake eines deutschen, nicht vollendeten Filmes handelt, bei dem beide Hauptdarsteller ums Leben gekommen sind. Und wie sollte es anders sein, schon bei der ersten Szenenprobe fangen die Merkwürdigkeiten an. Sehr bald kann Nikki nicht mehr Film und Realität auseinanderhalten.

 

Fazit:
Lange habe ich ihn vor mir hergeschoben, aber heute war die Schonzeit abgelaufen. 173 ungekürzte und -geschönte Minuten „Inland Empire“ trafen heute, wohl überlegt zur ausgeruhten Mittagszeit, auf meine Netzhaut, suchten den Weg zum Gehirn, um mich völlig zu zermürben und meinen Intellekt in Frage zu stellen.
Der Zuschauer wird es schon wissen, er sagt es uns nicht (darum auch keinen Audiokommentar), mal sehen was wir da rausholen.
Hier nur die grobe Handlung wie ich sie verstanden habe: Wir sehen die überaus talentierte Laura Dern als emeretierte Schauspielerin, die mit einem sehr reichen, aber sehr vereinnahmenden Polen verheiratet ist. Der Regisseur Stewart bietet ihr eine Rolle in dem Film „On High in Blue Tomorrows“ an, von der sie sich ein Comeback erhofft. Doch bevor sie die endgültige Zusage bekommt, warnt sie eine neue Nachbarin vor dem Film und den üblen Konsequenzen, sagt ihr das heute morgen ist oder auch gestern. Als zweite Hauptrolle wird Devon Berk eingesetzt, der offensichtlich ein Frauenheld ist und Nikki warnt ihn falls er etwas bei ihr versuchen sollte vor ihrem Mann. Schon bei der ersten improvisierten Szenenprobe glaubt Devon jemanden in der Kulisse zu sehen, doch er kann die Person nicht fangen. Dann geht’s schon mehr oder weniger drunter und drüber. Wir sehen die drei Hasen aus „Rabbits“, die gar seltsames sagen und die Handlung des Filmes verschmilzt mit der des Film Films. Sue und Nikki sind nicht mehr zu trennen und Devon wird zu Billy. Nikki und Billy oder Sue und Billy haben eine Affäre, Nikkis polnischer Ehemann ist nicht erbaut, verschwindet jedoch und wird zum polnischen Ehemann des Films im Film, einem Zirkusmann. Sue ist schwanger, Piotrek kann jedoch keine Kinder zeugen und es wird klar, dass das Kind von Billy ist. Der hat aber Frau und Kinder und will nichts von Sue wissen, seine Frau ist entsetzt. Sue trifft auf Billys andere Frauen, die ihm hinterher trauern und sich als Prostituierte  herausstellen, auch Sue ist eine Prostituierte. Piotrek verlässt Sue und geht wieder zu seinen Zirkusleuten, Sue erkennt zusammenhänge von Zirkus und den Prostituierten. Der Originalfilm, der angeblich deutsch war, war tatsächlich ein polnischer Film und es taucht das Phantom auf, ein Pole, der den Menschen Dinge suggerieren kann. Er bringt Billys Frau dazu eine andere Person mit einem Schraubenzieher zu töten, doch sie weiß nicht wen. Sue irrt durch die Gegend und Hotels, wendet sich an einen Anwalt, findet eine Pistole und einen Schraubenzieher. Sue erschiesst das Phantom, versucht es zumindestens. Piotrek liegt mit Kopfschuss irgendwo. Sue bemerkt, dass sie verfolgt wird und sucht Hilfe, doch sie trifft auf Billys verwirrte Frau, die ihr den Schraubenzieher abnimmt und Sue ersticht. Die Kamera fährt zurück cut and copy. Nikki steht als letzte auf und ist verwirrt. Zwischendurch tanzen Prostituierte, wir sehen grüne und rote Sachen, Korridore, vor und Rückblenden, das entsetzte Gesicht von Laura Dern und die Geschichte mit dem dunkelhaarigen Mädchen vom Anfang wollen wir gar nicht verstehen. Dazu gibt es Härtefallmusik und nach drei Stunden kommen mir Tränen und ich muss mich mit einem großen Stück warmen Apfelkuchen belohnen.
Sagte ich schon, dass wir heute einen wunderschönen Sonnenuntergang haben?
Nicht sein bester Film, die DV Kamera war gewöhnungsbedürftig und total ohne Zwerge, was ich sehr schade fand, dennoch sollte da jeder mal durch.


Inland Empire USA / Polen / Frankreich 2006 – Regie: David Lynch – Darsteller: Laura Dern, Jeremy Irons, Justin Theroux, Harry Dean Stanton, Peter J. Lucas, Jan Hencz, Diane Ladd, Bellina Logan – Prädikat: besonders wertvoll – FSK: ab 12 – Länge: 173 min.

5 Gedanken zu „GrünOhneTanzendenZwergMitRot“

  1. Man müsste eine Lynch-Skala-Der-Verwirrung anlegen, da läge der hier ganz vorne. Aber machen wir uns nichts vor, seit Lost Highway, sind die Filme frei interpretierbar. Ich erinnere mich da an ein Interview mit Patricia Arquette, in dem sie versuchte „Lost Highway“ zu erklären – Lynch sagte darauf hin: so ein Quatsch, alles falsch :))

NurZuTrauDich!

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