Deadgirl von Marcel Sarmiento
Inhalt:
Die beiden Teenager JT und Rick dämmern auf der Highschool so vor sich hin. Während sich JT mit seinem Loserdasein arrangiert hat, schwärmt Rick noch immer für seine Jugendliebe JoAnn, die mittlerweile unerreichbar für ihn ist. Während einer destruktiven Spritztour im einem stillgelegten Krankenhaus, landen die beiden notgedrungen, weil von Wachhund verfolgt, in den unteren Kellergewölben. Die beiden staunen nicht schlecht als JT in einer Ecke eine Frau findet. Scheinbar tot liegt sie mit einer Plastikplane abgedeckt und gefesselt auf einer Bahre. Eine unwirkliche Situation, besonders als die Jungs bemerken, dass die Frau noch atmet. Während Rick am liebsten weg will, schlägt JT ungeheuerlicherweise vor, die Frau noch etwas zu behalten?! Wie, Rick versteht nicht und JT langt kräftig zu, schlägt auf Rick ein. Der verläßt verstört den Ort und als er am nächsten Tag mit einer Waffe wiederkommt und JT zur Rede stellen will, kommt es wiederum zum Gerangel. JT nimmt Rick die Waffe ab und schießt dreimal auf die Frau. Rick ist entsetzt doch JT klärt ihn auf; er hatte der Frau bereits schon einmal das Genick gebrochen. Auch jetzt lebt sie weiter! Aber JT ist noch nicht am Ende, denn, ein Verlierer wie er kommt auf herkömmlichen Weg wohl so bald nicht zum Stich, warum nicht die nette Untote dort als Sexsklavin gebrauchen? Bei einer Toten ist das doch egal …
Fazit:
Nun ja. Von der abgebrühten Seite her gesehen muss ich sagen: was für eine abgefuckt schräge Story. Nicht nur dass ich das Z-Thema in diesem Film nicht erwartet hätte, auch kannte ich bisher keinen nekrophilen Film, der so (zwangsweise) lustig gewesen wäre.
Marcel Sarmiento schafft es tatsächlich das jugendliche männliche Wesen auf eine Sache zu reduzieren; so schwanzgesteuert, dass er sogar auf eine Tote rutscht, Verwesung und eitrige Körpersäfte beiseite lassend, hauptsache Befriedigung. Dabei mutiert einer seiner Protagonisten zum absoluten Duce, seine Sexhöhle verwaltend ohne Sinn für Recht und Unrecht, Moral oder Menschlichkeit. Was für eine Überraschung, dass viele seiner Mitschüler genauso denken. Und dann ist da noch Rick, der sich dem Missbrauch der Untoten verweigert, aber auch niemanden denunziert. Letztendlich sind alle Männer gleich …?
Von der vernünftigen Seite her sage ich: was für eine abgefuckte Story. Das Objekt des Hasses ist schnell ausgemacht: JT. Wirklich ein Typ aus dem Leben, völlig skrupellos und ohne Bodenhaftung. Einfach drauf los. Saufen, kaputtmachen was geht und wenn man eine hilflose Person findet, nicht gleich helfen, sondern erstmal gucken was man damit anfangen kann. Das ist schon ziemlich krank eine offensichtlich missbrauchte Frau für seine eigenen „Bedürfnisse“ weiter zu misshandeln. Noch kranker andere in seine Abartigkeit mit einzubinden. Die Frau wird Objekt, nur da um den Mann zu befriedigen nicht mehr und nicht weniger; dann noch der absurde Gedanke mehr Sklavinnen „herzustellen“ die noch mehr Männern dienen können.
Man merkt mir sicher meine Zerissenheit was diesen Film betrifft an.
Und ich erinnere mich plötzlich an einen John Waters Film „Pink Flamingos“, der für mich ähnlich grenzwertig war, für seine Zeit an Perversität kaum zu toppen. In Deadgirl frisst zwar keiner der Darsteller Hundekot wie es Divine tatsächlich tat, aber es ist einfach ein perverser Film. Auch wenn hier „nur“ eine Untote missbraucht wird, was in diesem Zusammenhang nichts mehr mit Nekrophilie zu tun hat, ist dies nur ein Sinnbild dafür, dass dies auch mit einer normalen Frau passiert wäre. Schließlich ist die Frau nicht leblos und JT hat bevor er feststellte, dass sie ein Zombie ist, in seiner unkontrollierten Wut auf sie eingeschlagen und versucht sie ohne Grund zu töten. D a s muss man sich vor Augen halten. Wenn ich diesen Film reflektiere denke ich an Vorpubertäre Jungen, die über ihre Handys Snuff-Filme sehen, Pornos und den Missbrauch von Mädchen und Jungen; ohne Bezug zur Realität und einem gesunden Verständnis wie eine normale Sexualität abseits der Pornoindustrie funktioniert; Jungen, die zu noch verdrehteren Pubertierenden werden und zu nicht gesellschaftsfähigen Erwachsenen.
Ich brauche diesen Film nicht, um darauf hingewiesen zu werden das es solche Männer gibt und das immer mehr davon „Groß“ werden. Für welches Publikum ist er also gemacht? Warum konnte ich trotzdem lachen? Soll ich den Film als Satire beurteilen?
Ich kann darauf keine Antwort geben. Der Film bleibt darum ohne Wertung.
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p> USA 2008/DIGITAL/101 MIN/ENGLISCHE OV, REGIE Marcel Sarmiento / Gadi Harel DARSTELLER Noah Segan / Shiloh Fernandez / Candice Accola / Eric Podnar / Jenny Spain / Andrew DiPalma / Nolan Gerard Funk / Michael Bowen DREHBUCH Trent Haaga PRODUZENTEN Marcel Sarmiento / Gadi Harel VERLEIH Ascot Elite Home Entertainment
NurZuTrauDich!