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District 9 von Neill Blomkamp

district9Inhalt:
Vor gut 20 Jahren kamen die Außerirdischen in auf unsere Erde. Doch anstatt zu landen, verweilte das Raumschiff monatelang über Johannesburg. Die Menschen waren ratlos, denn um einen Angriff schien es sich nicht zu handeln. Nach drei Monaten beschlossen die Vereinten Nationen das Raumschiff anzufliegen und zu öffnen, was sie fanden waren über eine Million kranker Außerirdischer, vielleicht die letzten ihrer Rasse, Flüchtlinge. In einer groß angelegten Aktion wurden die Hilfebedürftigen vom Schiff evakuiert und in ein neu eingerichtetes Versorgungslager verbracht. Mit der Stabilisierung der Flüchtlinge verwandelte sich das Auffanglager schnell in ein Ghetto. Den Außerirdischen, von den Menschen mittlerweile als Prawns tituliert,  wurde im Laufe der Jahre immer mehr Abneigung entgegengebracht. Sie ernähren sich von den Abfällen, sind süchtig nach Katzenfutter und werden nicht ansatzweise in die Gesellschaft integriert. Deshalb müssen sie in District 9 vor sich hin vegetieren und es kommt vermehrt zu Unruhen. Die MNU (Multiinterantional United), eine Organisation für Alienangelegenheiten beschloss darum 1, 8 Millionen Aliens in einen anderen District (District 10) zu verlegen, weit von Johannesburg entfernt, irgendwo am Rand der Wüste. Dort warten die weißen Zeltreihen auf ihre Ankömmlinge. Doch so einfach ist die Sache nicht, denn jedes Alien muss ein Dokument unterschreiben und hat 24 Stunden Einspruchsrecht. Eine schwere Aufgabe liegt vor dem Vorzeigebeamten Wikus Van De Merwe…

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p>Fazit:
Ich danke allen Beteiligten, die das Halo-Projekt des Herrn Neill Blomkamp gecancelt haben und besonders Herrn Peter Jackson für die 30 Millionen aus seiner Portokasse für die Realisation dieses Filmes.
Seit den ersten Bildern und Teasern, hoffte ich, dass mit District 9 endlich ein Science Fiction auf den Markt kommt, der weit entfernt von Bilderschrott wie Indepence Day das Genre neu aufmischt, und eine heilsbringene Reinwaschung des Alienthemas bewirkt. Meine Stoßgebete wurden erhört.
Mit District 9 ist Blomkamp eine wunderbare Parabel über Apartheit gelungen, die trotz ihres lächerlichen Budgets über einwandfreie Effekte, krachige Action und wahnsinnig gut gemachten Splatter verfügt.
Aufmachung:
Die Prawns sehen trotz ihres insektoiden Erscheinungsbild überhaupt nicht albern aus und unglaublich aber wahr, man sieht ihnen sogar Emotionen an. Die Bewegungen der Wesen ist sowas von natürlich, dass ich mich frage wo die Millionen in einer durchschnittlichen Bay-Produktion tatsächlich hinwandern, denn es geht doch offensichtlich besser und billiger. Ein ewiger Knackpunkt wird natürlich immer das Fehlen von Fingern, also filigranen, flexiblen Werkzeugen bleiben, so auch hier. Man fragt sich immer, wie kann eine Rasse so feine Technik herstellen ohne Hände. Das bleibt auch in diesem Film unbeantwortet stört mich aber nicht die Bohne.
Neben den gelungenen Außerirdischen, kann man an der Maske und den Splattereffekte des Films nichts aussetzten. Da fliegen die Körper auseinander, das es ein wahrer Segen ist nicht zu Setreinigungsteam gehört zu haben. Ebenso maßgeblich an dem Rundumwohlfühleffekt des Filmes sind nebenbei gesagt auch die echt guten Soundeffekte und der Score verantwortlich.
Inhaltliches:
District 9 wirkt besonders auch durch seinen halbdokumentarischen Stil. Die Diskriminierung des Andersartigen, hier projiziert auf die Außerirdischen ist extrem Realitätsnahe. Selbst die untersten sozialen Schichten der Menschen können noch nach unten treten. Die Position, die einst sie eingenommen haben besetzen jetzt die Aliens, alle Vorurteile mit denen sie belegt waren, werden nun auf „die Anderen“ übertragen.
Daneben gibt es wie immer, die die aus allem Gewinn schlagen: nigerianischen Banden, die mit Katzenfutter und Prostitution handeln und den Aliens Waffen und Technologie abkaufen und die MNU, eine Organisation, die eigentlich helfen und vermitteln soll, jedoch militärische Ziele verfolgt. Diese Propagandamaschine will nämlich die unglaublich heißen Alienwaffen für sich nutzen, kann sie aber nicht, weil die nur in Alienhand funktionieren. 
Durch die Geschichte führt uns der MNU Beamte Wikus Van De Merwe, der die ehrenvolle Aufgabe übertragen bekommen hat die Leitung für die Einholung der notwendigen Einwilligungen für die Umsiedlung der Aliens zu übernehmen. Wikus ist trotz seiner eher Waschlappenerscheinung knallhart und macht sich auch keinen Kopf darum das Gesetz zu brechen, in dem er die Aliens zwingt zu unterschreiben ohne Bedenkfrist. Zwar findet er es nicht optimal gleich alle Aufmüpfigen zu erschießen, geht aber nicht minder gewissenlos zur Sache. Nur sehr langsam im Verlauf des Filmes und verursacht durch eine Alieninfektion und die Nähe zu den Prawns wandelt sich seine Ansicht ihnen gegenüber, denn auch er wird zum Verfolgten, einem Mischling mit Alien DNS, der ihre Waffen bedienen kann.
Ich könnte endlos weiterschreiben und gnadenlos spoilern, einfach aus meiner Begeisterung heraus, sage aber stattdessen: seht ihn Euch an.
Skull 10:10
District 9 ist nicht perfekt und ist es dennoch, weil er einfach funktioniert. Der Film ist glaubwürdig, schmuddelig, gemein und hat nur ein
µ Hoffnungsschimmer, aber immerhin…

USA / Neuseeland 2009 – Regie: Neill Blomkamp – Darsteller: Sharlto Copley, Jason Cope, Nathalie Boltt, Sylvaine Strike, Elizabeth Mkandawie, John Summer, William Allen Young, Greg Melvill-Smith, Nick Blake – : Länge: 112 min. – Start:10.9.2009


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29 Gedanken zu „EveryoneDeservesEquality“

  1. Erst einmal, endlich höre (sehe) ich wieder etwas von Dir :), war wohl ne anstrengende Woche, was? Wieviele Filme hast Du denn geschaut? Wie auch bei Frau Flinkwert war ich mir eigentlich auch bei Dir sicher, dass Dir „D9“ gefällt. Für mich ist er sogar einer der wenigen Sci-Fi-Filme, die ich mir kaufe, sobald sie auf DVD erscheinen.

  2. Ja war bislang sehr anstrengend. Insgesamt werden es ca 26 Filme. Ich bin so ausgepowert, dass ich nichts schreiben kann. Dann kommen noch ein paar PVs dazu … Aber ich mache mich nach und nach dran. Einige Filme waren auch ausgesprochene Gurken, da muss ich nicht viel zu sagen. Gestriges Highlight war „In The Electric Mist“ mit Tommy Lee Jones. Hat mir extrem gut gefallen – ja es gab auch echte Perlen 🙂

  3. Wow, 26 Filme! So etwas würde mich überfordern. „In the Electric Mist“ hatte ich mir doch schon vor ne Weile in den U.S.A. gekauft, bisher aber noch immer nicht geschaut. Na dann muss ich den nun auch endlich gucken, bei so schönem Wetter ist das aber schwierig…

  4. Wie ich breits bei FF gepostet habe, halte ich die Wertung (trotz eines ausgezeichneten Films) auch hier für zu hoch.

    Und so bleibt mir nichts anderes als „Flight Attendant Loves Movies“ hier zu zitieren, deren Meinung ich mich noch am ehesten anschließen kann:

    Wenige Kleinigkeiten haben mich gestört, im Ganzen ist es für mich BEINAHE der perfekte Sci-Fi-Fantasy-Film.

  5. HA, der ewige Nörgler :)) – Nein im Ernst, meine Filmbesprechung steht natürlich für meinen Geschmack und hat keinerlei Allgemeingültigkeit. Schön, wenn viele andere genauso empfinden, aber die Geschmäcker sind eben verschieden. Bei District 9 handelt es sich um keinen Hochglanz HighTech Film wie zum Beispiel Star Wars oder Star Trek. Er nimmt sich einer ganz speziellen Thematik an und hat viele Interviews und Dokuanteile. Wenn man so etwas nicht mag, wird man den Film vielleicht auch nicht so schätzen. Für mich ist der Film einfach eine sehr gute SciFi-Geschichte, die ich auch als Roman gut fände.

  6. Einen perfekten Film gibt es sowieso nicht.

    Eine „10“ (da auf ihre Art bahnbrechend)
    würde ich -nach meinem persönlichen Geschmack-
    nur einer handvoll Filmen geben: Darunter wären
    z.B. „2001: Odyssee im Weltraum“, „Blade Runner“,
    „Donnie Darko“, „Taxi Driver“ (und sogar „Scarface“).

    Da hört’s dann aber auch schon auf. Z.B. „Pulp Fiction“
    bekam bei mir „nur“ 9 Punkte.

    Bei „District 9“ 10 Punkte zu geben halte ich persönlich
    aber genau so für übertrieben, wie beim aktuellen
    „Star-Trek“-Film (da hätte ich eine knappe „9“ ge-
    geben).

    Aber, wie gesagt, die Geschmäcker sind teilweise doch
    (sehr) verschieden. – Und das ist in vielen Fällen auch gut
    so…
    😉

  7. Man bemerkt Begeisterung.. 😉
    (Quasi Emo-Overload ;-))

    Anschauen kostet nix.
    (Zumindest mir nicht. 😉
    Bin ja wirklich auf den Cameron-SiFi
    gespannt. Ich warte auf einen adäquaten
    Matrix-Nachfolger. 😉

    (P.S Text nochmal gegenlesen. 😉

  8. ich denke im Übrigen, dass sicherlich auch Filme wie Blade Runner, 2001 (den ich ja auch nicht mag) und Taxi Driver über die Jahre einfach gewachsen sind, den Zeitgeist mitgeprägt haben und daher heute mit gutem Recht Kultcharakter genießen. Ich kann mir vorstellen, dass es irgendwann auch mal District 9 so ergehen könnte und in ein paar Jahren zum Pflichtprogramm jedes Filmliebhabers gehören wird.

  9. Also langsam werd ich auch neugierig. Hab ja auch schon einiges gehört und bin echt gespannt. Ich glaub da steht ein Kinobesuch an.
    Und ich finde es, auch bei dir, lustig, dass 30 Mille lächerlich sind. Ich meine ist schon eine Stange Geld. Und beweist mal wieder die Frage die ich mir immer stelle: Warum sind Blockbuster von heute 150-200 Millionen teure Produktionen? Wo verschwindet das ganze Geld?

  10. Unbestritten das ist viel Geld, aber gemessen an den großen Produktionen der letzten Jahre eben wenig.
    Man muss natürlich sagen, dass für diesen Film keine Stars verpflichtet wurden (ein Glück). Ein Tom Cruise verschlänge schon mal das gesamte Budget dieses Filmes.

  11. „District 9 ist nicht perfekt und ist es dennoch,…“
    Ganz genau, das hab ich auch gedacht als ich grad eben aus dem Kino kam.
    Liegt wohl daran das der Regisseur trotz dokumentarischen Stil eben immer noch seine fiktionale Geschichte dramaturgisch sauber durcherzählt. Und die Macher waren auch so clever sich nicht in philosophischen Gedankenspielen zu verlieren. Warum sind die Außerirdischen da? Woher kommen sie? etc.
    Sondern es wird einfach erzählt wie sich die Menschen mit dieser neuen Situation auseinandersetzen. (militärische Abschottung, wissenschaftliche Forschung, Kollaboration etc.) Und selbst das kriegt man eben nebenher mit, weil die Hauptgeschichte sich ja um Wikus Van De Merwe dreht. Und ich hab in der ersten Szene gedacht, dieses Bürokratengesicht ist nur so ein openerface das dann im Film keine Rolle mehr spielt. So kann man sich täuschen.

    In leichten Ansätzen erinnert mich die Idee und auch die Ausführung des Films an das Buch „Picknick am Wegesrand“. So ganz leicht.

    Btw, ich glaub ich kann keine prawns, ähh Shrimps, mehr essen. 😉

  12. Ein gutes Buch, ich frage mich nur wo mein Exemplar hinverschwunden ist 8|
    Nach meiner anfänglichen Begeisterung war ich selbst skeptisch, ob er einer zweiten Sichtung stand hält, aber ich war auch beim zweiten Mal begeistert.
    Ein Glück, Shrimps esse ich ohnehin nicht!
    Ich finde es übrigens sehr interessant, dass die Kinos und die Öffentlichkeit innerhalb der Werbekampagne des Filmes nur auf die alienfeindlichen Werbeträger abfahren, schließlich gibt es sogar eine Webpage der Außerirdischen, die auch die andere Seite darstellt.

  13. Science Fiction ist eben, wie auch dieser Film, sehr auf den Menschen fokussiert. Und der Mensch wird nun mal von seinen Ängsten geleitet. Nicht 100% aber ich glaube zu einem beträchtlichen Teil. Und deshalb ist es fast schon klar, dass sich die Menschen im Internet eher mit der Sicht „gegen den die Alien“ beschäftigen oder eben dieses Thema trasportieren. Weil dahinter ihre Urangst vor dem Fremden steckt. Die Neugier, moralisch interessantere Position, ist natürlich der Versuch die Seite der Aliens zu verstehen. Nur da muss der Mensch sich erstmal von seinen Ängsaten lösen. Das ist schwer.

    Hab ich ja beim Kinobesuch an mir auch gemerkt. Zuerst war da Ekel, die Frage „Sind die Aliens eine Gefahr für uns (mich)? u.ä.
    Erst später kommt dann die Neugier nach dem Wer (sind die Aliens)? Können wir was von ihnen lernen? Warum sind sie bei uns? Könnte/Müsste man mit ihnen ein Zusammenleben ermöglichen? etc.

    Sind wir mal ehrlich wir Menschen sind nicht wirklich bereit einer wie auch immer gearteten gleichrangigen Vernunft zu begegnen. Wir würden uns mit unseren Ängsten verschanzen und wenn wir reagieren, dann würden wir schießen.

NurZuTrauDich!

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