Torrente – Der dumme Arm des Gesetzes von Santiago Segura
Inhalt:
Der degradierte Bulle José Luis Torrente lebt mit seinem behinderten Vater in einer heruntergekommenen Wohnung in Madrid mehr schlecht als recht von der Sozialhilfe und dem erbettelten Geld des Vaters. José Luis nimmt seinen Job nicht allzu genau und schikaniert lieber Araber, Schwarze und Asiaten. Als er in seinem Stammrestaurant keinen Kredit mehr bekommt, lässt sich Torrente dazu herab zum verhassten Chinesen um die Ecke zu gehen, doch der „Fraß“ behagt ihm nicht, Weißbrot gibt es auch nicht und als er den Besitzern zu laut wird, fliegt er aus dem Laden. Nun ist aber Schluss mit lustig. Torrente beschließt, dass mit dem Restaurant etwas faul ist und er wird recht behalten…
Fazit:
Ich kann gar nicht glauben, was ich da gerade gesehen habe und halte es für einen ausgeklügelten Schabernack irgendwelcher bösartiger Hacker, dass erzählt wird, dieser Film wäre für drei (3 !!) Goyas nominiert gewesen. Noch unglaublicher sind die Kritiken, die von Meisterwerk, dem sympathischsten Polizisten seit Dirty Harry oder erzählerischer Brillanz schreiben. Die Worte subtiler Humor und Torrente in einem Satz und Zusammenhang zu erwähnen müssten mit lebenslänglichen Schrubben der Dusche im Männerknast bestraft werden.
So, nach ein paar kurzen Inhalationen in die Plastiktüte noch Mal kurz zu den Fakten:
Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor Santiago Segura versucht sich an einer spanische Variante einer Dirty Harry Persiflage. Man kann diesen Film kaum mit zurückhaltenden Worten beschreiben. Er ist äußerst anarchisch, bitterböse, chauvinistisch und vor allem politisch völlig unkorrekt. Segura verkörpert mit Torrente einen total kaputten, hässlichen verkommenen und schmierigen Polizisten, der keinerlei ethische Grundsätze hat und von einer peinlichen oder ekligen Situation in die nächste tappt. Er ist selbstsüchtig und brutal zu allem und jedem und dabei noch äußerst widerlich und obszön. Hier geht einfach alles tief unter die Gürtellinie. Mitten im Film fällt dann gezwungenermaßen eine sehr brutale Folterszene aus dem Rahmen der Klaumaukgeschmacklosigkeiten ein funken echter Story und Dramatik lässt einen kurz darüber nachdenken, ob es doch etwas wie Tiefgang in diesem Film gibt. Und wären dann nicht wieder die üblichen Geschmacklosigkeiten zu sehen gewesen und zu hören, hätte ich auch ja gesagt, aber ehrlich, ich war froh als es vorüber war und ich will ein T-Shirt mit dem Satz „I survived Torrente“.
Ein paar gute Haare lasse ich aber noch an dem Film. Die Schauspieler waren allesamt wirklich gut und auch die Synchro war für eine B-Produktion besser als bei manchem Top-Film.
Originaltitel: Torrente, el brazo tonto de la ley Alternativtitel: Torrente, the Stupid Arm of the Law; Santiago Segura’s Torrente – Der dumme Arm des Gesetzes, Darsteller: Santiago Segura, Javier Cámara, Neus Asensi, Chus Lampreave, Tony Leblanc , Julio Sanjuán, Produktion: Andrés Vicente Gómez, Regie: Santiago Segura, Drehbuch: Santiago Segura, Musik: Roque Baños, El Fary, Santiago Segura, Kiko Veneno, Kamera: Carles Gusi, Schnitt: Fidel Collados, Spezialeffekte: Jose Bullejos, David Campos, Pau Costa, Carlos Laguna, Verleih: e-m-s, Erstaufführung: 1998 Anolis Entertainment 2.9.2004 Spanien 1998
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